Der Freundeskreis mit (von links) Peter Stumpf, Thomas Zink, Achim und Anschi Wurster sowie Teammitglied Olli Carstens bei der Besichtigung eines Musterbetts für die Schule. Foto: Ina Carstens

Durch eine weitere Spendenaktion hat ein Freundeskreis die Epupa Primary School im Nordwesten Namibias an der Grenze zu Angola unterstützt und die Schülerunterkunft mit neuen Betten und Matratzen ausgestattet.

Der Freundeskreis mit Thomas Zink aus Baiersbronn, Peter Stumpf aus Loßburg sowie Anschi und Achim Wurster aus Buchenberg im Allgäu haben rund 22 000 Euro gesammelt, um die Epupa Primary School erneut zu unterstützen.

Bereits bei ihrer ersten Aktion im vergangenen Jahr hatte das Team der Schule dringend benötigtes Schulmaterial für mehr als 7000 Euro zukommen lassen. Erschreckend damals: Der Zustand der Betten und Matratzen in den Schulunterkünften, heißt es in der Mitteilung des Freundeskreises. Daraufhin haben die Freunde eine zweite Aktion gestartet, um die Situation in der Schulherberge zu verbessern.

Auf Spenden angewiesen

Staatliche Schulen im Outback Namibias sind nicht nur Bildungsstätten, sondern dienen oft auch als Sozialstation für die Kinder in der Umgebung, heißt es in der Mitteilung weiter. Doch staatliche Zuwendungen seien mangels Budget sehr begrenzt. Viele Schulen seien auf Spenden angewiesen.

Am 21. Juni werden Achim Wurster und Peter Stumpf nach Namibia fliegen und zusammen mit Olli Carstens von Buschmann-Safaris den Transport der Hilfsgüter per Lastwagen begleiten. Am Steuer wird Frank Schatz vom Lions Club Windhoek sitzen. Die Lasung: 40 Stockbetten, 100 Spannbettlaken und 80 Matratzenschoner. Von der Hauptstadt Windhoek aus wird die Reise zur Schule auf der 910 Kilometer langen Strecke dauern.

Alles wird persönlich übergeben

„Bei unseren Hilfsprojekten ist es uns wichtig, dass die Materialien persönlich übergeben werden und dort ankommen, wo sie auch ankommen sollen“, so Stumpf. „Zu erwähnen sei zudem, dass alle anfallenden Reisekosten, Unterkünfte und Verpflegung aus eigener Tasche getragen werden, so dass alle Spendengelder zu hundert Prozent in Material für die Schule umgesetzt werden“, fügt Wurster hinzu.

Aktuell hat die Epupa Grundschule mit einem weiteren Problem zu kämpfen, teilt das Team weiter mit. Der einzige Brunnen sei mangels Regen ausgetrocknet, so Rektor Paulus Mumati. Momentan versorgt alle vier Wochen ein Tankwagen die Schule mit Trinkwasser aus dem 170 Kilometer entfernten Opuwo.

Wasser für die Schule

Deshalb startet der Freundeskreis ein weiteres Kapitel mit dem Ziel „Wasser für die Epupa Primary School“. Derzeit ist die Gruppe mit dem Geohydrologen Frank Bockmühl aus Windhoek in Kontakt, der die hydrogeologischen Verhältnisse in der Gegend um die Epupa School sehr gut kennt und auch bei der letzten Brunnenbohrung vor Ort dabei war. Bockmühl rät von einer weiteren oder tieferen Bohrung ab. Das Wasserreservoir rund um die Schule sei zu schwach und durch die Trockenheit, die seit 2013 in diesem Gebiet herrscht, habe sich das Grundwasser noch weiter zurückgezogen.

Leitung statt Brunnen

Doch es gibt eine Alternative. Etwa zwei Kilometer entfernt von der Schule gibt es einen ergiebigen und starken Brunnen. Diesen hatte ein Kleinfarmer vor zwei Jahren geschlagen. Der Brunnen könnte Wasser für die Schule zur Verfügung stellen, um die drei Hochbehälter mit insgesamt 11 000 Liter zu füllen. Ein täglicher Zustrom, um die Behälter auf Niveau zu halten wäre möglich, so der Experte. Hier muss allerdings die dortige Gemeinde zustimmen. Auch müsste eine zwei Kilometer lange Wasserleitung unterirdisch verlegt werden, damit sie nicht von Rindern zertrampelt wird. Hinzu kämen noch eine leistungsstarke Pumpe sowie Solarmodule zum Betreiben der Pumpe. Vorläufige Schätzungen ergeben einen Kostenaufwand von 10 000 bis 15 000 Euro.

Weitere Informationen

Die Schule
Die Epupa Primary School ist eine Grundschule mit 170 Schülern von der ersten bis zur siebten Klasse im Nordwesten Namibias an der Grenze zu Angola. In der abgeschiedenen Gegend, im sogenannten Kaokoveld, mit einer Fläche von rund 50 000 Quadratkilometern gibt es so gut wie keine Infrastruktur. Hier lebt auch das letzte indigene Volk der Himbas von Namibia. Das nächstgelegene kleine Städtchen Opuwo mit etwa 12 000 Einwohnern liegt 170 Kilometer weit entfernt und ist mit dem Wagen nur über eine Schotterpiste zu erreichen. Für die Schüler ist die Unterbringung im Schülerheim die einzige Möglichkeit, die Schule zu besuchen, da sie ansonsten einen zu langen und oft auch gefährlichen Schulweg durch den Busch auf sich nehmen müssen.