Das Naturfreibad in Herrenberg: Experten arbeiten fieberhaft an einer Antwort auf die Wasserverunreinigung. Foto: Stein

Bakterien: Experten verzweifeln an Wasserverunreinigungen und arbeiten fieberhaft an einer Antwort.

Herrenberg - Noch mal richtig Sommer – und ganz Deutschland strömt zur Abkühlung in die Freibäder. Ganz Deutschland? Auch in Herrenberg im Kreis Böblingen würden sicher viele Menschen mitten in den Ferien auch noch mal ins kühle Nass springen. Gut 5,7 Millionen Euro hat sich das Städtchen genau für solche Fälle ein tolles neues Bad kosten lassen – doch genutzt werden kann es nicht. Die Badesaison 2016 – die zweite des nagelneuen, attraktiven und innovativen Naturfreibads – ist definitiv beendet, wie die Stadt mitteilte.

"Aufgrund der aktuellen Wasserwerte und nach Absprache mit dem Gesundheitsamt, sowie zu Ihrer eigenen Sicherheit, müssen wir den Badebetrieb im Naturfreibad einstellen", heißt es auf einem Schild am verwaisten Eingang. Derweil suchen Experten mehrerer Institute drinnen fieberhaft nach den Ursachen für das Ärgernis.

Immer wieder macht sich das Bakterium Pseudomonas aeruginosa im Wasser breit. Warum? Das weiß kein Mensch. Planer wie Experten testen, untersuchen – und rätseln. Im Laufes des Septembers sollen neue Erkenntnisse vorliegen. Schon im August 2015 war das Naturfreibad an 23 Tagen geschlossen, im Winter wurden 73 Punkte eines Aktionsplans umgesetzt. Ohne Erfolg.

"Wir haben ein Bad bestellt, das funktioniert", sagte Stadtsprecher Tom Michael und vertröstet auf 2017. Als mögliche Ursache der Verunreinigung gilt das Granulat des Pflanzenfilters. Proben davon seien an die Materialprüfungsanstalt in Bremen geschickt worden. Das Wasser enthält Feinstpartikel, deren Herkunft keiner kennt. Womöglich müsse der Filter komplett ausgetauscht werden, erläuterte der Erste Bürgermeister Tobias Meigel.