Aktuell ist das Wetter feucht. Im Sommer gab es jedoch lange Trockenperioden. Noch werden die Bäume in Simmozheim damit fertig. Foto: Biermayer

Der Klimawandel macht den Wäldern überall zu schaffen. In Simmozheim ist die Lage aktuell gut, vor allem weil in der Vergangenheit vieles richtig gemacht wurde. In der Zukunft bleiben die Herausforderungen aber groß.

Simmozheim - "Die Zeichen stehen nicht gerade günstig", meinte Inge Hormel, beim Landratsamt für Forst und Jagd zuständig, zum Simmozheimer Gemeinderat. Sie zeigte dort eine Klima-Karte. Im Gäu herrsche in 50 Jahren ein Klima wie momentan in der Rheinebene. Daran müssten sich die Bäume anpassen. "Die Realität ist oft schlimmer als die Prognose", warnte Hormel. Das habe sich in der Vergangenheit beim Klimawandel immer wieder gezeigt.

Allerdings passten sich die bisherigen Arten, mit Ausnahme der Fichte, ganz gut an. Die jetzt jungen Bäume lernten mit den neuen Gegebenheiten umzugehen und seien dann auch im Alter robuster. Und in Simmozheim sei die Lage momentan gut. Eine Überprüfung habe ergeben, dass die "waldbaulichen Anpassungen an den Klimawandel schon sehr gut umgesetzt" seien. Man habe also bisher vieles richtig gemacht.

Kahlflächen vermeiden

Man setzte auf Naturverjüngung und darauf, Kahlflächen zu vermeiden, erklärte Revierförster Jürgen Martinek. "Den alten Bäumen können wir nicht mehr helfen", stellte er klar. Auf sehr trockenen Standorten wie im "Hönig" pflanze man vor allem Kiefern, Hainbuchen, den Spitzahorn und die Elsbeere – alleine 1800 Pflanzen auf einem Hektar Fläche im vergangenen Jahr.

Um Insekten zu schützen, versuche man den Mulchzeitpunkt soweit wie möglich nach hinten zu schieben. In diese Jahr habe man auf einer Fläche von 6,1 Hektar die Jungbestandspflege vorgenommen. Im nächsten Jahr sei dies auf 3,4 Hektar vorgesehen. Dazu sollen auf 0,2 Hektar 500 Spitzahorn und 600 Hainbuchen gepflanzt werden. Diese Baumarten gelten als trockenheitsresistent.

Bedarf früher angemeldet

1311 Festmeter habe man in diesem Jahr eingeschlagen, so Martinek. 1270 Festmeter sollen es im nächsten Jahr sein. Damit halte man sich an den zehnjährigen Forsteinrichtungsplan. Brennholz habe man 2022 mit 377 Festmetern doppelt so viel wie vorgesehen produziert. Dies habe einen einfachen Grund. Man habe jetzt schon das Brennholz für nächstes Jahr eingeschlagen. Denn der Bedarf sei wegen dem Ukraine-Krieg dieses Jahr früher angemeldet worden.

Lorenz Anwärter (afS) war es wichtig, dass beim Brennholz vor allem der Simmozheimer Bedarf gedeckt werde, nicht der von anderen Orten. Martinek bestätigte, dass er aus ganz Deutschland angerufen und nach Brennholz gefragt worden sei. Er sehe das aber so wie Lorenz, meinte er. Allerdings werde deshalb – vor allem beim Laubholz – nicht mehr eingeschlagen. Also auch, wenn der Bedarf in Simmozheim steige, gebe es nicht automatisch mehr Brennholz.

Bürgermeister Stefan Feigl dankte Hormel und Martinek für ihre Arbeit. Er erkundigte sich noch danach, ob der Wald denn insgesamt mehr werde. Das habe man nämlich in der Waldeinrichtung beschlossen. "Viele Bestände in Simmozheim sind jung. Hier brummt der Zuwachs", meinte Hormel abschließend.