Peinliche Panne: Über 3000 Briefwählerstimmen wurden bei der Zusammenrechnung des Hechinger Kommunalwahlergebnisses schlicht vergessen. Wer seine Kreuzchen iam Wahltag abgab, wurde dagegen sicher berücksichtigt. Foto: Stopper

Mehr als 3100 Briefwahlstimmen im Endergebnis vergessen. Erst Landratsamt stellt Fehler fest.

Hechingen - Über 3100 Stimmen sind bei der Gemeinderatswahl in Hechingen nicht mitgezählt worden. Ob dieser peinliche Fehler Auswirkungen auf die Besetzung des neuen Rats hat, ist derzeit noch nicht bekannt.

Seit Vorgestern kursierte das Gerücht in Hechingen, dass es bei der Stimmenauszählung zur Gemeinderatswahl einen kapitalen Patzer gegeben hat, gestern bestätigte das Rathaus den Vorwurf. Phillip Hahn, Erster Beigeordneter der Stadt und als Wahlleiter für die Auszählung verantwortlich, gab bekannt, dass bei der Auszählung von Briefwahlstimmen der Gemeinderatswahl vom 25. Mai etwas über 3100 Stimmen zwar ordnungsgemäß gezählt und in einem Computer erfasst worden seien, das Ergebnis sei durch einen Fehler aber nicht an den zentralen Computerserver weitergeleitet worden, in dem das Gesamtergebnis errechnet wurde.

Man habe das Ergebnis in Hechingen zwar auf Plausibilität überprüft, so Hahn, aber diese Art von Fehler habe man auf diese Weise nicht feststellen können. Erst bei einer Überprüfung durch die Aufsichtsbehörde im Landratsamt sei man auf Unstimmigkeiten aufmerksam geworden. Die Stadtverwaltung stellte dann den konkreten Fehler fest. Nun wird das Hechinger Wahlergebnis noch einmal genau ermittelt. Am Freitag sollen die Zahlen vorliegen.

Einige Gemeinderäte haben im Rathaus ihrem Ärger über diesen Vorgang schon deutlich Luft gemacht. »Dieser Fehler ist ärgerlich für die Stadt, und natürlich auch sehr ärgerlich für die Gemeinderäte«, räumt Hahn offen ein. Es sei zwar »nicht zwingend, aber leider auch nicht auszuschließen«, dass sich daraus Veränderungen in der Zusammensetzung des neuen Gemeinderats ergeben.

Vor allem Räte, die mit einem nur geringen Stimmenvorsprung als gewählt festgestellt worden seien, könnten nun ihr Mandat doch nicht errungen haben. Vor allem bei den Ausgleichsmandaten sei das möglich.

Hahn hofft aber, dass diese Folge nicht eintritt. »Gravierende Veränderungen« seien unwahrscheinlich, vermutet er, da Briefwahlergebnisse meist sehr stark den sonstigen Wahlergebnissen ähneln. Dann würde sich an der Besetzung des Gemeinderats nichts ändern.

Am Freitag soll das neue Zählergebnis bekannt gegeben werden, und es wird dann auch klar sein, wie es sich auf die Besetzung des Gemeinderats auswirkt. Eine Sitzung des Gemeindewahlausschusses zur Neufeststellung des Wahlergebnisses ist für Dienstag, 1. Juli, von 15.30 Uhr an vorgesehen. Am Donnerstag, 24. Juli, als Termin für die konstituierende Sitzung des neuen Rats soll trotz der Zählpanne weiterhin festgehalten werden.