Den feurigen Perlmutterfalter und andere Kostbarkeiten hat Hans-Peter Ulrich mit seiner Kamera "eingefangen". Foto: Ulrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Foto-Vortrag: Die Kostbarkeiten der heimischen Natur präsentiert

Hechingen (rom). Mit brillanten Fotos vieler selten gewordener Pflanzen und Tiere sowie Erläuterungen begeisterte der Hobby-Fotograf und Naturschutzbund-Aktive Hans-Peter Ulrich die Besucher seines Bildvortrags im Bildungshaus St. Luzen.

Dabei führte der Referent die Teilnehmer durch fast alle Naturschutzgebiete der näheren Umgebung, aber auch zu lohnenden Ausflugszielen wie den Böllat, das Irndorfer Hart, das Wolfstal bei Lauterach und schließlich zu den Hegau-Bergen und ins Allgäu.

Mit den ersten Bildern erinnerte Ulrich an die von ihm geleitete Exkursion durch die Schlatter Heide im Juni, wo neben Leberblümchen, Frühlingsenzian und Küchenschellen als besondere Kostbarkeit die "Weiße Bienenragwurz" und der "blassgelbe Klee" bewundert werden konnten. In der Hausener Heide hatte er den seltenen Thymian-Ameisenbläuling aufgespürt und fotografiert, der für die Eiablage ein Thymianvorkommen braucht.

Im Sommer lässt sich die Raupe von der Fraßpflanze fallen und wird – aufgrund eines besonderen Sekrets – von Ameisen als vermeintliche Brut in deren Nester getragen. Dort überwintert sie und lebt im Ameisenbau räuberisch von der Ameisenbrut.

Feuerfalter, rostfarbener Dickkopffalter, feuriger Perlmutterfalter und Landkärtchen waren weitere Raritäten aus der Welt der Tagfalter. Zu den weiteren Besonderheiten, die der Referent in technisch hervorragender Bildqualität präsentierte, gehörte auch das nur noch auf dem Böllat vorkommende "Raue Sonnenröschen" sowie "Maier’s Sonnenwurz", die hierzulande nur am Zellerhorn vorkommt.

Aufnahmen prachtvoller Käfer und Libellen, verschiedener Orchideen, des "zinnoberroten Kelchbecherlings" sowie stimmungsvolle Landschaftsbilder rundeten die "Streifzüge durch die Natur" ab. Auch wenn der Klimawandel das Vorkommen einiger Arten nördlich der Alpen begünstigt, beispielsweise Wespenspinne und Spinnenragwurz, betonte Ulrich den fortlaufenden dramatischen Rückgang großer Teile der heimischen Flora und Fauna.

Schutz und Erhaltung der entsprechenden Lebensräume wie Magerrasen, Wacholderheiden, Streuobstwiesen und Gehölzstrukturen in der Agrarlandschaft komme daher oberste Priorität zu, war sein Fazit.