Fotos: Pfeiffer/Schwenger Foto: Schwarzwälder-Bote

Außergewöhnliche Ausstellung in Bodelshausen. Bodypainting erreicht Menschen aller Altersklassen

Als Fotografen von angemalten Models führte es Bernd Pfeiffer und Günter Schwenger schon bis zu den Bodypainting-Weltmeisterschaften nach Österreich. Nun bringen die beiden Mitglieder der Hechinger Fotofreunde ihre Leidenschaft in die Region.

Hechingen/Bodelshausen. "Mir hat diese Kunstform schon immer sehr gut gefallen – und ich konnte dann Bernd auch dafür begeistern", berichtet Günter Schwenger über seine Leidenschaft der Bodypainting-Fotografie. Zusammen mit seinem Kollegen Bernd Pfeiffer – beide langjährige Mitglieder der Hechinger Fotofreunde – besuchte Schwenger 2014 erstmals das "World Bodypainting Festival" im österreichischen Pörtschach am Wörther See. "Die Eindrücke, die man dort bekommt, kann man gar nicht beschreiben. Echt überwältigend", schilderte Bernd Pfeiffer seinen ersten Berührungspunkt mit der eher seltenen Kunstform. Insgesamt haben die beiden Fotografen jeweils über 4000 Bilder gemacht – von denen sie ab Freitagabend 31 in Bodelshausen ausstellen.

"Wir wollten diese außergewöhnlichen Werke mit hier in die Region bringen", antwortet Pfeiffer auf die Frage nach den Beweggründen, die zur Realisierung der Ausstellung geführt haben. "Es wäre ja schade, wenn die Bilder einfach so im Schrank verstauben – beziehungsweise auf dem Computer", ergänzt Günter Schwenger schmunzelnd. Von den Fotos haben es sogar zwei in das offizielle Buch des Festivals geschafft, das weltweit vertrieben wird. Darauf könne man durchaus stolz sein, so Pfeiffer.

Bei der Vernissage am Freitag (19.30 Uhr in der Bücherrei im "FORUM") in Bodelshausen werden nicht nur die fertigen Fotos zu sehen sein, auch ein ganz besonderes Highlight wartet auf die Besucher. Direkt vor Ort wird ein Painter ein extra engagiertes Model bemalen und den Zuschauern einen Einblick in die Entwicklung eines solchen Kunstwerkes geben. Aus zeitlichen Gründen wird nur der Oberkörper des Models bemalt werden. "Ein Ganzkörperwerk dauert bis zur Fertigstellung zwischen sechs und acht Stunden – da steckt wahnsinnig viel Arbeit dahinter", erklärt Pfeiffer. Weshalb es den beiden auch so wichtig ist, die Arbeit dieser Painter zu würdigen und mit ihren Werken möglichst viele Menschen zu begeistern. "Bei diesen Bildern ist für alle Altersklassen etwas dabei", freut sich Günter Schwenger über die große Reichweite solcher Werke. Auch die junge Generation – von der ja oft genug behauptet wird, sie interessiere sich nicht mehr für Kunst – könne mit Bodypainting etwas anfangen.

Für die Fotografen von bemalten Models ist dies eine der schwierigsten Disziplinen. Zunächst einmal müsse man beachten, dass die Frauen in der Regel in Bewegung sind. Außerdem müsse der Hintergrund zum Motiv und zu den Farben passen, was auch nicht immer automatisch gegeben sei. Und zuletzt komme es vor allem auch auf die Lichtverhältnisse an. "Mit der Belichtung habe ich persönlich häufig zu kämpfen", verrät Schwenger. Die Fotografie muss sitzen – denn "wenn ein Bild schlecht aufgenommen wird, ist es auch nach der Bearbeitung schlecht", so Pfeiffer.

Die Kunstform des Bodypainting stellt also nicht nur für die Künstler selbst und ihre Models, sondern auch für die Fotografen eine große Herausforderung dar. Doch die Ergebnisse sprechen für sich. Und diese können ab Freitagabend nun auch Besucher in Bodelshausen begutachten. Bis zum 9. September sind die 31 Bilder ausgestellt.