Vom ehemaligen Verlagsgebäude der HZ (hinten) bis zum ehemaligen Volksbank-Gebäude (rot markiert) gehört der EJL nun fast ein ganzer Häuserblock am Obertorplatz. Nun hofft das Hechinger Immobilienunternehmen auf baldige Grundsatzentscheidungen von Stadt und Gemeinderat. Foto: Stopper

Immobilienunternehmen wartet nun auf Entscheidungen von Stadt und Gemeinderat.

Hechingen - Die EJL hat von der Volksbank das Geschäftshaus am Hechinger Obertorplatz gekauft. Die Filiale war schon lange nicht mehr genutzt worden, der Geldautomat dort bleibt aber auf absehbare Zeit erhalten.

Es ist ein weiterer Paukenschlag, mit dem die EJL sich als zentrale privatwirtschaftliche Kraft für die Entwicklung der Oberstadt zu Wort meldet. Denn mit dem aktuell bekannt gewordenen Zukauf gehört dem Hechinger Immobilienunternehmen nun die gesamte Häuserzeile vom ehemaligen HZ-Gebäude über Haus Buri und Zink bis zur Volksbank.

Hat der Volksbank-Kauf etwas mit den aktuellen Bebauungsplänen für das Firstgelände zu tun? "Nein, mit der Volksbank waren wir schon länger im Gespräch, erklärt EJL-Geschäftsführer Andreas Ermantraut. Und was ist mit dem Klaiber und dem Tabakladen daneben? "Da gibt es aktuell keine Gespräche", versichert Ermantraut.

Aber was hat die EJL am Obertorplatz vor? Allzu viel Konkretes könne er dazu derzeit nicht sagen, erklärt Andreas Ermantraut. Das liege aber nicht an der EJL, deren grundsätzliche Pläne für das ehemalige HZ-Gebäude ja bekannt seien. Aber nun seien Stadt und Gemeinderat am Zug mit grundsätzlichen Entscheidungen. Erste Frage: Will die Stadt nun öffentlich nutzbare Tiefgaragenplätze in dem Gebäude haben, das die EJL dort bauen will, wo die HZ einst ihren Verlagssitz hatte? Die Antwort auf diese Frage würde die weitere Planung schon beeinflussen, meint Ermantraut. Zweite Frage: Welche Vorgaben machen Stadt und Gemeinderat nun für die Gestaltung am Obertorplatz im Zuge der Doppelbeauftragung, die für das Gelände bis runter zum First Grundsatzentscheidungen traf?

Obertorplatz. Noch nicht klar, ob neuer Bebauungsplan nötig ist

Und dritte Frage: Wann und in welcher Form wird der Obertorplatz denn nun mal umgestaltet? Derzeit ist der Stadtverwaltung nicht klar, ob die vom Gemeinderat beschlossene geänderte Straßenführung ein neues Bebauungsplanverfahren nach sich ziehen muss. "Frühestens Mitte Januar" werde hier Klarheit herrschen, so Thomas Jauch, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage unserer Zeitung. Und sollte ein neues Bebauungsplanverfahren nötig sein, hat ein Anlieger schon angekündigt, dass er juristisch eingreifen will. Das könnte dann alles wieder Jahre dauern, wie die Klage gegen die Tiefgarage gezeigt hat.

Auf wackeligem Boden steht die EJL auch immer noch beim Bauprojekt Marktplatz 3 neben dem Rathaus. Das Gebäude der alten Apotheke dort hat die Firma Hipp längst komplett abgerissen, aber wie es weitergeht, steht auch hier noch nicht definitiv fest. Bekanntlich will die EJL hier ein Haus erstellen, das unten einen Biomarkt und Gastronomie erhalten soll, oben Büroräume, die an die Stadt vermietet würden.

Die Stadt hat das Gelände aber noch nicht an die EJL verkauft, und auch der Bauantrag ist noch nicht genehmigt worden. "Wir haben jetzt alles abgearbeitet, was von uns noch verlangt worden ist", versichert Andreas Ermantraut, auch die Diskussion mit dem Denkmalamt sei wohl so weit abgeschlossen.

Und wann wird jetzt zumindest hier mal gebaut? Antwort Andreas Ermantraut: "Ich wage hier keine Prognosen mehr." Die EJL wolle sich aber langfristig an der Entwicklung von Hechingen beteiligen, und auch langfristig einen Teil der zu erstellenden Immobilien selbst als Vermieter im Bestand haben, "und an diesem Vorhaben hat sich nichts geändert", versichert Ermantraut.