Gut eingepackt: Das Personal im Hechinger Krankenhaus schützt sich vor den ansteckenden Erregern. Foto: Schwager

Zahl der infizierten Patienten steigt. Hygienemaßnahmen für Besucher und Personal.

Hechingen - Alarmbereitschaft im Hechinger Klinikum: Weil die Zahl der mit dem Norovirus infizierten Personen in den letzten Tagen deutlich gestiegen ist, wurde nun eine Isolierstation eingerichtet. Wie viele Patienten tatsächlich betroffen sind, ist noch unklar.

"Hochinfektiöse Erkrankungen. Bitte vermeiden Sie Besuche" – der Warnhinweis an der Tür zur Station zwei des Hechinger Krankenhauses lässt Schlimmes befürchten: Hier liegen 21 Patienten, die von den Ärzten als "potenziell infektiös" eingestuft werden. Sie leiden offenbar an Darmerkrankungen, einige von ihnen haben den hochansteckenden Norovirus, der zu Brechdurchfall führt. Wie groß das Ausmaß tatsächlich ist, kann im Moment noch niemand mit Sicherheit sagen. "Derzeit laufen Laboruntersuchungen, die Ergebnisse werden am Montag erwartet", sagt Chefarzt Gerhard Treiber.

Höchste Hygienestandards

Nachdem die Zahl der Darmerkrankungen in den letzten Tagen gestiegen ist, haben sich die Verantwortlichen der Klinik am Mittwoch zur Einrichtung einer Isolierstation entschlossen. Es gelten höchste Hygienestandards, kein Zimmer darf ohne Handschuhe, Plastikumhang und Mundschutz betreten werden. So soll die Ausbreitung der Erreger verhindert und maximale Sicherheit für Patienten, Personal und Besucher gewährleistet werden.

Trotz der umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen warnt Chefarzt Treiber vor Panikmache. Es sei keinesfalls so, dass im Krankenhaus eine erhöhte Gefahr bestehe, wie es in der öffentlichen Wahrnehmung manchmal den Anschein erwecke. "Eine Ansteckung ist an allen öffentlichen Orten möglich", betont der Internist und stellvertretende Leiter des Darmzentrums Zollernalb.

Da man sich gegen das Norovirus, an dem nach Einschätzung des Mediziners drei Viertel der Patienten auf der Isolierstation erkrankt sind, nicht impfen kann, rät Treiber dazu, sich die Hände regelmäßig gründlich mit Seife zu waschen. So könne man die Ansteckungsgefahr reduzieren.

Das Norovirus ist übrigens keine Seltenheit, die Klinik entsprechend vorbereitet. "Eine solche Situation hatten wir auch in den vergangenen Jahren, da die Infektionen in der kälteren Jahreszeit immer wieder auftreten", sagt Josef Weiss, Geschäftsführer des Zollernalb-Klinikums. "Im Sinne der Infektionsprophylaxe und um den größtmöglichen Schutz zu bieten, haben wir frühzeitig reagiert. Patienten und Mitarbeiter haben dafür großes Verständnis".