Andy "Elvis" King in seinem Element: und auch seine Gäste tanzten ein wenig mit. Foto: Ullrich Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Nach dem Tennis gibt es Rock’n’Roll / Publikum kennt die Texte noch gut

Hechingen. Der "King" lebt! Andy "Elvis" King und die Memphis Riders rockten bei den boso Ladies Open. Kaum waren am die letzten Spielgeräusche auf dem Tennisplatz verklungen, gab es Geräusche der völlig anderen Art: Eine Vier-Mann-Band und ein Sänger sorgten für beste musikalische Unterhaltung.

Bereits zum zweiten Mal gab sich Andreas Stolzenthaler, besser bekannt als Andy King, die Ehre bei dem Hechinger Tennisturnier. Im vergangenen Jahr hatte er hier einen großen Erfolg gefeiert, Wetter bedingt jedoch nur vor kleiner Zuschauerkulisse. Die war heuer um ein Vielfaches größer.

Im weißen Anzug wie Elvis bei seinem Konzert "Aloha from Hawaii" anno 1973 trat er vor das Publikum und begann mit einigen Songs aus den 50er- und 60er-Jahren. Einer seiner ersten Titel waren die von Carl Perkins bekannt gemachten "Blue Suede Shoes". Und dann folgten die Rock’n’Roll-Aufnahmen, die in diesen wilden Rockjahren auf den Musikmarkt kamen: "Long Tall Sally" (Little Richard, Wanda Jackson), "Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On" (Jerry Lee Lewis) oder auch "Johnny B. Good" (Chuck Berry).

Dafür, dass die Musik so richtig fetzte, sorgten nicht nur King Andy, sondern auch seine vier Musiker. Gitarre, Piano, Bass und Drums sorgten für ordentliche Dröhnung und vermittelten schier jedem Altrocker und vermutlich auch Jungrocker ein Hochgefühl.

Und dann noch die Stimme von Andy King – sorgten seine Kleidung, seine Mimik und Gestik schon für ein Elvis-Gefühl, konnte man glauben, den echten King zu hören. Nicht umsonst gilt Andreas Stolzenthaler als einer der besten deutschen Elvisimita-toren, der auch weltweit schon an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und regelmäßig vorderste Plätze belegt hat.

Damen ein Küsschen auf die Wange gegeben

Es waren an die 50 Titel, die Andy King zum Besten gab. Und es waren beileibe nicht nur die bekannten Rockrhythmen, die zu hören waren. Auch die leiseren Töne und weniger bekannten Titel wurden gespeilt.

Andy King ging ins Publikum, sang manche Dame direkt an, legte ihr einen Schal um und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. Etwas, was sich der wirkliche Elvis im prüden Amerika jener Zeit wohl nicht erlaubt – und aus Imagegründen wohl auch nicht gedurft hätte.

Bei Del Shannons Hit "Runaway" von 1961 animierte er die Gäste mitzusingen. Und es klappte sehr gut, dank der Jahrgänge, die die Aufnahme noch aus ihrer eigenen Sturm- und Drangzeit kannten.

Je später der Abend, desto mehr gingen die Besucher aus sich heraus. Mitklatschen, -wippen oder -singen war angesagt. Die Tanzwut hielt sich allerdings in Grenzen, was auch ein wenig den Platz- und Bodenverhältnissen geschuldet zu sein schien.

Die Zugaberufe am Ende des Konzertes wurden immer lauter und von Andreas Stolzenthaler so kommentiert. "Ich höre sie wohl, freue mich und genieße sie einfach". Natürlich kam er den Wünschen nach, sogar zweimal. Er hätte wohl noch weitergespielt und die Besucher ihm und seinen Mannen auch gerne noch weiter zugehört, aber die Stunde war schon so weit vorgerückt, dass Rücksichtnahme angesagt war. Auf jeden Fall war man sich einig: "Das war klasse." Wie der Zufall so spielt.