Manuel Pflumm, neuer Spielertrainer des SV Rangendingen, spielte bei der TSG Balingen in der Innenverteidigung, beim SVR rückt er ins defensive Mittelfeld vor. Foto: Renner

Fußball: Der Ex-Balinger Manuel Pflumm hat als Spielertrainer bei Bezirksligist SV Rangendingen angeheuert.

Rangendingen - Gestatten: Manuel Pflumm, neuer Spielertrainer beim SV Rangendingen. Warum er vom Viertligisten TSG Balingen zum Bezirksligisten gewechselt ist, hat mehrere Gründe.

Zum einen ist es ein privater Grund: Seine Verlobte stammt aus Rangendingen und sie hat er vor Jahren auf der Fasnet kennengelernt. Ein steter Kontakt mit SVR-Spielleiter Johann Gunesch war die Folge. Der andere Grund ist, dass er sich schon langsam aber sicher im fortgeschrittenen Fußballeralter befindet.

"Ich werde morgen 34 Jahre alt, deshalb ist es der richtige Zeitpunkt, um mit dem höherklassigen Fußball aufzuhören. In den letzten Jahren musste die Familie ziemlich zurückstecken", sagt Pflumm, der in Balingen wohnt und einen dreieinhalbjährigen Sohn hat.

Sie musste zurückstecken, weil er als Fußballer sehr gefordert war. "Nach acht Stunden arbeiten dreimal die Woche Training und dann um 21.30 Uhr zuhause", beschreibt er den Wochenplan bei der TSG Balingen. Wenn der Regionalligist in Hessen gespielt hat, wurde ein Tag früher angereist und übernachtet. Inklusive sechseinhalb Stunden Busfahrt. "Ich habe mich in Balingen total wohl gefühlt. Aber jetzt freue ich mich, normal sein zu können", erklärt er. Gemeint ist damit, dass er nicht mehr so sehr auf die Ernährung achten muss.

Den SV Rangendingen will er kontinuierlich nach oben führen. "Eine sehr junge Truppe, die Jungs brauchen alle Unterstützung, damit sie in zwei, drei Jahren gestandene Bezirksliga-Spieler werden. Ich habe damals von den älteren Spielern gelernt und werde den Burschen schon was beibringen." Weil der SVR die vergangenen beiden Saisons fast abgestiegen wäre, hält Pflumm den Ball flach. "Einige machen uns schon zum Favoriten, aber mein Ziel ist Platz drei bis acht." Trainingsauftakt war am Montag.

In Balingen spielte er als Innenverteidiger, in Rangendingen nun auf der "Sechs" im defensiven Mittelfeld. "Von dort aus kann er die Jungs in der Offensive und Defensive besser unterstützen." Und selbst auch als Torschütze in Erscheinung treten. "Gute Freistöße habe ich in Balingen auch schon geschossen", schmunzelt er. Schließlich traf er beim Hohenzollern-Pokalturnier in Bisingen auch schon per Freistoß.

Doch für Manuel Pflumm gibt es nicht nur Fußball. Mit Jugendfreunden trifft er sich einmal pro Monat auf zwei, drei Bier. "Ich bin ein geselliger und lebensfroher Mensch", betont er. Weil die Kumpels inzwischen auch Familien haben, fallen die Motorradausflüge nach Italien derzeit aus. "Dafür drehe ich abends manchmal eine kleine Runde", so Pflumm, der ein Naked-Bike von Yahama mit 160 PS fährt. Mit ehemaligen Fußballerkollegen aus seiner Reutlinger Zeit geht es dafür einmal pro Jahr nach Ischgl zum Skifahren. Ansonsten werden gerne die Balinger Eisdielen angesteuert oder Pflumm geht mit seinen beiden Schwester (wohnen in Steinhofen und Unterdigisheim) im Restaurant essen.

"Das ist für mich Erholung", sagt er. Erholung von den Strapazen der vergangenen Jahre, auch wenn er gewisse Spiele nicht missen will. Wie beispielsweise letzte Saison, als er in Offenbach in der 80. Minute einen Elfmeter verwandelte. 6000 Heimfans pfiffen ihn dabei aus, in der ersten Halbzeit machten sie einen Höllenlärm, sodass er fast sein eigenes Wort nicht verstand. "Deren Kutten sind schon beeindruckend", so Pflumm über die Offenbacher Ultrafans.

Erst die Rangendinger, dann den Sohn trainieren

Unvergessen auch sein erstes Regionalliga-Tor gegen den FSV Mainz 05 II, ein Freistoß in den Winkel. Lärm mag er auch, wenn es um Musik geht. Pflumm ist Böhse-Onkelz-Fan, vor ein paar Jahren war er zweimal bei Konzerten am Hockenheimring vor 100. 000 Zuschauern. "Zuletzt hatte ich einfach keine Zeit dafür, aber in zwei, drei Jahren will ich wieder zu einem Konzert."

Bis dahin ist sein Sohn schon so alt, dass er bei den Bambini kicken kann. Dem kann Pflumm dann wie den Rangendinger Kickern sicherlich auch etwas beibringen.

Zur Person

Manuel Pflumm

Manuel Pflumm lernte das kleine Fußballeinmaleins bei seinem Heimatverein TSV Schlatt (2004 Fusion mit dem SV Jungingen zum FC Killertal 04). Danach spielte er in seiner Jugendzeit beim VfB Stuttgart, den Stuttgarter Kickers, TuS Ergenzingen und SV Böblingen. Als Aktiver kickte er beim SSV Reutlingen, FC Gärtringen und nochmals SSV Reutlingen, ehe er 2007 zur TSG Balingen wechselte, wo er zuletzt auch Kapitän war.