Eltern und Erzieherinnen tauschen sich über ein anstehendes Umweltprojekt aus. Foto: Ullrich Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Elterncafé und Eugenchentreff / Mitarbeiter stehen mit Rat und Tat zur Seite

Hechingen. Vor fast 180 Jahren gründete die Fürstin Eugenie von Hohenzollern-Hechingen eine Bewahr- und Erziehungsanstalt für Kleinkinder. Ungewöhnlich war das Konzept einer intensiven Betreuung. Jetzt geht das Kinderhaus noch einen Schritt weiter und will sich zum Familienzentrum entwickeln.

Schon bei Gründungen des Kinderhauses ging man über das "Bewahren" hinaus, setzte Akzente bezüglich Erziehung und Bildungserfahrung und bot einen geschützten Lebensraum. Die damaligen Bereiche der Bildung beinhalteten weitgehend "Belehrungen, Übungen und Beschäftigungen wie etwa Gebet, Gesang und Unterhaltung über Gott, biblische und moralische Erzählungen, Gedächtnisübungen, Handarbeit, Rechnen, Buchstabenkennen und Spiel", wie es in der Festschrift zum 175-jährigen Bestehen des Hauses heißt.

Das Kinderhaus Fürstin Eugenie nimmt seit 2016 am Förderprogramm Baden-Württembergs teil. Auf dem Plan steht, ausgehend von Kindertageseinrichtungen, die Weiterentwicklung zu Familienzentren.

Diese Weiterentwicklung wird vom Erzbistum Freiburg bezuschusst. Die Einrichtung beteiligt sich auch ein einem Bundesprogramm, bei dem eine Fachkraft durch Beratung und Begleitung das Kita Team bei der Weiterentwicklung zum Familienzentrum unterstützt.

"Wie können die Planung von Angeboten, die Einbeziehung von Familien und die Umsetzung von Veränderungen im alltäglichen Betrieb gelingen?" Fragen wie diese gilt es zu klären. So gibt es bereits ein Elterncafé und es gibt den Eugenchentreff, bei dem sich Mütter mit Kleinkindern einmal im Monat nachmittags treffen.

Dieser Nachmittag, bei dem die Mitarbeiterinnen des Hauses als Ansprechpartner für Eltern und Kinder zur Verfügung stehen, ist mittlerweile für einige Familien zum festen Bestandteil im Zusammenwirken von Kita und Elternhaus geworden. "Denn hinter jedem Kind steht eine Familie", bringt es die Leiterin des Hauses, Elvira Fögen, auf einen Nenner.

Sprachkurs findet in einer vertrauten Umgebung statt

Und Elke Schäfer, Fachkraft für Sprache und zugleich Koordinationskraft für Qualitätsmanagement für die vier katholischen Kindergärten Hechingens, ergänzt: "Jedes Kind trägt die Familie als unsichtbaren Rucksack mit sich. Und wir wollen alle gemeinsam in ein Boot holen."

Es wird ein Sprachkurs angeboten, der ebenfalls ankommt. Dazu die Kita-Leiterin: "Der Kurs findet im Hause statt und damit in einer vertrauten Umgebung. Das macht den Kontakt leichter und die Hemmschwelle für eine Teilnahme niedriger."

Es werden zudem ein Bastelvormittag, ein Elterncafé und ein Entspannungsnachmittag angeboten. Die Mitarbeiterinnen des Hauses stehen den Eltern mit Rat und Tat zur Verfügung und können bei besonderen Problemen Anlaufstellen für entsprechende Hilfen benennen.

Wichtig ist den Verantwortlichen des sich in der Entwicklung befindlichen Familienzentrums auch das Knüpfen von Kontakten, nicht nur der Kinder, sondern auch der Eltern untereinander.

Die Schaffung eines Familienzentrums und damit eines gedeihlichen Miteinanders darf durchaus Beispiel gebend als ein Stück aktiv gelebten Glaubens gesehen werden – und das ohne konfessionelle Einschränkung. Für das ganze Kita-Team gilt: Kinder und Eltern sollen sich wohlfühlen und die Gewissheit haben: "Ich bin willkommen."