Bürgerworkshop: Suche nach Möglichkeiten für zweiten Zugang / Öko-Anforderungen debattiert

Nur eine Zufahrt zum künftigen Baugebiet Killberg IV, wo bald an die 2000 Menschen leben sollen – im Bürgerworkshop gestern überzeugte die aktuelle Planung in diesem Punkt nicht. Aber die Frage nach Alternativen erweist sich als schwierig.

Hechingen. Das Interesse an dem Diskussionsforum gestern in der Stadthalle war eher mäßig. Kaum 50 Besucher – der Drang, am neuen Hechinger Stadtquartier gestalterisch mitzuwirken, hält sich in der Stadt offenbar in Grenzen. Wer kam, waren die üblichen kommunalpolitisch Interessierten, Bauwillige und Anwohner der Tübinger Straße, die nicht davon begeistert sind, dass künftig die Autos von 2000 zusätzlichen Hechingern an ihren Häusern vorbei in die Stadt rollen sollen.

Eine auf einer aktuellen Verkehrszählung beruhende Prognose des Verkehrsplanungsbüros Kölz geht davon aus, dass 1700 zusätzliche Fahrten vom Killberg IV in die Stadt zu erwarten sind. Klare Aussage: Das geht. Aber nur, wenn die Tübinger Straße umgestaltet wird.

Vielleicht wird ein alter Landwirtschaftsweg zur zweiten Zufahrt

Oder man findet einen zweiten Zugang, so Vorschläge aus dem Plenum. Vom Bahnhof her soll es einen alten Landwirtschaftsweg geben, wurde berichtet. Da könnte eine zweite Straße langführen. Auch eine Anbindung zumindest per Fußgängerbrücke zum Etzental wurde angesprochen. Dass die aktuelle Wohngebietsstruktur für eine Busanbindung sehr ungünstig ist, wurde an diesem Abend auch noch deutlich.

Dass wohl jahrelang ein Baugebiet im Etzental als Anschluss für eine Brücke zum künftigen Baugebiet freigehalten wurde, nun aber vor wenigen Wochen als Bauplatz verkauft wurde, machte als Gerücht die Runde. Stadtbaumeisterin Monika Monauni erklärte, dass sie dazu nichts sagen kann. "Weder Ja noch Nein", so ihre Antwort.

Null-Energiehäuser könnten zur Vorschrift für Bauwillige werden

Wünsche wurden auch an anderen Tischen besprochen. Eine starke ökologische Ausrichtung fordert etwa Stadträtin Almut Petersen im Schulterschluss mit SPD-Kollege Jürgen Fischer. Ein Nahwärmenetz etwa? Wäre machbar , meinte Stadtwerke-Chef Reinhold Dieringer. Auch von Null-Energie-Standard als Bauvorschrift war die Rede. Ob das die Baupreise stark verteuern würde? An diesem Abend blieben solche Fragen offen. Es ging um Ideen, nicht um Entscheidungen. Weitere Ideen betrafen Fragen, wo Spielplätze hinsollen und wo Bolzplätze. Und hinterfragt wurde auch, ob statt Eigenheim-Idylle nicht mehr kompaktere Mehrgeschossbauten erstellt werden sollen. Geringerer Platzverbrauch und auch was für kleinere Geldbeutel, so das Argument.

Am 30. November findet das Abschlusstreffen zum Bürgerworkshop statt. Dann wird vorgestellt, was sich in Planungen einarbeiten lässt. Die Entscheidung fällt am Ende ohnehin im Gemeinderat.