Kloster: Neu gestalteter Garten der Öffentlichkeit übergeben / Förderverein-Jubiläum gefeiert

Er ist ein Garten Eden im Herzen von Stetten: Im Rahmen der Feier anlässlich des Kloster- und Fördervereinsjubiläums wurde der neu gestaltete Klostergarten am Sonntag der Öffentlichkeit übergeben.

Hechingen-Stetten. Man kann ihn als idyllisch, geradezu paradiesisch beschreiben. Und letzteres kommt nicht von Ungefähr, sollen doch Klostergärten, wie Stadtpfarrer Gabriel Maiwald erklärte, ein Abbild des Paradieses sein. Doch wie stellt man ihn sich vor – den Ort, von dem die Bibel erzählt und aus dem die Menschen einst vertrieben wurden? Sicherlich als ein Hort der Zuflucht, als ein Refugium, das zum Verweilen einlädt.

Am Sonntag nahmen die Stettener ihren Klostergarten nach einer längeren Zeit der Umgestaltung wieder in Besitz. Nach dem vom Chor Panta Rhei umrahmten morgendlichen Festgottesdienst füllte er sich mit Leben. Gefeiert wurde darin nicht nur 750 Jahre Klosterstiftung, sondern auch das 20-jährige Bestehen des Fördervereins. Und dieser hat mit der Neugestaltung des Gartens eine weiteres Projekt abgeschlossen, dessen Resultat sich sehen lassen kann: Er ist ein wahres Kleinod geworden.

Pfarrer Maiwald spendet den Segen

Mit der Bitte um den Schutz Johannes des Täufers spendete Pfarrer Maiwald dem Klostergarten in einer vom Musikverein Stetten musikalisch gestalteten Feierstunde den Segen. "So schön und friedlich kann die Welt sein", ließ er den Blick über die Anlage schweifen, in der viel Grün dominiert und deren Mittelpunkt ein Blumenbeet bildet. Sein Dank galt den Menschen, die sich mit Fleiß, Geschick und Herzblut dieses Gartens angenommen haben. Den Dankesworten des Pfarrers schloss sich auch Bürgermeister-Stellvertreter Manfred König an, der seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass das "fromme Miteinander und bürgerliche Engagement" auch in Zukunft gepflegt wird.

Einen geschichtlichen Exkurs durch 750 Jahre Klostergeschichte unternahm Joachim Stegmeier, der den Bogen von den Anfängen bis zur Gründung des Fördervereins im Jahre 1997 spannte. Was der Verein während seines 20-jährigen Bestehens geleistet hat, ging aus der Ansprache des Vorsitzenden und Ortsvorstehers Hannes Reis hervor. Als größte Leistung bezeichnete er das ehrenamtliche Engagement in Form von Arbeitseinsätzen. Buchstäblich "mit der Hand an der Schaufel" hätten etwa 60 Bürgerinnen und Bürger bis heute rund 3500 Arbeitsstunden geleistet. "Allein die Neugestaltung des Klostergartens in den letzten zehn Jahren erforderte 2400 Arbeitsstunden", so Reis. Neben den "Eigenleistungen durch Muskelkraft" seien Spenden, die Beiträge von 112 Mitgliedern und die Einnahmen aus kulturellen und kirchlichen Veranstaltungen die zweite wichtige Säule des Fördervereins.

"Ich werde oft gefragt: wie schafft ihr das?", erklärte Hannes Reis. In erster Linie brauche es "eine Vision, von dem, was entstehen soll, einen Geist oder eine Grundhaltung, die trägt und Menschen, die sich davon begeistern lassen". All dies sei in Stetten vorhanden: "Ein echter Schatz, der in den Bürgerinnen und Bürgern ruht."

Ein Wunsch ist in Erfüllung gegangen

Für die Renovierung der Klosterkirche und die Neugestaltung der Klosteranlage wurden bisher etwa 2,2 Millionen Euro aufgewendet, von denen der Förderverein 18 Prozent übernommen hat. Und auch künftig wird er sich mit viel Elan dem Kloster widmen. Wie der Vorsitzende erläuterte, stehen als nächste Projekte die Sanierung der Klosterruine, die Innenrenovierung und auch wieder Außenrenovierungen an.

Am Sonntag dominierte jedoch zunächst die Freude über den neugestalteten Garten. "Unser Gründungsvater Pfarrer Franz Knittel hatte den sehnlichen Wunsch, dass das Juwel Klosterkirche eine angemessene Fassung bekommt", blickte Hannes Reis zurück. Mit diesem Tag sei sein Wunsch in Erfüllung gegangen.