Die Hundefreunde-Bürgerinitiative hofft auf Gesprächsbereitschaft der Stadt. Foto: pixabay

Aussichten auf Klage werden als gering eingeschätzt. Dirk Steinfort will vermitteln.

Hechingen - Die Leinenzwang-Frage in Hechingen wird wohl nicht vor Gericht geklärt. Ralf Adler, Gründer der Hundefreunde-Initiative, ist auf ein Urteil gestoßen, das einen Rechtsstreit aussichtslos erscheinen lässt. Nun hofft er auf Gespräche mit Gemeinderat und Stadt.

Er habe länger recherchiert, wie die Rechtslage bei der Hechinger Polizeiverordnung zum Leinenzwang sei, berichtete er nun auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Ergebnis sei dann leider nicht in seinem Sinne ausgefallen. "Es gibt einen Präzedenzfall und ein Urteil von 2007, das einer Stadt in genau so einem Fall recht gab", berichtet er bedauernd.

Auch damals habe ein Hundebesitzer sich daran gestört, dass eine Stadt in ihrer Satzung den Leinenzwang für den gesamten "Innenbereich" verordnet habe. "Aber wo dieser Innenbereich genau ist, erklärt einem dann niemand", beklagt Ralf Adler. In einer nächsten Instanz dieses Urteil anzufechten, "dafür habe ich weder Zeit noch Geld übrig", sagt er klar.

Damit stellt sich allerdings eine Frage: Was kann die neu gegründete Hunderfreunde-Bürgerinitiative, der die aktuellen Leinenzwang-Regelungen in Hechingen zu strikt sind, eigentlich noch erreichen? Das wird beim nächsten Initiativen-Treffen am Donnerstag, 23. November, von 19 Uhr an im Hotel Brielhof sicher ein Thema sein.

Aufgeben müsse man jetzt noch nicht, meint der Bürgerinitiativen-Initiator. Im Gegenteil müsse man weiter aktiv bleiben, weil es ja auch weiterhin vielen Hundebesitzern in Hechingen ein Anliegen sei, dass sie ihre Vierbeiner in vertretbarer Entfernung zum Wohnort auch mal frei springen lassen können. Nun hofft er auf Gesprächsbereitschaft der Stadt und von Gemeinderäten. Dass es gewisse Spannungen mancher Räte ihm gegenüber gebe, wisse er zwar, aber im Hinblick auf die anderen Hundebesitzer müsse man doch schauen, "dass wir irgendwie Ruhe in die Sache bringen können".

Wie das gehen könnte? Adler hat da mehrere Ideen. Zunächst mal würde er gerne einen Plan erstellen lassen, auf dem genau eingezeichnet ist, wo Hunde in Hechingen frei laufen dürfen. "Da sind doch viele unsicher", ist er überzeugt.

Hunde-Freilauf-Fans etwas entgegenkommen

Und zweitens schlägt er vor, den Hunde-Freilauf-Fans etwas entgegen zu kommen. Beispiel Barfußpfad. Im Sommer seien da natürlich viele Leute, und Hunde sollte man da an die Leine nehmen, sieht Ralf Adler ein, "aber im Winter ist der Barfußpark geschlossen, da ist außer Hunderbesitzern kein Mensch", sagt er. Da könnte man doch dort die Vierbeiner frei springen lassen. Das Häufchen-Thema sei da übrigens kein Problem, denn "angeleinte Hunde machen das auch."

Das gleiche gelte für bestimmte Tageszeiten. Er sei oft mit seinem Hund in und rund um Hechingen unterwegs, "morgens zwischen sieben und neun Uhr sehe ich nur andere Hundebesitzer beim Spazierengehen", so seine Beobachtung. Was spreche also dagegen, für diese Zeit eine Ausnahme zu machen?

Da stellt sich noch eine Frage: Wer könnte zwischen dem zu ruppigem Debattenstil neigenden Ralf Adler und dem Gemeinderat, der auf ihn seit der Mensa-Streiterei nicht gut zu sprechen ist, vermitteln?

Ein wenig Hoffnung setzt Ralf Adler da auf Bunte-Listen-Rat Dirk Stinfort, der sehr geduldig versucht hat, irgendwie einen Gesprächsfaden mit dem Initiativen-Gründer zu knüpfen und dabei nicht ganz erfolglos war. Auch im Gemeinderat seien – Einhaltung entsprechender Konventionen vorausgesetzt – einige Leute durchaus bereit, das Thema nochmal in Ruhe zu besprechen. Vielleicht ist also in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen.