Grafik: EJL Foto: Schwarzwälder Bote

Vier-Sterne-Hotel und Wohn-Geschäftshaus geplant.Tiefgaragen-Alternative möglich

Die EJL gibt weiter Gas. Das Hechinger Immobilienunternehmen, das bereits neben dem Rathaus einen Gebäudekomplex plant, will auch auf dem Obertorplatz ein Hotel und ein Geschäftshaus bauen, 233 Tiefgaragenplätze inklusive.

Hechingen. Entstehen sollen die beiden Gebäude auf dem Platz, auf dem aktuell die Gebäude HZ, Buri und Zink stehen. "Alle drei haben wir bereits gekauft", erklärt EJL-Geschäftsführer Daniel Löwenstein. 2019 soll Baubeginn sein, und zwar unabhängig davon, ob die Stadt ihre Tiefgarage unter dem Obertorplatz bauen will oder nicht. Eine Alternative zu diesem umstrittenen Projekt könnte sich hier aber bieten. "Wir könnten 100 Plätze für öffentliches Parken zur Verfügung stellen", so Andreas Ermantraut, der für EJL die Projekte managt. Letztlich wäre das eine Preisfrage.

Die restlichen Parkplätze braucht die EJL für ihre eigenen Vorhaben am Obertorplatz. Das wäre zum einen ein Hotel der Viersterne-Klasse dort, wo jetzt das Buri- und das Zinkhaus stehen. Oben mit Dachterrasse und Burgblick. "Dass Hechingen ein modernes Hotel dieser Klasse braucht, ist auch ausdrücklicher Wunsch der Industrieunternehmen in der Stadt", erklärt Daniel Löwenstein. Auch die Nähe zur Stadthalle sei hier interessant. Mit Hotel-Betreibern führe man Gespräche.

Und an der Stelle der HZ wird ein Gebäudekomplex gebaut, der zum Platz hin Raum für ein großes Geschäft bieten soll. Hier wäre auch die Einfahrt zur Tiefgarage. Als Mieter für das Geschäft denkt Daniel Löwenstein an einen Bio-Supermarkt, oben drüber könnten Büros sein, nach hinten zum Firstparkplatz hin kämen dann noch fast 60 Wohnungen.

Zweiter Bauabschnitt ist bereits geplant

Und das ist nur der erste geplante Schritt. Denn auch für das First-Gelände, derzeit im Besitz der Stadt, hat die EJL bereits Pläne. Verbunden durch eine Brücke mit dem Geschäftsgebäude könnte hier nochmal ein großer Wohnkomplex entstehen.

Will die EJL im Alleingang Hechingens Oberstadt-Stillstand bekämpfen? "Ganz im Gegenteil", versichert Daniel Löwenstein, er hoffe darauf, dass endlich auch andere Immobilien-Investoren Ideen für Projekte in der Oberstadt entwickeln. "Das bringt Leute in die Stadt, von denen unsere Geschäftsgebäude dann auch profitieren", erklärt er. Und wenn die Aufenthaltsqualität in der Oberstadt steige, sei es auch einfacher, die Wohnungen dort zu vermieten. Vielleicht werde dann auch das Veranstaltungsleben in der Stadthalle belebt, "wenn es läuft, greift vieles ineinander", ist Daniel Löwenstein überzeugt.

Als Gebiet, auf dem Investoren seiner Ansicht nach aktiv werden könnten, sieht er unter anderem auch das Gelände zwischen Firstparkplatz und Stiftskirche. "Das wäre dann die Verbindung zum Marktplatz, die auch dort eine Belebung bringen könnte", ist Löwenstein überzeugt.

Dass sein Obertorplatz-Projekt funktioniert, da hat Daniel Löwenstein wenig Zweifel. Zwar müsse derzeit noch ein Bebauungsplan für die betreffenden Grundstücke erstellt werden, aber im Gemeinderat habe er das Vorhaben schon präsentiert. "Da war die Reaktion eigentlich gut", sagt er.

Auch das Bauprojekt Marktplatz 3 soll bald vorankommen. Nächste Woche ist das Denkmalamt wohl so weit, Erkundungsgrabungen auf dem Grundstück vorzunehmen. Falls nichts archäologisch Wertvolles gefunden wird, könnte bereits im Sommer losgebaut werden.