Die Einbrüche haben sich in der vergangenen Woche wieder gehäuft. Foto: Schlesinger

Geschäfte, Autos, Häuser: Peter Mehler sieht Taten nicht unbedingt in Zusammenhang. Polizei gibt Tipps gegen Einbruch.

Hechingen - In Hechingen sind Einbrecher unterwegs. Allein seit dem Wochenende hat die Polizei neun Meldungen über Einbrüche in Hechingen und Umgebung publik gemacht. Geschäftshäuser, Firmengelände, Wohnungen und Autos waren die Ziele der Täter.

Polizeisprecher Peter Mehler von der Polizeidirektion Tuttlingen bestätigt, dass sich Einbrüche im Raum Hechingen in den vergangenen Tagen gehäuft haben, sieht die Taten aber nicht unbedingt in einem Zusammenhang. Die Erfahrung zeige, dass Laden- und Hauseinbrüche von völlig unterschiedlichen Gruppen begangen würden, so Mehler.

Oft keine große Beute, aber Sachschaden

In der Nacht zum Donnerstag versuchte ein unbekannter Täter in eine Bäckerei in der Bachstraße in Hechingen einzubrechen. Dazu schmolz er – vermutlich mit einem Bunsenbrenner – den Kunststofftürrahmen an, um die Tür anschließend aufhebeln zu können. Dies misslang aber ebenso wie ein weiterer Versuch an einem ebenerdigen Fenster. Der Einbrecher kam nicht ins Gebäude. Durch die Tat verursachte er jedoch mehrere hundert Euro Sachschaden.

In der gleichen Nacht gelang es einem Einbrecher, in einen Friseursalon in der Joseph-Wolf-Straße einzudringen. Der Dieb erbeutete zwei Sparschweine gefüllt mit Geld und richtete Sachschaden von etwa 200 Euro an. In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen. Diese sollten sich unter Telefon 07471/9 88 00 beim Polizeirevier Hechingen melden.

Am Mittwoch versuchte ein Einbrecher mitten am Tag, zwischen 7 und 16 Uhr, die Eingangstür eines Wohnhauses in der Daimlerstraße aufzuhebeln. Da die Tür zweimal verschlossen war, hielt sie den Hebelversuchen aber stand. "Ein ungewöhnlicher Fall", sagt der Polizeisprecher, da der Täter offenbar bei Tageslicht zugange war.

Bereits in der Nacht zum Dienstag wurde in ein Geschäftshaus am Fürstengarten eingebrochen, die Beute betrug 250 Euro, die aus einer Geldkassette und einer Schublade stammten. In der Nacht zum Mittwoch klauten Einbrecher aus einem Spielcasino in der Oberen Mühlstraße einen Tresor mit den Tageseinnahmen.

Am Dienstag wurde am Bahnhof ein Auto mit eingeschlagener Seitenscheibe entdeckt, ob etwas aus dem Auto mitgenommen wurde, ist bislang noch nicht bekannt. Bereits am Wochenende war dort an einem Auto das Seitenfenster eingeschlagen worden. Aus dem Auto wurde ein Smartphone-Ladekabel und eine leere Pfandflasche gestohlen. "Hier war wohl jemand am Werk, der wirklich jeden Cent braucht", sagt Mehler. Dass zwischen den beiden Autoaufbrüchen ein Zusammenhang besteht, sieht die Polizei als wahrscheinlich an.

Am Wochenende machten sich Einbrecher zudem auf dem Gelände einer Baustofffirma in Hechingen zu schaffen, ob etwas geklaut wurde, ist unklar.

Aber auch umliegende Gemeinden waren betroffen. Am Dienstagabend haben Diebe in Rangendingen im Gewann Owiesen landwirtschaftliche Geräte im Wert von 10.000 Euro gestohlen. In Bisingen-Zimmern wurde am Wochenende in ein Wohnhaus eingebrochen und Schmuck mitgenommen.

Normalerweise sei die dunkle Jahreszeit die Zeit der Einbrüche, erklärt Polizeisprecher Mehler. Mit der Umstellung auf Sommerzeit rechnet er damit, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche stark zurückgeht. "Dafür nehmen die Sachbeschädigungen zu, wenn sich wieder mehr Menschen abends draußen aufhalten", sagt Mehler.

Info: Polizei gibt Tipps gegen Einbruch

Autos sind laut Polizeisprecher Peter Mehler zu jeder Jahreszeit im Fokus von Einbrechern. Mehler rät, auf keinen Fall irgendwelche Wertsachen im geparkten Auto zu lassen. Auch der Kofferraum ist kein sicheres Versteck.

 In Geschäften ist das Problem, dass sich häufig über Nacht noch Wechselgeld in der Kasse befindet. Einbrecher finden aber auch die "guten" Verstecke, indem sie einfach alles durchsuchen. Bester Tipp ist also, nach Geschäftsschluss kein Geld in der Kasse zu lassen und die Kasse offen stehen zu lassen. Denn auch beim Aufbrechen der Kasse entsteht Sachschaden, obwohl vielleicht kein Geld darin liegt.

Bei Wohnungen sollten Fenster und Türen grundsätzlich komplett geschlossen und nach Möglichkeit zweimal abgeschlossen werden. Ein gekipptes Fenster sei quasi "eine Einladung" für Einbrecher.