Die Mitglieder der GEW erhielten bei ihrem Besuch einige interessante Eindrücke vermittelt. Foto: GEW Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: GEW macht eine Bildungsreise und besucht Schulen in Vorarlberg und Südtirol

Eine von den Kreisvorsitzenden Bernd Romer und Martina Jenter-Zimmermann organisierte viertägigen Bildungsreise in den Osterferien führte Mitglieder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Zollernalbkreis nach Vorarlberg und Südtirol.

Hechingen/Albstadt/Balingen. Hier lernten sie an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch das Modellprojekt "Schule der 10- bis 14-Jährigen" kennen. Es handelt sich dabei um eine Schulform, in der Kinder über die Grundschulzeit hinaus über acht Schuljahre hinweg gemeinsam lernen.

Einfluss des Elternhauses

Da auch in Österreich – ebenso wie in Deutschland – die Bildungsnähe des Elternhauses einen besonders großen Einfluss auf die Bildungswegentscheidung nach Klasse  4 hat, ist eine wesentliche Intention der Modellschule, durch das längere gemeinsame Lernen aller Kinder mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen.

In Südtirol informierten sich die Lehrkräfte anschließend in Sterzing über die in Italien bereits seit 40 Jahren praktizierte Inklusion und den gemeinsamen Unterricht aller Kinder bis zur Oberschule. Während verschiedener Hospitationen in der fünfjährigen Grundschule, der dreijährigen Mittelschule und der fünfjährigen Oberschule konnten sich die Teilnehmenden ein umfassendes Bild machen, wie Inklusion tatsächlich gelingen kann.

Angesichts der in den deutschen Schulen weitestgehend völlig unzureichenden Ausstattung inklusiver Rahmenbedingungen zeigten sich die Lehrkräfte besonders beeindruckt von der materiellen und vor allem auch der personellen Ausstattung der Schulen. "Es ist eigentlich beschämend, dass unser Land so wenig dafür tut, dass Inklusion gelingen kann. Hier gibt es noch viel zu tun", zogen die Kreisvorsitzenden Martina Jenter-Zimmermann und Bernd Romer ein ernüchterndes Resümee.