Der Hag wird erschossen, trotzdem wird gefeiert. Denn zum Glück ist es ja nur ein Schauspiel. Fotos: Buckenmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Stettener Narren führen Brauchtumsspiel auf / Nach dem Fehlschuss startet die Feier

Die "Hagaverschrecker" Stetten und die "Hasawedel" aus Boll haben Donnerstag die Grundschüler und Kindergartenkinder befreit. Am Abend führten sie ihr Fasnetspiel auf.

Hechingen-Stetten. Am Narrenbrunnen trafen sich Narrenrat, Maskenträger, Kräuterweible, Schalmeienkapelle und die Tanzgarde sowie die Musikkapelle Stetten, um die Fasnet auszurufen und Ortsvorsteher Hannes Reis den Rathausschlüssel abzunehmen und das Brauchtumsspiel vom "Verschreckten Hagen" vorzuführen.

Nach einem Stück der Schalmeienkapelle eröffnete der Narrenbüttel (Simon Golias) die "Olympischen Winter-Narrenspiele" und ging dabei auch auf die Gemeindepolitik ein. Danach kam Ortsvorsteher Hannes Reis zu Wort. In selbstverfassten Reimen lobte der die Festesfreude der Stettener und ihren Zusammenhalt. Der Bürgereinsatz im Dorf sei über die Maßen rege, man habe deshalb einen Sonderpreis im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beantragt.

Trotz aller lobenden Worte für sein Volk nahm ihm der Narrenbüttel den Rathausschlüssel ab und übergab ihn dem Chef der "Hagaverschrecker", Alexander Hönes. Dann verkündete der Narrenbüttel, dass in Stetten das Olympische Feuer einen Tag vor der Winterolympiade angezündet wird. Er überreichte eine Fackel an Ortsvorsteher Hannes Reis. Für Boll übergab er eine Miniaturfackel (Streichholz).

Inzwischen brachte der "Hagafütterer" (Gerd Kleinmaier) den Hagen herbei. Dieser wollte seiner Pflicht nicht nachkommen und gebärdete sich widerspenstig. Der "Hohe närrische Rat" gab deshalb die Anordnung, den Hagen durch einen Schuss abzulenken, woraufhin der zu Tode erschreckt umfällt.

Zum Stettener Narrenmarsch tanzten dann die Jungnarren um den Hagen und staubten ihn mit den Wedeln ab. Anschließend wurde geschunkel und eine Polonaise zog sich über den Platz.

Heute, Samstag, geht die Stettener Fasnet mit dem großen Zunftball weiter, am Montag mit dem Lumpentreiben, am Dienstag mit der traditionellen Tagwacht, und am Aschermittwoch wird sie mit dem traditionellen Eieressen beendet.

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