Sechs Wochen ist die Weilheimer Straße wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Stadteinwärts ist die Umleitung über Rangendingen ausgewiesen. Foto: Renner

Gesperrte Weilheimer Straße ist schlecht ausgeschildert. Noch bis Anfang August Baustelle.

Hechingen - Seit dieser Woche ist die Straße nach Weilheim gesperrt und stadteinwärts eine Umleitung über Rangendingen eingerichtet. Sehr zum Unmut mancher Eltern ist die Umleitung kompliziert und dazu auch noch schlecht ausgeschildert.

Christine Hahn (übrigens nicht verwandt oder verschwägert mit Bürgermeister Philipp Hahn) ist zweifache Mutter und wohnt in Bechtoldsweiler. Jeden Morgen fährt ihr Mann die fünfjährige Tochter in den Kindergarten nach Weilheim, obwohl eigentlich der in Stein geografisch am naheliegendsten wäre. Und sie holt mittags den Nachwuchs von Gomaringen her kommend ab. Die Baustelle selbst ist für die 42-Jährige nicht das Problem, sondern die Umleitung und deren Ausschilderung. "Ich fahre Hechingen-Süd raus und dort ist Weilheim nicht ausgestrichen. Und auch sonst wird auf die Sperrung nirgendwo hingewiesen", regt sich die Mutter auf. "Das ist alles so dermaßen schlecht gemacht." Schlecht deshalb, weil es stadtauswärts über die Stauffenbergstraße und dann vorbei am Golfclub eine Umleitung gibt, die im Stadtspiegel kommuniziert wurde. Bei der Absperrung ist aber die Umleitung nicht angeschrieben, erst ein paar Meter weiter sind Schilder angebracht. Stadteinwärts wird auf eine Umleitung über Rangendingen verwiesen. Und am Ende der Stauffenbergstraße ist das Feldweg-Schild nicht abgeklebt, ein paar Meter weiter ist ein "Einbahnstraße"-Schild angebracht.

Einen Schleichweg bereits gefunden

Z war ist der Weg über Rangendingen für Hahn und ihren Mann nur ein kleiner Umweg, sie stört sich aber daran, dass es keine Alternativen gibt. "Ich habe mit anderen im Kindergarten gesprochen, die sehen das auch so. Es gibt andere Möglichkeiten, stattdessen fährt man gefühlt dreimal um Hechingen", erklärt Hahn, die bereits einen Schleichweg gefunden hat. Das Ordnungsamt könne sich doch etwas mehr Mühe geben. Stichwort: Umweltschutz, schließlich werde aktuell das Stadtradeln beworben. Vielleicht sei auch eine Teilsperrung möglich.

Hahn beschwichtigt allerdings auch: "Ich habe nachmittags keinen Zeitdruck." Ob die Baustelle am 2. August abgebaut wird, bezweifelt sie stark. "Wetten, die sind bis dahin nicht fertig." Das wäre für sie allerdings nicht tragisch, denn in den Sommerferien ist der Kindergarten drei Wochen geschlossen.

Die scheidendende Weilheimer Ortsvorsteherin Ingrid Riester habe laut Hahn angekündigt, dass sie sich für die Öffnung der Straße am Fasanenwald einsetzen will.

Thomas Jauch, Pressesprecher der Stadt Hechingen, bittet um Verständnis, dass sogenannte Gemeindeverbindungsstraßen, also Feldwege, wie zum Beispiel Weilheim-Wessingen nicht als Umleitungen ausgewiesen werden, weil sie bei Gegenverkehr nicht über die erforderliche Breite verfügen. "Das ist natürlich lästig", gibt er offen zu und meint damit den Umstand, wenn jemand über die Stauffenbergstraße das Restaurant Schloss Lindich ansteuert und dann auf dem Rückweg über Rangendingen fahren muss. Die Straße am Fasanenwald sei für den Busverkehr geöffnet, "aber wir wollen nicht, dass dort auch Autos fahren." Hinsichtlich einer möglichen Teilsperrung verweist er auf das Landratsamt, gibt aber zu bedenken, dass eine Baustelle bei Vollsperrung in der Regel schneller fertig sei.

Aufgrund der Betriebsversammlung am Dienstag habe man das Feldweg-Schild am Ende der Stauffenbergstraße bisher noch nicht mit einem Plastiksack außer Kraft gesetzt. Es werde deshalb aber niemand belangt, versichert Jauch.

Vom Landratsamt Zollernalb war am Mittwoch wegen einer internen Veranstaltung niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.