Klaus Fischer kann es auch noch mit Köpfchen. Foto: Schwarzwälder Bote

Nachwuchsarbeit: Ehemals erfolgreicher Bundesliga-Torjäger gibt Ratschläge an Jungfußballer

Lernen vom früheren Bundesliga-Torjäger: Klaus Fischer gastierte am Wochenende mit seiner Fußballschule beim TSV Stein und hatte viele Tipps für den Nachwuchs parat.

Hechingen-Stein. "Kannst du mir die Schuhe binden?", fragt der sechsjährige Fabian. "Klar", sagt sein Trainer Klaus Fischer, "ich bin seit Jahren geübter Schuhbinder." Auf dem Sportplatz in Stein ist Fischer nicht mehr der Star im vollen Stadion, sondern für alle nur "der Klaus" und nah dran an den Kids.

Und das ist er gerne. "Die Jungs sind mit Begeisterung dabei, das ist das Wichtigste", sagt der 68-Jährige, "hier geht´s nicht um Millionen oder Werbeverträge, sondern um den Spaß am Spiel."

Seit über 20 Jahren vermittelt der zweiterfolgreichste Bundesliga-Torjäger aller Zeiten (268 Tore) diesen Spaß mit seiner Fußballschule in ganz Deutschland – etwa 20 Mal im Jahr, immer zur Ferienzeit. Am Freitag fuhr Klaus Fischer deshalb einmal quer durch Deutschland: Von der einen Fußballschule auf Fehmarn zur anderen in Stein. Acht Stunden brauchte er, eine davon stand er im Stau.

Auch andere Ex-Profis sind bei der Fußballschule dabei

Neben Fischer waren als Trainer die früheren Bundesliga-Profis Horst Gecks (76) und Vlado Saric (72) dabei, die einen großen Erfahrungsschatz mit nach Stein brachten und sämtliche Übungen selbst vormachten. Wichtigstes Thema: die Ballbeherrschung.

"Der Ball muss machen, was ich will", erklärt Fischer, "das ist wichtiger als jedes taktische System." Und das wurde dann auch in zwei Gruppen je nach Alter und Leistungsstärke geübt: Kopf oben beim Dribbling, Schießen auch mit dem schwachen Fuß – die Themen gingen nicht aus.

Und Fischer improvisiert auch. "Können wir Torwart-Training machen?", wurde er in der Mittagspause am Samstag gefragt. Zehn Minuten später stand Fischer mit drei Nachwuchs-Keepern auf dem Feld und ließ sie hechten und fangen. Einige Eltern und Jugendtrainer des TSV Stein beobachteten das Geschehen interessiert.

"Wir haben uns einiges abgeschaut, das war sehr interessant", sagte Steins A-Jugend-Trainer Andy Jaumann. TSV-Jugendleiter Marcel Oesterle imponierte dabei vor allem die offene Art des früheren Starstürmers Fischer: "Es ist absolut umgänglich, ohne jede Starallüren. Wir haben gleich ins Gespräch gefunden", sagte Oesterle, der mit der Teilnehmerzahl von 25 Kindern zufrieden war.

Die meisten kamen vom TSV Stein selbst, ein paar noch vom FC Killertal. "Wir hätten uns zwar ein paar mehr auswärtige Teilnehmer gewünscht", sagte Oesterle, ergänzte aber auch: "Bei uns im Verein war die Resonanz trotz Urlaubszeit toll. Das freut uns, denn für unsere Jugendspieler haben wir das auch in erster Linie gemacht."