Mit einem Gottesdienst wurde am Sonntag das 185. Weihejubiläum der St.-Markus-Kirche in Stein gefeiert. Eine Ausstellung im Pfarrzentrum, wo es anschließend ein Weißwurstfrühstück gab, beleuchtete die Geschichte der Pfarrkirche. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchweihfest in Stein mit Predigt, Weißwurstfrühstück und Fotoausstellung

"Die Kirche ist erbauet, auf Jesus Christ allein", heißt es im Lied "Ein Haus voll Glorie schauet." Am Sonntag erklang es im Rahmen des Gottesdienstes anlässlich des 185. Weihejubiläums der St.-Markus-Kirche in Stein.

H echingen-Stein. Das steinerne Erbe der Vorfahren; ein Ort, an dem Hoffnung, Trost und das Gespräch mit Gott gesucht wird – all das ist die Pfarrkirche in Stein. Sie wurde ab 1831 neu erbaut und bereits zwei Jahre später, am 24. Juni 1833, erhielt sie die Weihe durch den damaligen Freiburger Erzbischof Hermann von Vicari.

Gemeinsam mit den Pfarreien Sickingen und Bechtoldsweiler, die einst Filialkirchen der Pfarrei in Stein waren und deren Gotteshäuser damals wenige Tage später ebenfalls geweiht wurden, beging die Pfarrgemeinde St. Markus am Sonntag ihr Kirchweihfest. Zelebriert wurde der Festgottesdienst von Kaplan Georg Seelmann. Die musikalische Umrahmung der Heiligen Messe oblag Organistin Anneliese Schmid.

"Wir feiern heute den 185. Weihetag dieser schönen Kirche in Stein", wandte sich Kaplan Seelmann an die Gottesdienstbesucher. Zunächst lenke das Jubiläum den Blick auf "das Sichtbare, die Kirche aus Stein." Das Entscheidende sei allerdings "das, was man nicht sehen kann" – all die Menschen, die seither hier gebetet, über ihr Leben nachgedacht und gespürt hätten, dass sich Gott ihnen zugewandt habe, lenkte der Geistliche den Blick auf das, was nicht unmittelbar ins Auge fällt.

In seiner Predigt ging er darauf ein, was es heißt, sich im Grenzgebiet zu bewegen, in das sich in Kapitel 16 des Matthäusevangeliums auch Jesus mit seinen Jüngern begibt. Denn genau in diesem Gebiet abseits der "Komfortzone" würden sich die spannendsten Fragen auftun.

"Für wen haltet ihr mich?", habe Jesus seine Jünger dort gefragt und von Simon Petrus, dem es als erstes gelungen sei, seinen Glauben in eigene Worte zu fassen, folgende Antwort erhalten: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes." "Ich glaube, es ist kein Zufall, dass das im Grenzgebiet geschieht; dass diese Frage dort gestellt wird, wo nicht alles selbstverständlich ist", unterstrich Seelmann. Denn Gott sei bereit, ins Zwielicht zu gehen – genau dorthin, wo er bei den Menschen sei. Das mache Mut, so der Kaplan. "Mut zur Grenze, Mut zum Zwielicht." In die Fürbitten eingeschlossen waren im Gottesdienst deshalb nicht nur alle lebenden und verstorbenen Gemeindemitglieder, sondern auch alle Menschen, die sich an die Grenze des Glaubens stellen oder auf der Flucht sind und auf ein neues Leben hoffen.

Im Anschluss an den Gottesdienst hatte das Gemeindeteam um Roswitha Oesterle zu einem Weißwurstfrühstück ins Pfarrzentrum geladen. Dort war auch eine Fotoausstellung aufgebaut, die an das Kirchweihfest im Jahre 1833, an verschiedene Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte und an besondere Ereignisse – darunter etwa der Einbau von Chor und neuer Orgel, die Glockenweihe und der Aufbau der Weihnachtskrippe – erinnerte.