Christian Heinzelmann (links) will das Ortsvorsteheramt in Hörschwag abgeben, seine Nachfolgerin soll Monika Spallinger-Rieder werden, ihr Vize dann Sebastian Heinzelmann. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Ortsvorsteher Heinzelmann will ausscheiden / Spallinger-Rieder rückt nach

Der Ortschaftsrat hätte Christian Heinzelmann als Ortsvorsteher gerne behalten. Der von Gremiumsmitglied Sebastian Heinzelmann vorgetragene Wunsch wird sich jedoch nicht erfüllen. "Gebt mir Zeit", bat der sichtlich bewegte Noch-Rathauschef darum, seinem Rücktritt zuzustimmen.

Burladingen-Hörschwag. Noch bevor Christian Heinzelmann, dessen Sohn vor einigen Monaten mit dem Motorrad tödlich verunglückte, sein Rücktrittsgesuch formulieren konnte, erbat Sebastian Heinzelmann das Wort. "Wir würden Dich als Ortsvorsteher gerne behalten. Wir würden Dich da, wo Du es brauchst, auch dementsprechend unterstützen", formulierte er den Wunsch des Ortschaftsrates, dem sich auch die stellvertretende Ortsvorsteherin Monika Spallinger-Rieder anschloss.

Der scheidende Ortsvorsteher hat viel für das Dorf erreicht

Auch der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Josef Heinzelmann, äußerte sich. Er erinnerte daran, wie viel der Ortsvorsteher in seinen zwölf Jahren im Amt begleitet und geleistet habe. Bei der Renovierung der Kirche, der Erneuerung der Orgel, jetzt seien es der Friedhof und die Umgebung des Gotteshauses, die mittlerweile ansehnlich gestaltet seien. Heinzelmann habe als Ortsvorsteher immer einen guten Draht ins Rathaus gehabt und viel für Hörschwag erreicht. Nicht zuletzt der Bau des Bürgerhauses, ein Riesenprojekt, falle in seine Amtszeit, gab Josef Heinzelmann zu bedenken.

Nichts von dem, so stellte der scheidende Ortsvorsteher klar, sei allein sein Werk. "Es war immer der Gemeinsinn und das Ziehen an einem Strang", sagte Christian Heinzelmann. Er bedankte sich bei all den Ehrenamtlichen. Beim Bürgerhaus, so habe er in alten Dokumenten nachgeblättert, seien es 284 verschiedene Helfer gewesen, die insgesamt 7000 Stunden Eigenleistungen erbracht hätten. Und auch jetzt wieder hätten Hörschwager zusammen mit "den Mannen vom Bauhof" gute Arbeit geleistet, betonte Heinzelmann und dankte der Stadt und dem Bauhof für ihren Einsatz am alten Rathaus, an dem der Parkplatz und die Umgebung nun wieder neu gestaltet wurden. Trotzdem, Christian Heinzelmann will dabei bleiben, sein Amt im Ortschaftsrat und als Ortsvorsteher abzugeben. "Es ehrt mich und rührt mich, dass ihr mich darum bittet, im Amt zu bleiben, aber gebt mir die Zeit, die ich jetzt für mich brauche. Ich bin ja weiterhin in Hörschwag und werde Euch und die Vereine unterstützen", versicherte der 52-Jährige mit fast tränenerstickter Stimme.

Heinzelmann wurde 2004 in den Ortschaftsrat gewählt und war seit Februar 2006 Ortsvorsteher. Zum 1. Februar 2018, also genau nach zwölf Jahren Amtszeit, will er nun die Verantwortung an seine bisherige Stellvertreterin, Monika Spallinger-Rieder, übergeben. Sie wurde vom Ortschaftsrat als Nachfolge-Vorschlag für den Gemeinderat einstimmig gewählt, ihr Stellvertreter soll Sebastian Heinzelmann werden. Spallinger-Rieder ist für die CDU-Fraktion auch Mitglied des Gemeinderates. Sie wäre neben ihrer Amtskollegin Waltraud Barth-Lafargue dann die zweite Frau in einem Ortsvorsteheramt in Burladingen.

Gemeinderat der Stadt wird in der Januar-Sitzung entscheiden

Spallinger-Rieder ist im Ehrenamt erfahren. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins Städtepartnerschaft Burladingen, Mitglied beim Narrenverein der Spätlesgucker in Hörschwag und auch im Schützenverein. Ihr Ehemann Peter Spallinger ist Ortsvereinsvorsitzender des DRK. Von Beruf war Spallinger-Rieder Chefarztsekretärin. Der Gemeinderat der Stadt Burladingen wird die Anliegen der Hörschwager in seiner Januar-Sitzung offiziell entscheiden. Die Bestätigung gilt als reine Formsache. Nachrücker für den frei werdenden Platz am Ortschaftsratstisch in Hörschwag wäre dann Dieter Steiner.