Ridi-Geschäftsführer Manfred Diez (links) führte Regierungspräsident Klaus Tappeser (rechts) durch den Betrieb und präsentierte ihm auch ältere Modelle. Fotos: Kübler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Neuer Regierungspräsident besucht Römermuseum und Firma Ridi / Anliegen vorgetragen

Bei der Junginger Firma Ridi hofft man auf einen Straßenausbau, beim Römermuseum in Stein auf Fördergelder. Diese Anliegen kamen gestern beim Besuch des neuen Regierungspräsidenten Klaus Tappeser auf den Tisch.

Hechingen-Stein/Jungingen. Klaus Tappeser (CDU), seit zwei Wochen der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Tübingen, besuchte gestern gemeinsam mit Landrat Günther-Martin Pauli die Firma Ridi Leuchten in Jungingen und das Römermuseum in Stein.

In Jungingen wurde Tappeser von Geschäftsführer Manfred Diez durch die Firma geführt. Diez betonte, wie wichtig eine gute Verkehrsanbindung nach Stuttgart für die Firma sei. Bezüglich der B27 und des fehlenden durchgängigen vierspurigen Ausbaus sagte er: "Das ist ein Thema, unter dem der ganze Landstrich leidet." Die Anbindung nach Stuttgart müsse dringend besser werden. Die Lieferzyklen würden immer kürzer und man stehe mit anderen Firmen im Wettbewerb.

Der Geschäftsführer berichtete weiter, dass es im Killertal gar nicht so einfach sei, Personal zu finden. So habe man Probleme, alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Auf der anderen Seite berichtete Diez, dass das "Haus" in Jungingen aus allen Nähten platze. Deshalb plant Ridi, ein neues Ausstellungs- und Schulungscenter auf dem Betriebsgelände zu bauen. Bei dem Neubau muss allerdings noch die Hochwasserfrage geklärt werden. Vom Hochwasser 2008 war Ridi voll betroffen: die Starzel lief über, das Junginger Firmengebäude war betroffen. Es entstand ein Schaden in Höhe von rund zwei Millionen Euro. "Das sah katastrophal aus", erinnerte sich Diez. Inzwischen wurde im Gebäude ein Hochwasserschutz eingebaut, es kann "verriegelt" werden. "Licht steht aktuell wegen der Energiewende im Fokus der Politik", sagte Diez. Um den Energieverbrauch zu senken, müsse man in den Bereich der LED-Leuchten investieren, so seine Aufforderung Richtung Politik.

Schollian: "Es fehlt die Hilfe von oben"

Im Römermuseum in Stein ging es um Fördergelder. Gerd Schollian, ehrenamtlicher Leiter und Entdecker der Anlage, legte den Finger auf die ewige Wunde. "Es fehlt die Hilfe von oben", beklagte er. So müsse im Museum einiges getan werden. Die Wege und Beleuchtung im Museum müssten erneuert werden und dann stünde ja auch noch das Projekt Tempelbezirk auf dem Programm. Er äußerte die Hoffnung, dass mit Tappeser jetzt einer im Amt sei, dem das Römermuseum besonders am Herzen liegen würde. So hatten Schollian und Tappeser schon gemeinsam die Römerstraße auf den Weg gebracht, als Tappeser Oberbürgermeister von Rottenburg war.

Bürgermeisterin Dorothea Bachmann warb bei dem Besuch ebenfalls für Unterstützung. "An Fördermitteln müssen wir noch arbeiten", sagte sie zum Regierungspräsidenten. Man werde ein Gesamtkonzept für die Fördermittel erstellen und dieses dann präsentieren, so Bachmann. Tappeser lobte dieses Vorgehen und erklärte, mit einem Gesamtkonzept sei es für die Behörden grundsätzlich leichter, Projekte zu fördern.

Die Firma Ridi-Leuchten wurde 1952 von dem Elektroinstallateur Richard Diez in Jungingen gegründet. Das Familienunternehmen stellt Leuchten für die Industrie und auch den privaten Bereich her und hat mittlerweile Kunden und Werke in ganz Europa. Am Standort Jungingen arbeiten zur Zeit 400 Mitarbeiter: davon kommen rund 160 aus Hechingen und Umgebung, 130 aus Burladingen und Umgebung, der Rest verteilt sich über den Kreis.