Die Straußenküken sind erst wenige Tage alt, aber schon ziemlich groß und schwer. Foto: Frank

Zehn Blauhalsstraußenküken leben neuerdings auf Albkamelehof. Tiere stammen von Straußenfarm in Stockach.

Hechingen - Diese Vögel sind so groß wie Hühner und doch erst frisch geschlüpft: Auf dem Hechinger Albkamelhof tummeln sich derzeit zehn Straußenküken.

Celina Burkhardt, ehrenamtliche Helferin, nimmt zwei heraus, doch auf dem Arm gehalten zu werden, das gefällt Straußenbabys nicht – es wird ordentlich gezappelt. Als sie schließlich über die Wiese laufen dürfen, erkunden sie alles genau. Das Gras scheint hervorragend zu schmecken.

"Unsere Tiere sind Blauhalsstrauße", erklärt Rolf Müller, Geschäftsführer des Albkamelhofs, "sie werden 20 Prozent größer als normale Strauße". Das sind dann 2,50 Meter Höhe und bis zu 150 Kilogramm Gewicht. Die Straußenküken vom Albkamelhof sind erst wenige Tage alt. Sie stammen von der Straußenfarm Hegau-Bodensee in Stockach. Denn die eigenen Strauße auf dem Hechinger Hof sind noch nicht geschlechtsreif.

Während die Küken nach ihrem Ausflug auf die Wiese problemlos von Hand wieder eingefangen werden können, wäre diese Aufgabe bei ausgewachsenen Straußen nicht ratsam: Diese Vögel können bis zu 70 Stundenkilometer schnell rennen. Und wenn sie sich in Gefahr fühlen, treten Strauße sehr gezielt zu. Mit ihren drei bis vier Zentimeter langen Krallen an ihren Füßen könnten sie Menschen töten, wie Müller berichtet.

Dazu hat er eine interessante Beobachtung: "Kennen Sie Jurassic Park? Da gibt es diese Raptoren, die so ein quietschendes Geräusch machen. Genau das machen Strauße auch heute noch. Sie sind tatsächlich noch mit diesen Dinosauriern verwandt." Bei den Tieren im Film handelt es sich konkret um Velociraptoren. Die sind allerdings viel fieser als die Strauße.

Derweil scheint es bei den "großen" Straußen Streit zu geben. Die Weibchen reißen die Schnäbel auf, es klingt fast wie ein Fauchen. Müller erklärt: "Die Hennen machen gerade unter sich aus, wer die Haupthenne ist. Bei den Straußen brütet der Hahn die Eier aus. Die Haupthenne darf ihre Eier in die Mitte des Nestes legen, die Nebenbuhlerinnen nur außen herum." Eine Henne kann bis zu 100 Eier pro Jahr legen; ein Hahn bis zu 80 ausbrüten. Doch schon kehrt wieder Ruhe ein und die Strauße fressen gemächlich weiter. Ihnen schmeckt übrigens nicht nur das frische Gras auf der Wiese, sondern sie kriegen auch Getreide als Kraftfutter.