Jetzt hat wohl auch der Eigentümer eingesehen, dass dieser Stadtmühlenanbau in Hechingen nicht mehr zu sanieren ist. Das kürzlich erstellte Baugerüst wurde wieder abgebaut. Foto: Stopper

Bald lässt Stadt Bagger anrollen. Zwangsversteigerung der gesamten Stadtmühle rückt näher.

Hechingen - Die Stadt macht ernst bei der Stadtmühle. Demnächst wird wohl ein Unternehmen im Auftrag der Stadt die Schuppenruine abreißen, und auch das Verfahren zur Zwangsversteigerung des Gesamtgebäudes läuft.

Wie in unserer Zeitung berichtet, hat die Stadt dem Eigentümer eine Frist bis 1. Oktober gestellt, den Schuppen selber wieder in einen ordnungsmäßigen Zustand zu versetzen. Schwierig angesichts eines Gebäudes, dessen Wände sich sichtbar auflösen, so dass in einer Ecke bereits ein großes Loch klafft, und bei dem Balken am Dachrand verfault sind. Kurz schien der Eigentümer tatsächlich Bauabsichten zu hegen. Passiert ist dann nichts. Mittlerweile hat der Eigentümer seinen Widerstand wohl aufgegeben. Das Gerüst wurde wieder abgebaut.

Wie geht es weiter? Die Stadt wird den Eigentümer nun darüber informieren, dass sie an seiner Stelle und auf seine Kosten das Gebäude abreißen wird. Eine Zustelladresse musste der Eigentümer der Stadt bereits nennen, die bisherige Situation, dass Anordnungen praktisch ins Leere liefen, wird sich also nicht wiederholen. Nach eigenen Angaben rechnet die Stadt damit, dass der Eigentümer dann noch einmal vor dem Verwaltungsgericht Beschwerde einlegen wird, außer weiteren Kosten wird ihm das aber wohl keinen langen Aufschub geben, vermutet die Stadtverwaltung. Und dann können tatsächlich die Bagger rollen. Sehr zur Freude der Anlieger und der Kunden der dortigen Geschäfte, die dann nach vielen Jahren wieder die öffentlichen Parkplätze dort benutzen können.

Aber damit nicht genug: Auch eine Zwangsversteigerung der gesamten Stadtmühle auf Betreiben der Stadtverwaltung rückt näher. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hat verschiedene Anträge des Eigentümers, der diese Versteigerung verhindern will, allesamt abgelehnt. Der Wert des Gebäudes ist jetzt geschätzt, derzeit wird das Wertgutachten von einem Sachverständigen erstellt. Wenn dieses vorliegt, wird ein Termin zur Zwangsversteigerung anberaumt.

Eine Zwangsversteigerung könnte der Eigentümer allerdings dadurch abwenden, dass er seine Schulden bei der Stadt bezahlt. Insgesamt sind das 18.000 Euro. Allerdings dürften noch die erheblichen Kosten des Abbruchs dazukommen. Ob der Eigentümer diese Schuld bezahlen kann, das wird sich nun zeigen.