Fünf Zollerburgläufer haben an einem Ultralauf im Chiemgau teilgenommen. Foto: Zollerburgläufer Foto: Schwarzwälder-Bote

Hechinger Zollerburgläufer schlagen sich wacker beim "Chiemgauer11" Ultralauf / Mehr als 14 Stunden bis ins Ziel

Hechingen. Fünf Zollerburgläufer des Skiclubs Hechingen haben in Ruhpolding am legendären "Chiemgauer100" Ultralauf teilgenommen. Die Teilnehmerzahl ist auf 150 begrenzt, um in diesem Teil der Chiemgauer Alpen die Natur zu schonen.

Die Strecken sind 160, 141, 100 und 80 Kilometer lang. An Höhenmetern bieten sie eine Differenz zwischen 3400 und 7500 Metern. Die Zollerburgläufer Ute Huber, Kerstin Schuler, Alexander Ibach, Anton Wild und Hans Peter Harfmann entschieden sich für die 100-Kilometer-Strecke, die wegen des schweren Profils und der knappen Zeitvorgaben zu den schwersten Ultraläufen in Deutschland zählt.

Das Quintett aus Hechingen war in dem erlesenen Teilnehmerfeld die größte Läufergruppe aus einem Verein. Zusätzlich stellte sie aus ihren Reihen drei ehrenamtliche Helfer als Streckenposten. Start am Samstagmorgen war um 5 Uhr. 94 Prozent Luftfeuchtigkeit erschwerte den Lauf. 89 Teilnehmer drehten die erste Runde um den Rauschberg mit 26 Kilometern und 450 Höhenmetern zum "Warmlaufen". Da auf schmierigem Untergrund einige Teilnehmer zu wenig Trittsicherheit zeigten, schieden hier schon die ersten aus.

Das eigentliche Rennen beginne an dieser Stelle erst richtig, berichteten "alten Hasen", denn in der zweiten großen Schleife wurde zuerst der Unternbergsattel mit etwa 500 Höhenmetern und über 25 Prozent Steigung überwunden, dann ging es weiter zur Hörndlwand. Die fünf Zollerburgläufer liefen immer noch als Gruppe, da sie durch viele gemeinsame Trainingseinheiten ein ähnliches Leistungsniveau haben.

Nun stand der schwierigste Teil mit Hochsattel und dem Abstieg zum Kohlstatt an. Steil, stufig, glitschig , wurzelig. Dauerregen setzte ein. Der Aufstieg zur Mittelstation kostete Kraft. Da die Bedingungen immer schwieriger wurden und wegen eines Gewitters über dem Gipfel die Veranstalter keine Läufer mehr auf die letzte Schleife ließen, blieb den Hechinger Läufer nur noch die Option, die offizielle Verkürzung auf 80 Kilometer zu akzeptieren. Im Tal hörte der Regen auf, und nach 14 Stunden und 33 Minuten wurde das Ziel in Ruhpolding unter Beifall der mitgereisten Schlachtenbummler erreicht.

Die Freude war groß, als sich herausstellte, dass Ute Huber und Kerstin Schuler bei den Damen gemeinsam den dritten Platz erreichten. Alexander Ibach, Anton Wild und Hans Peter Harfmann erreichten den 23. Platz bei den Herren über 80 Kilometer. Lediglich 27 Läufer beendeten tatsächlich auf der 100-Kilometer-Strecke, auf der 80-Kilometer-Strecke kamen 37 Läufer ins Ziel. 25 Läufer gaben vorzeitig auf.

Am nächsten Tag strahlte bei der Siegerehrung die Sonne und das Hechingen Quintett trat zufrieden die Heimreise an. In Erinnerung bleiben auf jeden Fall die wunderschöne Landschaft, familiäre Atmosphäre an den Stationen und das Gefühl, gemeinsam Großes erreicht zu haben.