Sobald das Wetter mitmacht, geht der Breitbandausbau weiter – unter anderem in der Bühl- und Kaffeebühlstraße. 1,3 Millionen Euro sind im Haushalt eingeplant. Foto: Schweizer

Der Breitbandausbau und die Umgestaltung des Dreschhallen-Areals bilden die größten Brocken im Dormettinger Haushalt 2023. 3,8 Millionen Euro sollen investiert werden.

Anton Müller ist seit 2009 Bürgermeister. Vieles wurde seither bewegt. Doch dieses Jahr stellt alles Bisherige in den Schatten. Mit Blick auf die Fülle an Maßnahmen stellte er fest: „So eine hohe Investitionssumme hatten wir noch nie.“ Unterm Strich will die Gemeinde knapp über 3,8 Millionen Euro investieren. Davon fließen allein 1,3 Millionen in die Fortsetzung des Breitbandausbaus. Knapp über eine Million Euro kostet die Umgestaltung des Dreschhallen-Areals, weitere 300 000 Euro die Wasserleitungs- und Kanalarbeiten in diesem Bereich.

Auf der Agenda stehen auch der Endausbau der Riedbach- und Bruckgrabenstraße für zusammen 550 000 Euro, der Anbau an das Feuerwehrhaus für 220 00 Euro, die Installierung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle für 30 000 Euro und der Erwerb von Grundstücken für 400 000 Euro.

In den Endausbau der Riedbachstraße will die Gemeinde 250 000 Euro investieren. Foto: Schweizer

Da dieses Pensum nicht in einem Jahr abzuarbeiten und zu finanzieren ist, werden die Kosten für das Breitband, die Dreschhalle und den Straßenbau auf die Jahre 2023 und 2024 verteilt.

Den gesamten Maßnahmenkatalog muss Dormettingen nicht alleine finanzieren. Zuschüsse von Bund und Land winken. So wurde bekannt, dass es aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum 457 000 Euro gibt – 417000 Euro für das Dreschhallen-Areal und 40 000 Euro für eine private Maßnahme.

Trotzdem rutscht die Gemeinde in die roten Zahlen. 225 000 Euro sieht die Finanzplanung an Krediten vor, 2024 sollen weitere 20 000 Euro dazu kommen. Für Müller ist es aber ein „sehr solider Haushalt“, Dormettingen befinde sich auf der Spur, es werde ein gutes Jahr.

Dass dies so ist, liegt an dem guten Jahr 2021, in dem die Gewerbesteuer sprudelte. Fast 1,5 Millionen Euro wurden eingenommen. Die Liquidität lag daher am Anfang des Jahres bei 1,38 Millionen Euro. Allerdings haben die Rekordsummen auch ihre Schattenseiten. Denn nach Rekordjahren fallen die Ausgleichsumlagen umso höher aus. Dormettingen muss 433 000 Euro mehr abgeben als noch 2021. Gleichzeitig gehen die Schlüsselzuweisungen von 385 263 Euro (2021) auf gerade mal 27 400 Euro zurück.

Das Zahlenwerk im Detail erläuterte Nathalie Lehr vom Verwaltungsverband. So sind für das 2023 Erträge in Höhe von drei Millionen Euro eingeplant, denen Aufwendungen in Höhe von 3,71 Millionen Euro gegenüberstehen. Der Finanzhaushalt weist einen Zahlungsmittelfehlbedarf von 361 075 Euro aus. Anton Müller geht aber davon aus, dass es dabei nicht bleibt, „denn wir haben noch Luft im Plan“.

Die Steuereinnahmen betragen 1,74 Millionen Euro, davon 700 000 Euro die Gewerbesteuer und 714 500 Euro bei der Einkommenssteuer. Für eine Mehrbelastung sorgen nicht nur die Energiepreise, sondern auch höhere Personalkosten. Muss Dormettingen auf Freiwilligkeitsleistungen verzichten und die Daumenschraube anlegen? Die Frage von Andreas Koch verneinte Müller. „Davon sind wir noch weit entfernt“, beruhigte Müller. Was ihm aber im Magen liegt, ist der Breitbandausbau: „Wir haben noch keine Ausschreibung, und somit noch keine Ergebnisse. Es ist möglich, dass es zu einer Kostensteigerung kommt und wir die Maßnahme nicht durch den Zuschuss abdecken können.“ In der März-Sitzung des Gemeinderats soll der Haushalt beraten werden.