Klaus Blum (hinten links), sein Vater Günter sowie seine Tochter Katharina züchten erfolgreich Kaninchen. Die kleine Nele zeigt auch schon Interesse Foto: Reinhard

Wenn Kaninchen wie der Osterhase Eier bringen würden, müsste Familie Blum an Ostern besonders viele Eier bekommen. Immerhin kann sie viele der plüschigen Langohren ihr Eigen nennen. Seit drei Generationen züchtet sie erfolgreich Kaninchen.

Angefangen hat die Familientradition mit Günter Blum. Der Vater des heutigen Vorsitzenden der Hausacher Kleintierzüchter züchtete 50 Jahre lang Kaninchen und war selbst 43 Jahre Kassierer des 1926 gegründeten Vereins. Seine Liebe zur Kaninchenzucht begann in der Kindheit. „Ich habe ein Kaninchen geschenkt bekommen und ein Kollege hat mir dann gesagt ’komm, ich zeig dir, wie man richtig züchtet’“, erinnert sich Günter Blum an die Anfänge seiner Zuchtkarriere. Er verschrieb sich der Rasse Graue Wiener, wildfarbig, ein mittelgroßes Kaninchen von vier bis fünf Kilogramm. „Am meisten Spaß hat mir am Züchten die Gemeinschaft im Verein gemacht“, sagt Günter Blum. Abgesehen davon stellte er aber auch erfolgreich aus und wurde mehrmals Badischer Meister und 2014 auch einmal Landessieger. Anfang des vergangenen Jahres gab er die Kaninchenzucht aus gesundheitlichen Gründen auf und übergab seine Tiere an seinen Sohn Klaus.

Da sein Vater Kaninchen züchtete, wuchs Klaus Blum quasi mit dem Hobby auf – auch wenn er zunächst einmal Meerschweinchen als Haustiere bekam. „Aber meine Mutter fand die irgendwie eklig und ich hatte die Tiere nicht lange“, berichtet Klaus Blum. Danach bekam er Kaninchen, und zwar Tiere der Rasse rotäugige Hermelin, keine Grauen Wiener wie sein Vater. „Für Kinder ist das einfach kein Hase“, meinte Günter Blum angesichts der Größe der Wiener.

Eltern unterstützen Sohn bei Zucht

Bald begann Klaus Blum die Hermelin-Kaninchen zu züchten – zunächst mit der professionellen Unterstützung seiner Eltern, versteht sich und natürlich fing Klaus Blum auch an auszustellen. „Zu meiner Zeit konnte man ab einen Alter von acht Jahren in den Jugendklassen ausstellen, heute ist das früher möglich, und so ab 1974 war ich dann dabei“, berichtet Klaus Blum. Er war erfolgreich, wurde mehrmals mit ihnen Kreis- und Landessieger sowie Badischer Meister, „aber als ich so 17, 18 Jahre alt wurden es mir mit den Kleinen langsam langweilig“, berichtet Klaus Blum. Irgendwann stieß er auf Marder-Kaninchen und war von deren Schönheit begeistert. „Marderkaninchen heißen so, weil ihre Zeichnung an einen Marder erinnert“, weiß der erfahrene Züchter. „Es gibt sie in den Farbschlägen braun und blau.“ Gezüchtet hat er beide, die größten Erfolge feierte er aber mit den blauen Marderkaninchen. Drei Mal wurde er mit ihnen Badischer Meister.

Bei Hermelin- und Marder-Kaninchen blieb es aber nicht. „Irgendwann lernte ich meine Frau kennen und sie wünschte sich auch ein Zwergkaninchen, aber ein schwarzes“, erzählt Klaus Blum. So zogen die ersten Farbenzwerge in Weißgrannen Blau im Hause Blum ein, denn Klaus Blum war der Meinung: „Nur eins gibt es nicht, wenn, dann richtig.“

1998 wurde Klaus Blums Tochter Katharina geboren. Auch sie wuchs mit der Kaninchenzucht auf. „Die Kaninchen waren einfach immer da und ich hatte als kleines Kind einen Spielhasen“, berichtet sie. Hoppel war, anders als die Zuchtkaninchen ein Haustier und durfte in der Wohnung leben. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen, die nicht dem Zuchtideal entsprachen, hatte er damit Glück und landete nicht im Kochtopf. „Er nahm immer das Hundebett in Beschlag und wurde sehr alt“, erinnert sich Katharina Dengel. Als sie und ihre Schwester größer wurden, übernahmen sie die Farbenzwerge ihrer Mutter, um mit ihnen zu züchten – mit Erfolg. Mehrmals wurde Katharina Dengel Badische Jugendmeisterin und 2018 errang sie den Titel der Badischen Meisterin.

Der Ehrgeiz scheint in der Familie zu liegen. „Das Ziel ist es schon, Erfolg zu haben“, sagt Klaus Blum – und der fällt einem Züchter nicht in den Schoß. „In den 70er-Jahren gab es viele, die haben ein bisschen zum Spaß gezüchtet. Das gibt es heute nicht mehr.“ Die Züchter heutzutage müssten einiges dafür tun, um vorne mitzumischen. „Das führte dazu, dass es nicht mehr so viele machen, aber die, die dabei sind, sind richtig gut.“ Bei allem Ehrgeiz und Konkurrenzdenken schätzen er und seine Tochter den Austausch miteinander und mit Zuchtkollegen. In der Familie habe es wegen des Züchtens noch nie Meinungsverschiedenheiten gegeben. „Die Meinung des anderen ist viel wert“, sind sie sich einig.

Und die nächste Generation Kaninchenzüchter mischt bei den Blums auch schon spielerisch mit. Katharinas zweijährige Tochter Nele besitzt, genau wie ihre Mutter früher, einen Spielhasen. Die Anfänge für eine weitere Züchterkarriere aus dem Hause Blum sind damit gelegt.

Info: Kaninchengrößen

Als Riesenkaninchen gelten Tiere mit einem Gewicht von sechs bis sieben Kilogramm. Mittelgroße Rassen bringen vier bis fünf Kilos auf die Waage, kleine 2,5 bis 3,23 Kilogramm. Die kleinsten Kaninchen gelten mit einem Gewicht von 1,1 bis 1,35 Kilogramm als Zwerge.