Christian Bacheley (links) und Pierre Kumor begeisterten mit einem Konzert für Orgel und Trompete in der Dorfkirche. Foto: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Christian Bacheley und Pierre Kumor begeistern das Publikum in der Hausacher Dorfkirche

Die französischen Musiker Christian Bacheley (Orgel) und Pierre Kumor (Trompete) haben auf ihrer Konzertreise nach Leipzig Station in der Hausacher Dorfkirche gemacht. Dort trafen sie auf ein volles Haus und ein begeistertes Publikum.

Hausach. Akustisch sowie durch ihre malerische Atmosphäre bot die Hausacher Dorfkirche den perfekten Rahmen für das hochkarätige Konzert. Organist und Trompeter, beide Meister ihres Fachs, spielten im Rahmen der Partnerschaft mit Arbois. Dabei feierten der aus Hausachs Partnerstadt Arbois stammende Bacheley und Kumor aus Besançon quasi ihren runden Geburtstag: Seit 30 Jahren musizieren sie miteinander. Als "echtes Schmankerl für Freunde klassischer Musik" bezeichnete Hartmut Märtin, Leiter des Kultur- und Tourismusbüros, in seiner zweisprachigen Begrüßung das Konzert, das im "herrlichen Klangraum" des ältesten Gebäudes Hausachs stattfand – und gratulierte den Franzosen zugleich zur gewonnen Fußballweltmeisterschaft.

Die voll besetzte kleine Kirche, das aufmerksame Publikum und die hervorragende Akustik trugen ihren Teil zur besonderen Atmosphäre des Konzerts bei. Die Stücke – von Musik des Barock, wie etwa Giulio Caccini, bis hin zu zeitgenössischen Komponisten wie Georges Delerue – waren wohl geordnet: Sie wechselten zwischen Stücken für Orgel und Trompete und Solo-Vorträgen auf der Orgel.

Gleich zu Beginn verzauberte der hohe Klang der Trompete, der mit den getragenen Klängen der Orgel eine perfekte Einheit bildete. Beim "Allegro" aus Georg Friedrich Händels "Konzertstück in g-Moll" schwang sich Kumors Trompete immer höher und entfaltete ihren Klang im Kirchenraum.

Trompete und Orgel bilden eine Einheit

Beim Orgelstück "Passacaille in d-Moll" von Dietrich Buxtehude kam vor allem der wunderschöne Klang der Dorfkirchen-Orgel zur Geltung. Mit ihrem melancholischen Grundthema und dem schwermütigen barocken Basslauf zog sie die Zuhörer in ihren Bann. Beim "Ave Maria" von Caccini mit seiner tiefen, weich federnden Melodie ergänzten sich die beiden Musiker wieder gekonnt, während in Johann Pachelbels spanischem Tanz "Chaconne in f-Moll" wiederum die Orgel im Mittelpunkt stand.

Ein Kontrast dazu war die "Kantate" von Georges Delerue, bei der die Franzosen wieder einmal bewiesen, dass sie sich perfekt ergänzen. Eine ungewohnte Oboen-Registrierung entlockte Bacheley der Orgel im christlichen Lobpreislied "Elevatione". Zum Abschluss des Konzerts boten die Musiker dem Publikum die bekannte "Fantasie zu La Traviata", die sich durch den hymnischen Jubel der Trompete auszeichnete.

Riesiger Applaus war der Dank für die Musiker. Keine Frage, dass das Publikum nach diesem Konzert eine Zugabe verlangte – und diese auch bekam. Bacheley und Kumor bedankten sich mit dem Stück "Tonight" aus Leonard Bernsteins Musical "West Side Story", das kürzlich am Robert-Gerwig-Gymnasium aufgeführt wurde.

Die französischen Künstler musizieren seit 1988 zusammen und geben gemeinsame Konzerte. Pierre Kumor ist Professor für Trompete am Konservatorium in Besançon und Solist im Orchester "Victor Hugo Franche-Comté". Christian Bacheley ist Domkapellmeister von St. Juste in Arbois und Organist der historischen Orgel dort. Außerdem Kurator des Internationalen Orgelfestes in Arbois und Dirigent des 1991 gegründeten Chores Opus 39.