Katharina Gerth war bereits von 2007 bis 2012 in der Seelsorgeeinheit tätig. Foto: privat

Katharina Gerth ist ab September neue Gemeindereferentin in Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg.

Hausach/Hornberg/Gutach - Die Personalnot in den Kirchengemeinden ist gemindert, zumindest in der katholischen Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg: Am 1. September wird Katharina Gerth ihre Stelle als Gemeindereferentin antreten. Sie dürfte dort keine Unbekannte sein.

Die bisherige Gemeindereferentin Claudia Rieger hatte im Januar überraschend nach Haslach gewechselt, nachdem sie mehrere Monate aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Arbeit erscheinen konnte (wir haben berichtet).

Die Stelle für die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg musste neu ausgeschrieben werden. Schon damals rechnete Pfarrer Christoph Nobs nicht mit einer Neubesetzung vor dem Sommer. Bis dahin war er die einzige hauptamtliche Seelsorgekraft.

Nun hat die Seelsorgeeinheit, zu der die Pfarrgemeinden Hausach, Hornberg, Gutach und Niederwasser zählen, aber eine neue Gemeindereferentin: Katharina Gerth nimmt am 1. September ihre Arbeit auf. Sie dürfte den meisten Gläubigen in den Kirchengemeinden keine Unbekannte sein, denn sie war schon einmal im Kinzigtal tätig. 2007 hatte Gerth als Gemeindeassistentin in der Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg angefangen.

Den Kontakt zu Hausach hat sie nie verloren

Nachdem sie nach zwei Jahren zur Gemeindereferentin beauftragt worden war, blieb sie bis 2012.

Eine Stelle als Dekanatsjugendreferentin lockte sie schließlich für fünf Jahre nach Waldshut, danach arbeitete sie als Gemeindereferentin in Stühlingen. Den Kontakt zu Hausach hatte sie aber nie verloren. Beim Schnurren ist sie regelmäßig mit der Gruppe "Vier Viertele" unterwegs und hat einen großen Freundeskreis im Kinzigtal.

So ist es nicht verwunderlich, dass das Telefon bei Gerth klingelte, sobald bekannt war, dass die Stelle der Gemeindereferentin in Hausach, Hornberg, Gutach und Niederwasser wieder frei wurde. "Das kam für mich aber erst einmal nicht In Frage", berichtet Gerth. Schließlich lebte sie nah an ihrer Familie, war in Vereinen und einer Band aktiv. Kurz gesagt: Sie hatte sich ein Leben in Stühlingen eingerichtet.

Als sie aber die Stellenausschreibung las, änderte sich ihre Meinung. "Sie hat mich angesprochen. In der Kirche wird oft von nötigen Veränderungen gesprochen, aber dann bleibt doch alles beim Alten. Die Ausschreibung klang da ganz anders", erzählt die 37-Jährige.

"Gesellschaft, Kirche und Christsein befinden sich derzeit in einem deutlichen Umwandlungsprozess", ist in der Stellenbeschreibung zu lesen. "Deshalb bedienen und konservieren wir nicht einfach die alten Gefässe, sondern haben angefangen, charismen-, bedürfnis- und sozialraumorientiert zu arbeiten." Und: "Eine Person, die sich auf diese Stelle bewirbt, sollte die Lust und Fähigkeit für ›offene Prozesse‹, menschliche Weite und Beweglichkeit mitbringen."

Aufgrund der Residenzpflicht muss Gerth umziehen. Glücklicherweise hat sie trotz der angespannten Wohnungsmarktlage bereits eine Bleibe gefunden.

Pfarrer Christoph Nobs ist mehr als erfreut, dass die vakante Stelle zum 1. September wieder besetzt ist, berichtet der Seelsorger. In der zweiten Märzwoche fiel die Entscheidung, dass Gerth als Gemeindereferentin beginnt. "Frau Gerth ist eine taffe Persönlichkeit", sagt Nobs. Sie treffe in der Seelsorgeeinheit auf andere Voraussetzungen als 2012: Ein neuer Pfarrer, neue Pfarrgemeinderäte und eine neue kirchliche Ausrichtung, so der Pfarrer. "Für unsere Gemeindereferentin ist es keine Rückkehr nach Hausach, sondern vielmehr ein Neuanfang", betont Nobs.

Dem schließt sich auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Alfredo Sánchez Casado an. "Katharina Gerth kennt die Seelsorgeeinheit gut", sagt er und hebt gleichzeitig hervor, dass die zukünftige Gemeindereferentin auf viele Neuerungen treffe. "Sie passt gut in unser Team", ist sich Sánchez sicher. "Ich freue mich für die Seelsorgeeinheit und für Pfarrer Christoph Nobs", sagt der Hornberger. Er denke auch, dass die Gläubigen der vier Kirchengemeinden sich über Gerth als zukünftige Gemeindereferentin freuen werden.

Personalnot herrscht auch bei der evangelischen Kirchengemeinde. Seit dem Weggang des evangelischen Pfarrerehepaars Imke und Mirko Diepen ist die Stelle vakant. Diakonin Doris Müller ist seit Kurzem im Mutterschutz. Und dass sich die Sitution verbessert, ist erst einmal unwahrscheinlich. Laut Schulpfarrer Hans-Michael Uhl wurde die Pfarrstelle bereits zweimal ausgeschrieben – ohne Erfolg. "Es gibt momentan aber zumindest die vage Hoffnung, dass sich zumindest jemand für die Stelle interessiert", so Uhl. Die Schiltacher Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug übernimmt interimsmäßig die Gottesdienste und Verwaltungsarbeiten. Und auch die Ehrenamtnlichen der Kirchengemeinde halten den Betrieb am Laufen. "In dem Maße, was man nebenbei so leisten kann", wie Uhl sagt.