Ebenfalls doppelte Premiere: zum ersten Mal in Hausach begeisterte das Duo "Hausbesuche" und auch das Hexenhäusle der Sulzbachhexen war erstmals Veranstaltungsort. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Mostmaierhof und Hexenhäusle neue Veranstaltungsorte bei "Huse jazzt" / Weitere Gruppen spielen

Das Musikfestival "Huse jazzt" im Frühling ist mittlerweile ein Magnet der Jazzfans aus der ganzen Ortenau und darüber hinaus. Am Samstagabend ließen elf Gruppen mit Top-Musikern der Jazz-Szene die Stadt unter der Burg vibrieren und flirren.

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Hausach. Jedes der Konzerte begeisterte mit eigenem Charakter und desgleichen die elf Lokale, in denen gespielt wurde, mit ihrem jeweils typischen Ambiente. Die zahlreichen Besucher hatten eine musikalische Auswahl, die ihresgleichen in der Region sucht. Selbst geschulte Ohren merkten auf bei dem kreativen Spiel des Trios "UNS" aus Paris im Gasthaus Blume. Mit ihren gleichermaßen technisch herausragenden und einfühlsamen Improvisationen hinterließen die Drei, die allesamt auch Komponisten und Arrangeure sind, bleibenden Eindruck.

Außergewöhnlichen Jazz bot auch das Duo "Hausbesuche" im Hexenhäusle der Sulzbachhexen. Bassist Wolfgang Fernow und Violinist Felix Borel sind Freunde von Matthias Schairer-Penny, der ursprünglich auftreten sollte und kurzfristig absagen musste. Schairer-Penny fragte bei den Beiden an und konnte die Profimusiker für "Huse jazzt" gewinnen.

Im ohnehin schon bemerkenswerten Programm des Festivals eine wahre Perle, kombinierten Fernow und Borel bisweilen Jazz mit klassischen Elementen und ließen sie zu einem beeindruckenden Stück verschmelzen. Die Atmosphäre im Hexenhäusle vermittelte einen Wohlfühl-Faktor und es war so gut wie dauernd gut besucht. Diejenigen, die das hohe musikalische Niveau der Künstler genießen und einfach zuhören wollten, mussten indes Abstriche machen.

In der Hinsicht hatten die Zuhörer im Mostmaierhof mehr Glück: wer Bekannte traf und ein Schwätzle mochte, konnte in den Thekenraum ausweichen. Im zweiten, erstmals am Hausacher Jazzfestival teilnehmenden, Lokal spielte das Trio "Moonviolet". Das Repertoire der Formation bot eigene Kompositionen und Titel wie "Georgia on my mind" von Ray Charles, die mit viel Leidenschaft interpretiert wurden.

In den klassischen Jazz der "Roaring Twenties" entführte "Ladwigs Dixieland Kapelle" in der Burgschänke. Die Gruppe hatte vier in sich abgeschlossene Sets je einer Jazzgröße jener Zeit gewidmet und dem Publikum aus deren Leben erzählt.

"Helden des Südens" für Nachtschwärmer im "Triangel"

Knackigen Groove voller Energie brachte "Fonkzone" in den NAL-Möbelladen. Soulig-jazzig machten die Musiker Lust, mit zu tanzen und bis tief in die Nacht zu feiern. Sogar noch eine halbe Stunde länger war dies den Nachtschwärmern im Triangel bei "Helden des Südens" vergönnt, die mitreißenden Beat ablieferten. Die Jazzmeile bot für jeden Musikgeschmack etwas. Als einzige Formation spielt die Bigband "United Sound" des RGG Gymnasiums unter Leitung von Reinhard Bäder jedes Jahr bei "Huse jazzt" und verdiente sich die Sonderstellung erneut mit einer großen Fangemeinde und fetzigen Jazz-, Blues- und Latin Nummern.

Das jährliche Musikfestival "Huse jazzt" wird von der "Gruppe Kultour" ehrenamtlich organisiert und von der Stadt Hausach veranstaltet. Termin ist jeweils der Samstag drei Wochen vor Ostern. Bei der diesjährigen 17. Auflage waren der Mostmaierhof und das Hexenhäusle der Sulzbachhexen zum ersten Mal dabei.