Der blaue Superman-Bademantel entwickelt sich zu einer Art "Running Gag". Foto: Schwarzwälder Bote

Probenbesuch: Katholische Landjugendbewegung Hausach führt das Stück "Alle wollen Linda" auf

Linda hat die Nase voll: Schon wieder ist ihr Bruder am Abend zuvor so betrunken nach Hause gekommen, dass sie den Stall machen musste. Eine Frau für ihn muss her, beschließt sie. Damit nimmt das Chaos seinen Lauf.

Hausach. "Alle wollen Linda" heißt das Stück, das die katholische Landjugendbewegung seit Monaten probt. Momentan befinden sich die rund 20 Involvierten in der finalen Probephase. Und das, was die KLJB bereits auf der Bühne der Stadthalle zeigt, kann sich sehen lassen. Das Bühnenbild steht, die Requisiten sind besorgt und die Kostüme sitzen.

"Normalerweise haben wir uns so zweimal pro Woche getroffen, seit vergangenem Samstag kommen wir täglich zum Üben zusammen", berichtet Souffleuse Susanne Schmid bei einem Probenbesuch des Schwabo. Generalprobe soll am morgigen Donnerstag sein, am Samstag, 26. Januar, feiert die Komödie in Hausach Premiere. Ein zweites Mal soll "Alle wollen Linda" am Sonntag, 27. Januar, aufgeführt werden.

Bis dahin haben die KLJBler einiges an Arbeit hinter sich. Zuerst musste das Stück ausgesucht werden. "Das machen wir zusammen", erklärt Schmid. "Die Schauspieler lesen mehrere Drehbücher und dann wird gemeinsam entschieden, welches auf die Bühne gebracht wird." Es sei nicht ganz leicht gewesen, ein gutes Stück zu finden. "Wir haben schon einen Anspruch", meint Stefan Armbruster, der Rainer spielt. Und dieses Mal soll es der Dreiakter "Alle wollen Linda" sein.

Turbulente Komödie mit vielen Verwicklungen

In diesem geht es um die Witwe Linda, die nach dem Tod ihres Mannes auf dem Hof ihres Bruders Rainer lebt. Mietfrei, hatte sie mit diesem abgemacht, wenn sie sich um die Büroarbeit kümmert.

Doch leider trinkt Rainer gerne einen über den Durst und immer mehr Arbeit bleibt an Linda kleben: der Stall, der Haushalt, die dreckige Wäsche ihres Bruders und dann sind da noch die alten, aber durchaus renitenten Eltern. Linda hat die Nase voll und beschließt, dass der geschiedene Rainer wieder eine Frau braucht. Heimlich gibt sie einen Zeitungsannonce auf. Bis die Erfolg hat streikt sie. Als die Liebe dann aber ausgerechnet bei ihr anklopft, ist das Rainer gar nicht so recht.

Die turbulente Komödie mit jeder Menge Verwicklungen stellt die Schauspieler gerade in Bezug auf den Text vor eine Herausforderung, erzählt Armbruster. "Jeder Charakter versucht, seine Seite durchzusetzen und viele Sätze sind ganz unabhängig voneinander. Es gibt oft keine direkte Abfolge, an der man sich entlang hangeln kann. Die Gespräche gehen teilweise im Kreis", sagt er.

Glücklicherweise sei die KLJB, was die Zahl der verfügbaren Schauspieler betrifft, gut aufgestellt, freut sich Regisseur Josef Vetterer. "Wir konnten für zwei sogar extra Rollen schreiben", sagt er.

Auch was Requisiten und Kostüme betrifft, können die Theaterspieler auf die Unterstützung vieler Freunde und Gönner bauen. Lokale Firmen sponsorn zum Teil Möbel und Kleidung. Was von dort nicht zu bekommen ist, organisieren die KLJBler privat oder bauen es selbst, wie zum Beispiel den Ofen des Bühnenbilds. Die Erfahrung, die sie mit dem Theaterspielen haben, kommt ihnen dabei zugute. Wie lange die Bewegung schon regelmäßig schauspielert und alle paar Jahre ein Stück auf die Bühne bringt, vermag keiner mehr zu sagen. "Das ist schon sehr lange Tradition", überlegt Schmid. "Bestimmt schon seit den 50er- und 60er-Jahren."

Weitere Informationen: Karten gibt es in der Tourist-Info Hausach. in der Volksbank, bei Moser Herrenmoden, im Gasthaus Hirsch und beim Käppeleberghof. Sie kosten für die Aufführungen am Samstag und Sonntag, 26. und 27. Januar, acht Euro im Vorverkauf, zehn an der Abendkasse. Jugendliche und Kinder von sechs bis 13 Jahren zahlen jeweils zwei Euro weniger. Einlass ist am Samstag um 18.30 Uhr, am Sonntag um 17 Uhr.

Den auffälligen blauen Superman-Bademantel, den Stefan Armbruster in einer Szene trägt, wird so manch einer vielleicht wieder erkennen. Er entwickelt sich zu einer Art "Running Gag" bei der KLJB. Bereits beim Stück "Immer dieser Zirkus" trug Armbruster ihn als sehr von sich überzeugter Bürgermeister. "Damals habe ich ihn extra für diese Rolle bestellt", so Armbruster. "Und als ich nach einem Mantel für Rainer suchte, fiel er mir beim Durchschauen der Bilder von damals wieder ein."