Mara Paschke erinnerte mit der Piccoloflöte und einer Fantasie in D-Moll an das zurückliegende Telemann-Jahr. Foto: Dorn

Musikschüler präsentieren Prüfungsstücke für "Jugend musiziert". Wettbewerb in Oberkirch

Hausach - Nach Monaten der intensiven Vorbereitung präsentierten am Sonntag junge Talente der Musikschule ihre Prüfungsstücke für "Jugend musiziert" erstmals der Öffentlichkeit. Sie zeigten hohes musikalisches Niveau.

Julius Uhl aus Hausach hatte mit seinen Variationen von Greensleeves bereits das Adventskonzert in der Dorfkirche mit der Blockflöte bereichert. Jetzt mussten in der Stadthalle auch Händel und der Große Zauberer von Koerppen möglichst fehlerfrei präsentiert werden. Die Taktpausen und lang ausgehaltenen Töne des Zauberers stellten für den jüngsten Teilnehmer im Feld wohl die schwierigste Herausforderung dar, die er aber bravourös löste.

Laura Krawczyk, eine von vier Talenten aus Kirnbach, nahm mit einer Händel-Sonate, den Kolibris von Kronke und "Catch a crab" von Cowles die Flötistinnen in den höheren Altersstufen mit auf eine Reise in die musikalische Vergangenheit, zählen die drei Stücke doch zum Standardrepertoire und werden oft und gerne als Prüfungsstück ausgewählt.

Mara Paschke aus Gengenbach erinnerte mit der Piccoloflöte und einer Fantasie in D-Moll an das zurückliegende Telemann-Jahr und zauberte mit der Querflöte dann Popps russisches Zigeunerlied auf die Bühne.

Das Trio Hannah Jehle, Anna-Lydia Oehler und Fiona Dorn hatte im Herbst noch gemeinsam an einem Ensemble-Wettbewerb teilgenommen (wir haben berichtet), für "Jugend musiziert" gingen die drei getrennte Wege. Jehle hat sich für ihr Programm französische Komponisten ausgesucht: Blavet, Gaubert und besonders eindrucksvoll Ferrouds "Jade" mit einer musikalischen Reise nach Indochina. Im dritten und letzten Stück wird sich für die Juroren in Oberkirch entscheiden, ob die Wettbewerbsreise weiter zum Landeswettbewerb geht. Auch Oehler nahm ihre Zuhörer mit auf eine Traumreise, Debussys "Syrinx", Telemanns methodische Sonate und eine Suite von Godard standen auf dem Programm der Gutacherin.

Die Querflötistinnen starten im Solo-Wettbewerb mit Klavierbegleitung. Diese übernahm die Schiltacher Bezirkskantorin Anna Myasoedova. Die Kirnbacher Fiona Dorn und Finn Wernet hatten schon im Sommer beschlossen, den Wettbewerb als Duo zu bestreiten und zeigten nach vielen Extra-Schichten und von Finn verpassten Fußballtrainings eine tolle Vorstellung. Die Interpretation von Stockhausens Tierkreis entschädigte den jungen Pianisten für so manche Halbzeit auf der Auswechselbank. Auch der Poulenc geriet den beiden gut, als Solistin wagte sich Dorn dann noch mit der großen Altquerflöte an eine Sarabande von Bach.

Den Abschluss des fast zweistündigen Konzerts bildeten der Hornberger Leon Fehrenbacher am Klavier und Tobias Thoma aus Kirnbach an der Violine, perfekt aufeinander abgestimmt zeigten die beiden zwei Sätze von Mozart und eine Sonatine von Dvorak. Mit ihren Lehrerinnen Christine Weschta, Christoph Klövekorn, Kathrin Krichel und Karin Pätzold werden die neun noch einige Probetermine haben, bis es dann am 26. und 27. Januar in Oberkirch ernst wird.

Info: Das ist das Förderprojekt

"Jugend musiziert" ist ein Musikförderprojekt Deutschlands. Der bundesweit durchgeführte Wettbewerb bezieht Kinder und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr, für Gesang und Orgel bis zum 27. Lebensjahr ein. Er dient der musikalischen Standortbestimmung und dem Vergleich. Die Teilnehmer dürfen noch nicht in einer musikalischen Berufsausbildung oder -praxis stehen.