Jennifer de Buhr (von links) und Karl-Heinz Dunker sowie Klaus und Ulla Henne informierten beim Pressegespräch über die Hintergründe der Blumenpatenschaft, die das Sägewerk Streit übernimmt. Foto: Störr

Sägewerk Streit übernimmt Blumenpatenschaft / Kooperation mit Naturpark Schwarzwald

Das Hausacher Sägewerk Streit setzt sich mit einer Blumenwiesenpatenschaft nachhaltig für die Artenvielfalt im Naturpark Schwarzwald-Mitte Nord ein. Das Ziel ist klar: Dem Insektensterben entgegenzuwirken.

Hausach . Das soll unter anderem mit dem Verteilen von Blumensamen-Tütchen und deren späterer Aussaat durch die Mitarbeiter geschehen.

"Das Hausacher Sägewerk Streit ist einer der größten holzverarbeitenden Betriebe des Schwarzwalds und nach der AOK das zweite Unternehmen, das eine Blumenwiesenpatenschaft übernimmt", erklärte Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker beim Pressegespräch.

Es vergehe kaum ein Tag, an dem es keine Meldungen oder Diskussionen um die besorgniserregende Entwicklung des Insektensterbens gebe. "Als Naturpark wollen wir dem entgegenwirken, indem Projekte angeschoben werden und Bewusstsein geschaffen wird", erklärte Dunker. Unter anderem gehörten dazu Blumenwiesen. Die werden als Lebensraum für Insekten geschaffen, die wiederum für die Bestäubung der Pflanzen unersetzlich seien. "Wenn die Insekten erst verschwunden sind, findet keine Bestäubung mehr statt", mahnte Dunker und verwies auf das Land China, in dem Obstplantagen von Mitarbeitern bereits per Hand bestäubt werden müssen.

Paket bietet Lebensraum für vier bis fünf Jahre

Um den Naturpark zum Blühen zu bringen, seien keine Allerweltsmischungen abgepackt worden, sondern ausschließlich Schwarzwälder Blumenarten, die für vier bis fünf Jahre ein LebensraumAngebot schaffen würden.

"Wir sind der Region und dem Schwarzwald verpflichtet, deshalb war es eine klare Sache, dass wir uns beteiligen werden", begründete Geschäftsführer Klaus Henne das Engagement des Sägewerks Streit. "Wir bekennen uns zur Gegend und zu unserem Lebensraum. Wir profitieren auch im täglichen Geschäft von einer intakten Natur."

Die Schwarzwälder Waldbesitzer hätten sich in ihrer Aktivität der nachhaltigen Waldwirtschaft verschrieben, womit auch das Sägewerk ein Stück weit zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur Offenhaltung beitrage.

Herzensangelegenheit – und was Schönes fürs Auge

Es sei immens wichtig, dass die Natur im Gesamten stimme, außerdem sei eine blühende Blumenwiese etwas Schönes fürs Auge. "Es ist uns eine aufrichtige Herzensangelegenheit, deshalb sagen wir Ihnen heute schon die weitere Unterstützung zu", betonte Klaus Henne.

Ulla Henne erzählte derweil von ihrem Vater, der beim ersten großen Bienensterben seine gesamten Bienenvölker verloren hatte. "Mein Vater hätte seine Freude, wenn er das heute mitbekommen würde", war sie sich sicher.

Auf Nachfrage erklärte Dunker dann abschließend den wesentlichen Unterschied zwischen dem Naturpark und dem relativ neuen Nationalpark: "Der Naturpark kümmert sich um den Erhalt der Schwarzwälder Kulturlandschaft, während der Nationalpark in erster Linie die Natur Natur sein lassen will."

INFO

Projekt für mehr ökologische Vielfalt

Seit 2016 engagieren sich der Naturpark und der Landesverband Badischer Imker im Rahmen des Projekts "Blühender Naturpark" für mehr ökologische Vielfalt in der Region und damit auch gegen das großflächige Insektensterben.

Brachliegende Flächen werden mit gebietsheimischen Saatmischungen eingesät, damit zahlreiche Wildblumenarten wachsen können.

Rund 30 Städte, Gemeinden, Kreise und Unternehmen aus dem Naturpark haben in diesem Jahr an dem Projekt teilgenommen, mehr als 70 000 Quadratmeter Fläche wurden eingesät. Blumenpatenschaften können von Firmen, Familien und Einzelpersonen übernommen werden. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.