Vom Lastwagen wird der Asphalt in den Beschicker gefüllt, dahinter sind zwei weitere Beschicker zu sehen. Foto: Kornfeld

Auf Tunnel-Baustelle wird mit Hochdruck gearbeitet. Donnerstag stehen Fahrbahnmarkierungen an.

Hausach - Wir sind noch nicht fertig, ich will den Tag nicht vor dem Abend loben", sagt Daniel Heilig. Die Bauarbeiten rund um den Hausacher Tunnel liegen nach seiner Aussage genau im Zeitplan.

Heilig ist Bauleiter des Projekts und für die Planung, Ausschreibungen, Koordination und die komplette Durchführung verantwortlich. Er nimmt mich am Dienstagmittag mit auf die Baustelle und in den Hausacher Tunnel.

Aus Richtung Haslach fahren wir in die Baustelle ein. Mich beeindrucken sofort die großen Maschinen. Ein Lastwagen bringt den Asphalt, der in den sogenannten Beschicker geschüttet wird. Die beiden Fertiger, die den Asphalt auf die Fahrbahn aufbringen sollen, warten schon. Dahinter stehen vier Walzen bereit, die den Belag dann glätten. Das alles erklärt mir Heilig. Um die Maschinen herum sind viele Männer bei der Arbeit, ich habe den Eindruck, jeder weiß genau, was er zu tun hat.

"Der Tunnel ist nur ein Bruchteil der Baustelle, der Abschnitt geht von Anschluss bis Anschluss", stellt Heilig klar. Ich bin froh, dass ich nicht am Montag auf der Baustelle war, denn da wurde der Belag im Tunnel auf die Fahrbahn aufgebracht. Der Asphalt hat eine Temperatur von 140 Grad und obwohl die Sonne brennt, ist diese Hitze außerhalb des Tunnels wahrscheinlich eher zu ertragen. Ich sehe, dass Männer teilweise den Asphalt mit der Schaufel ausbringen, wahrscheinlich werden kleinere Unebenheiten ausgeglichen. "Das ist wirklich harte Arbeit", geht mir durch den Kopf. Seit den 70ger-Jahren wird kein Teer mehr verwendet, Giftstoffe werden nur beim Abbau eines alten Belags freigesetzt, erfahre ich vom Bauleiter.

Das Wetter passte

Wir treffen Nicolas Knäble von der Firma Knäble. Auch er geht davon aus, dass der Zeitplan eingehalten wird. Auf ein Lob von Heinrich für die schnelle und gute Arbeit, sagt er: "Wir haben unser Bestes gegeben". Die beiden unterhalten sich über die Wetteraussichten. Donnerstag soll der "Hauptmarkiertag" sein, aber jetzt gibt es anscheinend widersprüchliche Wetteraussichten. Sie befürchten Regen. "Es kann immer was passieren. Würde jetzt beispielsweise eine Mischmaschine ausfallen, wäre sie nicht zu ersetzen", sagt der Bauleiter. Alle Kapazitäten werden ausgeschöpft. Auch am Samstag wird gearbeitet. "Wir werden das so gut wie möglich durchziehen" sagt Knäble. Vier Wochen sind für die Arbeiten angesetzt, es darf keine Verzögerungen geben und es wird voll durchgearbeitet, auch samstags. "Die Belastung für die Mitarbeiter ist sehr hoch", sagt Heinrich. "Bisher mussten wir schon jonglieren, das Wetter war durchwachsen".

Aufwendige Vorarbeiten

In der ersten Woche wurden die Vorarbeiten außerhalb des Tunnels erledigt. In dieser Zeit konnte der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden. Bevor der Belag aufgebracht wird, finden die Fräsarbeiten statt, die alten Beläge werden entfernt. Die Ränder werden freigespitzt und von Hand freigelegt. Der Bitumenverguss am Rand wird entfernt. Dann folgt das Aufbrechen der alten und das Einsetzen der neuen Schachtabdeckungen. Nachdem die Binderschicht aufgebracht ist, kann die neue Decke eingebaut werden.

Bei Arbeiten im Tunnel muss dieser aus Arbeitsschutzgründen komplett für den Verkehr gesperrt werden. Durch die Komplettsperrung kann der Belag auch auf beiden Fahrbahnen gleichzeitig erneuert werden. Dadurch gibt es keine "Nahtstelle" in der Mitte der Straße. Das verlängert die Haltbarkeit des Belags.

Wir fahren durch Hausach, um von der Gutacher oder Wolfacher Seite aus in den Tunnel zu fahren. Der Bauleiter erzählt auf dem Weg, wie schwierig es war, einen passenden Termin für die Bauarbeiten zu finden. Es mussten vier Wochen im Sommer sein, aber nicht während der Ferien und es durften auch möglichst nicht zu viele Feste in der Zeit stattfinden. Der Termin wurde mit der Gemeinde Hausach abgestimmt. "Vor den gleichen Problemen stehen auch die Kollegen, die die anderen Baustellen, wie beispielsweise am Schiltacher Tunnel, organisieren.“ Überschneidungen ließen sich da nicht vermeiden.

Aus Richtung Gutach fahren wir in die Baustelle ein. "Hier haben wir die Verkehrsführung geändert, damit nicht allzu lange Staus entstehen", sagt der Baustellenleiter. Die Verkehrsinsel wurde umgebaut.

Die Fahrbahndecke ist auf dieser Seite des Tunnels schon fertig. "Es muss noch gebohrt, gegossen und markiert werden", erklärt mir heinrich. Die Gussasphaltrinnen werden gegossen und die Ränder geschnitten. Ich sehe einen Arbeiter den Fahrbahnrand reinigen. Der Bauabschnitt hat sieben Bauwerke, wie beispielsweise Brückenträger, und 45 spezielle Schachtabdeckungen. All das sorgt für Extra-Arbeiten.

Im Tunnel sehe ich, dass in der Mitte der Fahrbahn Löcher in den Asphalt gebohrt werden. Das geschieht aufgrund neuer Sicherheitsbestimmungen. In diese Löcher mit einem Abstand von einem Meter werden insgesamt tausend Reflektoren installiert. Erst wenn die Reflektoren angebracht und alle anderen Arbeiten beendet sind, kann mit den Markierungen begonnen werden. Heilig fährt absichtlich über die Schachtabdeckungen um zu testen, ob sie eben mit der neuen Fahrbahndecke abschließen. Er ist zufrieden. "Kleine Unebenheiten sind immer da, das kann man nicht vermeiden", sagt er.

INFO:

Zahlen zur neuen Fahrbahndecke

Eine Verkehrsinsel wurde erneuert, 12.000 Quadratmeter Asphaltbinderschicht und 30.000 Quadratmeter Asphaltdeckschicht wurden hergestellt. 45 spezielle Schachtabdeckungen sind im Tunnel umgebaut worden und 1000 Meter Gussasphaltrinnen, 3 200 Meter bituminöse Fugen, 14 000 Meter Fahrbahnmarkierung wurden hergestellt. 1500 Meter orange Sperrflächenmarkierung werden verwendet und 1000 Markierungsknöpfe werden in die Fahrbahn im tunnel eingebaut. Die Baulänge beträgt 3100 Meter und die Baukosten betragen 900.000 Euro.