Ingrid Kunde (hinten rechts) gratulierte seitens der Diakonie dem Vorstandsteam des Tageselternvereins Kinzigtal: Waltraud Alender (von links), Hedwig Brosamer, Natascha Schmidt und Katharina Grieshaber Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Tageselternverein bestätigt Vorstand / Kinderpflege wird mit 450 000 Euro gefördert

Der Tageselternverein des Kinzigtals geht mit dem bewährten Führungsteam in die kommenden Jahre. Bei der Hauptversammlung gab es Informationen über das abgelaufene Jahr in der Kindertagespflege und Einblicke in die Vorstandsarbeit.

Hausach. Die Kindertagespflege im Ortenaukreis wird zum Modell-Projekt und mit 450 000 Euro gefördert, wie Ingrid Kunde von der Diakonie bekannt gab. Mit dem Geld werde zunächst eine Koordinations-Stelle geschaffen, als Vision stehe am Ende eine Akademie der Kindertagespflege. "Das wäre der absolute Traum", betonte Kunde.

In der Ausbildung der Tagesmütter werde sich die Stundenzahl von derzeit 160 auf 300 erhöhen, um die Fachlichkeit in der Kindertagespflege zu etablieren. In Weiterführung des Gedankens soll damit auch die Voraussetzung für eine Ausbildung zur Kinderpflegerin geschaffen werden – was bisher aber lediglich ein Wunschtraum sei. "Wir erfüllen hier Hoheitsaufgaben des Landratsamts. Bevor sich etwas ändert, muss der Kreistag darüber beraten und beschließen", verdeutlichte Kunde.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr habe es wieder sehr viel mehr Nachfragen als Angebote zur Kinderbetreuung bei einer Tagesmutter gegeben, insgesamt musste in 37 Fällen "nein" gesagt werden. Einige Tagespflegen seien allerdings auch abgelehnt worden, "weil die Eltern mit sehr bizarren Anfragen kamen" oder pädagogische Gründe dagegen gesprochen hätten. Schwierig sei es auch, wenn Familien drei oder vier Kinder gleichzeitig in der Tagespflege unterbringen wollten. Im vergangenen Jahr sei auffällig gewesen, dass Eltern ihr Kind in der Tagespflege angemeldet hätten – und schon sechs Wochen später einen Krippenplatz in Anspruch nehmen würden. "Das macht es schwierig zu planen", gab Kunde zu bedenken.

Von den sechs Anfragen im Rahmen der "Hilfe zur Erziehung" durch das Jugendamt hätten zwei Kinder untergebracht werden können. Nicht in allen Orten des Einzugsgebiets hätten Tagesmütter gefunden werden können. "Aktuell sind fünf Frauen im Qualifikationskurs, das freut mich sehr", so Kunde.

Die neue Platz-Pauschale bezeichnete sie als eine Veränderung, die sich im Kinzigtal anbahne, um den Tagesmüttern die soziale Absicherung zu gewährleisten. Außerdem wäre der Stundensatz von 5,50 auf 6,50 Euro erhöht worden. "Wir haben große Hoffnung, dass sich jetzt wieder mehr Menschen für die Tagespflege interessieren."

Im vergangenen Jahr seien 32 Kinder unter sechs Jahren, 22 Kinder zwischen drei und sechs Jahren sowie 30 Kinder über sechs Jahren von den Tagesmüttern betreut worden – das jüngste Kind sei gerade einmal zehn Wochen alt gewesen. Anfragen von Eltern mit Migrations-Hintergrund gebe es so gut wie keine.

Über die Vereinsarbeit informierte Vorsitzende Natascha Schmidt und nannte die Platz-Pauschale als zentrales Thema des vergangenen Jahres. Die Erhöhung des Stundenlohns sei zwar gut gewesen, aber jetzt gelte es "interessant viel" Sozialversicherungs-Beiträge zu zahlen – und das Finanzamt komme den Tagesmüttern immer noch nicht entgegen. Ein Ärgernis für den Verein seien Rücklast-Gebühren von über 320 Euro durch ungekündigte Mitgliedschaften. Diese ende nicht automatisch mit Beendigung des Betreuungs-Verhältnisses bei der Tagesmutter, sondern müsse separat ausgesprochen werden.

Während der Neuwahlen wurde der Vorstand einstimmig bestätigt. Damit bleibt Natascha Schmidt (Oberharmersbach) Vorsitzende des Tageselternvereins Kinzigtal, ihre Stellvertreterin ist Katharina Grieshaber (Hausach) und als Beisitzerinnen fungieren weiterhin Waltraud Alender sowie Hedwig Brosamer (beide Zell). Die Kasse verbleibt in den bewährten Händen von Petra Armbruster (Haslach). Zu Kassenprüferinnen werden Gertrud Jehle und Regina Scharffenberg bestellt.