Mit Kinderwagen wanderte die Familiengruppe am Rheinauenwald entlang. Foto: Schwarzwaldverein

Hauptversammlung: Schwarzwaldverein arbeitet am Konzept 2030. Nachwuchs wird dringend gesucht.

Hausach - Die Ortsgruppe Hausach des Schwarzwaldvereins hat im "Schwarzwälder Hof" auf ein intensives Wanderjahr zurückgeblickt. Neben Altbürgermeister und Ehrenbürger Manfred Wöhrle waren etwa 60 weitere Mitglieder zu Gast.

Werner Hillmann, Vizepräsident des Hauptvereins, fand lobende Worte für die mustergültig aufgestellte Ortsgruppe mit ihren etwa 290 Mitgliedern. Wie vielerorts ist der "Schwarzwaldverein" aus den "Verschönerungsvereinen" entstanden, die es sich im 19. Jahrhundert zur Aufgabe gemacht hatten, ihre Heimat touristisch aufzuhübschen. Mit der Burg fanden die Gründerväter 1889 einen touristischen Rohdiamanten vor, der mit dem begehbar gemachten Turm aufpoliert wurde. Der erste Vorsitzende Klaus Lehmann, in Personalunion auch Heimatpfleger, warb für das 800jährige Burgjubiläum im Jahr 2020, im Ensemble mit den Burgfestspielen. Bürgermeisterstellvertreter Udo Prange versprach, dieses Jubiläum mit "mehr als einem Heckenfest" begehen zu wollen.

Alle Bereiche stellen eine erfolgreiche Bilanz vor

Einen "Heimatpfleger" weisen nur wenige Ortsgruppen in ihrer Vorstandschaft aus. Seins Aufgaben sind das Wandern und die Instandhaltung der Wege. Diese belaufen sich auf Hausacher Gemarkung auf rund 120 Kilometer.

Gras- und Farnwuchs, entwendete Wegmarken und der Wintersturm "Burglind" halten die zehn Mann um Wegewart Alfred Ruf auf Trab. 2017 wurden in die Instandhaltung der Wege gut 500 Arbeitsstunden investiert, in laufen Jahr kommt noch die Fortbildung für die Digitalisierung hinzu.

Im Arbeitsgebiet des Naturschutzwarts Peter Meyerhöfer liefen 120 Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf, nicht eingeschlossen die Ehrung beim Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten in Stuttgart, zu dem Meyerhöfer geladen war.

Kassierer Otto Bonath berichtete über einen erfreulichen Zugang von 25 Neumitgliedern, deren in der Ortsgruppe verbleibender Beitragsanteil ausgereicht hatte, die von einem der Kreditinstitute erhobenen Kontoführungsgebühren abzudecken.

Wanderwart Gernot Issel konnte über ein gut besuchtes Wanderprogramm berichten, 1130 Wanderer nahmen an 42 Touren teil, dabei wurden zu Fuß 340 und mit dem Fahrrad 217 Kilometer zurückgelegt. Mit Andreas Hoda verfügt die Ortsgruppe über einen fleißigen Öffentlichkeitsarbeiter, dem die Vereinshomepage ein besonderes Anliegen ist.

Für Aufsehen hatte die angedachte Verlegung des Westwegs im Einbach gesorgt. Hierzu stellte Lehmann klar, dass der Verein keineswegs mit dem Stromversorgungsunternehmen paktiere. Über eine Verlegung des Premiumwanderwegs würde nur nachgedacht, um einen "Plan B" in der Schublade zu haben, sollten die jetzt noch vier (von ursprünglich sechs) Anlagen trotz der Einwendungen auch seitens des Schwarzwaldvereins genehmigt werden.

Schwarzwaldverein sucht nach jungen Leuten

Über die Belange der Ortsgruppe hinaus warb Hillmann für den Hauptverein, in dem am Konzept "Schwarzwaldverein 2030" gearbeitet werde. Man wolle die Marke "Schwarzwaldverein" besser im Wettbewerb positionieren. Als Vision brachte Hillmann Premiumpartnerschaften zum Beispiel mit dem Freilichtmuseum oder dem Europa-Park ein. 2030 werde von der Hausacher Führungsmannschaft sicher keiner mehr in verantwortlicher Position sein.

Daher sei es um so wichtiger, die Marke "Schwarzwaldverein" für Jüngere attraktiv zu erhalten und Mitglieder zu ermutigen, sich ehrenamtlich in der Vorstandschaft zu engagieren. Dazu gebe es vom Hauptverein Unterstützungsangebote wie das Seminar "Fit fürs Ehrenamt" oder Fortbildungsseminare zu den verschiedenen Arbeitsgebieten der Ortsgruppen.

Mit Birgit Lehmann wird in der Ortsgruppe ein Angebot für "junge Familien" institutionalisiert, ein Angebot welches im benachbarten Wolfach schon seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich läuft und dort – inzwischen über mehrere Generationen engagierter Familien – geholfen hat, den Verein aktiv zu verjüngen.

Lehmann sagt, er wolle um die Fix punkte "Rübenschnitzen", "Maifest an der Burg" und den Ostermontag weitere Angebote für Kinder und Familien entwickeln.