Ein Ehepaar aus Kehl brachte am vergangenen Samstag noch zwei Fahrräder. Erfreut nehmen Traute Walker, Ingrid Wittmann und Wolfgang Wittmann (von links) sie entgegen. Foto: Hildenbrand

Hilfsprojekt ist dank vieler Spender ein voller Erfolg. Im nächsten Jahr soll es mit der Sammlung weitergehen.

Haslach - Wie vor einem Wunder standen die Verantwortlichen des Fahrradprojekts für Nicaragua: Es waren zum Schluss der Sammelaktion 453 Fahrräder zusammengekommen. Von überall her brachte Spender zum Teil auch hochwertige Fahrräder – aus Baden-Baden, aus Kehl, aus Willstätt und Bad Rippoldsau-Schapbach, um nur einige Orte zu nennen.

Die Freundschaftsbrücke Nicaragua, ein Hilfsprojekt für Straßenkinder, das die evangelische Kirchengemeinde seit vielen Jahren unterstützt, hat um diese Aktion gebeten. Man will in Nagarote in Nicaragua mit diesen Fahrrädern und Ersatzteilen eine Werkstatt eröffnen (wir berichteten), in der Jugendliche ausgebildet werden, die diese Fahrräder komplett unter Anleitung überholen, um sie dann in einem angeschlossenen Laden zu verkaufen oder zu vermieten. Die Jugendlichen erhalten so eine Ausbildung.

Die Idee dazu hatte Ingenieur Karl Klein aus Emmendingen, der auf seinen Reisen die Freundschaftsbrücke in Nicaragua kennenlernte. Damals sollte eine von der Freundschaftsbrücke unterhaltene Schule geschlossen werden. Dies verhinderte aber der deutsche Unternehmer.

Für ihn stellte sich aber sogleich die Frage, welche Perspektiven die Jugendlichen nach der Schule hätten, und so entstand die Idee des Fahrradprojekts. Tatkräftig setzte der Ingenieur die Idee des Projekts um, suchte Mitstreiter und erreichte so auch die Haslacher Initiative.

Traute Walker und Ingrid Wittmann waren sofort von diesem Vorhaben begeistert, der Haslacher Kirchengemeinderat gab seine Zustimmung und so kam schnell der erste Abgabetermin zustande.

Zuvor hatte man die Fundämter der Umgebung informiert und erhielt positive Rückmeldungen. Das Ergebnis nach diesem ersten Termin konnte kaum einer fassen: 145 Fahrräder stapelten sich in den beiden Garagen des Pfarrhauses und im Gemeindehaus.

Einige Tage danach erhielt en sie zur großen Freude von einem Haslacher Fahrradhändler Kisten mit Ersatzteilen, die das Projekt bestens brauchen konnte. Karl Klein transportierte dies alles zu der zentralen Sammelstelle.

Ob der zweite Abgabetermin auch noch erfolgreich werden würde? Da kamen im Vorfeld schon viele Anrufe, und die Haslacher Helfer waren ständig unterwegs, um gerade bei älteren Menschen die angebotenen Fahrräder abzuholen. Oft hörten sie dabei: "Das Fahrrad ist noch gut, aber ich kann nicht mehr fahren. Jetzt freue ich mich, dass ich es für einen guten Zweck hergeben kann."

Am vergangenen Samstag hatten die Helfer dann noch alle Hände voll zu tun. Eine Haslacherin brachte den Arbeitenden zu ihrer Freude köstlichen Zwetschgenkuchen.

"Es sind nun 453 Fahrräder und beste Ersatzteile zusammengekommen. Sie machen sich auf die Reise nach Nicaragua", stellte das Team am Ende der Aktion fest. Es denkt schon daran, die Aktion im kommenden Jahr zu wiederholen.