Das neu gewählte Führungsteam: von links: Kassiererin Luzia Maier, 2. Vorsitzender Walter Menrath, Beisitzerinnen Martina Hoch und Angelika Keller, 1. Vorsitzende Ulrike Mangold, Schriftführerin Heidi Binz und Jugendleiter Timo Neumaier. Foto: Wölfle

Ausbilder und Dirigent verabscheidet sich zum 31. Januar. Haslacher Orchester mit neuem Führungsteam.

Haslach - Waldemar Scheliga wird seinen Dirigentenstab um 31. Januar beim Haslacher Akkordeon niederlegen. "Die Nachricht, dass Herr Scheliga uns verlassen wird, hat uns alle geschockt", sagte die Vorsitzende Ulrike Mangold am Mittwochabend während der Generalversammlung.

Im Schnellinger Gasthaus Blume. bedauerte sie den Abschied des musikalischen Leiters sehr, der ganz überraschend gekommen sei.

"Unser neu eingeschlagener Weg hat sich bewährt", lobte Vorsitzende Ulrike Mangold und ließ sie die wichtigsten Termine des bewegten Vereinsjahres 2014 noch einmal Revue passieren. Höhepunkt sei das Jahreskonzert unter dem Motto "Lustig und Ernst" im Mai gewesen. Waldemar Scheliga habe wieder Großes geleistet, auch "Sextakkord" sowie der Projektchor hätten einen beträchtlichen Anteil zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Der Ausflug zur Landesgartenschau nach Schwäbisch Gmünd und der Vorspielnachmittag der Akkordeon-Jugend im Haus der Musik seien weitere Höhepunkte gewesen.

Erfreuliches wusste Mangold über die Künstlersozialkasse zu berichten. Der Deutsche Harmonikaverband habe es mit Hilfe der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände geschafft, eine Ausgleichsvereinigung zu gründen, der man beigetreten sei. Das bedeute, dass die Beiträge nur noch einen Bruchteil der bisherigen Kosten betrügen, es eine vereinfachte Erhebung und künftig keine Prüfungen mehr geben werde.

Schriftführerin Heidi Binz setzte das vergangene Jahr noch einmal in einer Power-Point-Präsentation interessant in Szene. Bei fünf Veranstaltungen in der Stadthalle hatte man die Bewirtung übernommen. Auch Bilder von Versammlungen und Festen sowie des Promenaden- und Jahreskonzertes flimmerten über die Leinwand.

Luzia Maier schloss die Kasse mit einem vierstelligen Minusbetrag. Weniger Einnahmen durch immer weniger Schüler, weniger Veranstaltungen und Konzerte hatten zu diesem Defizit geführt. Sie sprach der Stadt Haslach einen ganz besonderen Dank aus, die den Fehlbetrag mit einer Zuwendung wieder etwas ausgeglichen habe.

Zum letzten Mal ergriff Dirigent und Ausbilder Waldemar Scheliga, der am 1. Februar eine Ausbildung bei der Deutschen Bahn zum Lokomotivführer beginnt, das Wort. Viereinhalb Jahre lang schwang der studierte Musiker bei den Haslacher Akkordeonisten gekonnt den Dirigentenstab. Er bedauere es sehr jetzt einen anderen Weg einschlagen zu müssen, aber man treffe sich ja bekanntlich zwei Mal im Leben. Für das Jahreskonzert im Mai wolle er dem Verein aber noch zur Verfügung stehen, falls Not am Mann sei, sagte Scheliga. Er werde der Musik natürlich niemals den Rücken kehren und habe sehr gerne mit den Haslacher Akkordeonspielern musiziert. Der Zusammenhalt sei stets super gewesen, und man mache Musik auf hohem Niveau, lobte der scheidende Dirigent.

Die Bewerbungen für einen neuen Ausbilder laufen auf Hochtouren. Man habe verschiedene Musikhochschulen angeschrieben, Bewerbungsgespräche werden schon nächste Woche stattfinden, sagte Mangold. Die Akkordeonspieler seien auf jeden Fall guter Hoffnung, dass man zum 1. März wieder unter neuer Leitung stehe.

Der Probenbetrieb des Jugendorchesters ruht seit Herbst leider wegen Spielermangels. Dirigent und Ausbilder Manfred Brohammer versicherte aber, dass man trotzdem etwas "Schönes" für die Eröffnung des Jahreskonzerts auf die Beine stellen wolle.

Hubert Neumaier sprach für die zwölf Mitglieder der Harmonikafreunde. Man sei fest am Proben für das nahende Konzert, bemängelte aber gleichzeitig die geringe Spieleranzahl. "Wir würden uns freuen, wenn sich noch ein paar Musiker zu uns gesellen würden", unterstrich er.

"Bei der Jugend findet gerade ein Umbruch statt", befand Jugendleiter Timo Neumaier. Er berichtete von zahlreichen schönen Nachmittagen mit dem Nachwuchs. Leider habe im vergangenen Jahr kein Ausflug stattgefunden, in diesem Jahr wolle man aber wieder etwas auf die Beine stellen.

"Es ist mir ein herzliches Anliegen ihnen für ihr Engagement und ihre geleistete Arbeit zu danken", zollte Bürgermeister Heinz Winkler der Vorstandschaft, aber auch den Spielern große Anerkennung. Alle hätten ordentlich Gas gegeben, die Bestätigung dafür sei die gut gefüllte Stadthalle beim Jahreskonzert gewesen. Es sei für die Stadt selbstverständlich, wenn nötig, auch dem Akkordeon-Orchester unter die Arme zu greifen.

Der Probenbesuch lag durchschnittlich bei 79 Prozent. Probenspitzenreiter war Birgit Schneider, die kein einziges Mal gefehlt hat. Für ihren besonders großen Arbeitseinsatz im Vereinsgeschehen erhielten Markus Himmelsbach, Timo Neumaier, Michael Schmid, Angelika Keller und Walter Menrath ein kleines Präsent. Auch Ulrike Mangold durfte sich über Präsente freuen.