Die Haslacher Gemeinderäte haben nicht generell etwas gegen Windräder, aber es sollen lieber mehrer an einem Standort stehen als sie auf mehrere zu verteilen. Foto: Hildenbrand

Gemeinderat gegen Ausweisung von zwei Vorranggebieten für Windkraftanlagen im Regionalplan.

Haslach - Sich gegen die "Verspargelung" der Landschaft auszusprechen hat derzeit Hochkonjunktur in der Raumschaft Haslach. Am Dienstag haben sich nun auch die Haslacher Räte gegen zwei Vorranggebiete ausgesprochen.

"Die Windräder sollte man lieber auf wenigen Standorten bündeln als alle zwei Kilometer einen ›Spargel‹ in der Landschaft zu haben", brachte Andreas Cziep vom Baurechtsamt die Auffassung der Verwaltung flapsig auf den Punkt. Zuvor hatte er ausführlich die Gesamtfortschreibung der Regionalplans Südlicher Oberrhein zum Thema Windenergie erläutert. Dabei geht es um die Ausweisung von möglichen Windkraftstandorten, die gewissen Anforderungen entsprechen müssen. Die Gemeinden sollen dazu Stellung nehmen.

Auf Haslacher Gemarkung handelt es sich dabei um die Standorte Eschgrund/Ellengrund mit Fischerbacher Anteil, Hofstetter Eck mit Steinacher und Hofstetter Anteile und der Urenkopf mit Hausacher Anteil.

Nachdem sich die Räte in Fischerbach und Steinach bereits daran gestört hatten, dass es viel mehr Vorrangflächen in der Ortenau als in den Landkreisen Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald gibt, war dies nun in Haslach nicht anders.

"Mit 24 von 30 Standorten haben wir in der Ortenau einen ganz, ganz hohen Anteil", sagte Karla Mahne (CDU), die Bürgermeister Heinz Winkler in der Sitzungsleitung vertrat. "Es können nicht alle Anlagen direkt vor unser Haustür entstehen", schob sie nach.

Dies, zumal 14 Anlagen bereits bestehen oder in Planung sind. Damit meinte die CDU-Fraktionsvorsitzende die Standorte Kambacher Eck, Prechtaler Schanze, Nillkopf und Brandenkopf.

Martin Schaeffer (Grüne) sah es etwas anders als Mahne und die Verwaltung. Man könne nicht nach dem St.-Florianiprinzip verfahren, also immer argumentieren, dass die für die Energiewende nötigen Windräder am besten nur weit weg gebaut werden sollen. Wer dies tue, stehle sich aus der Verantwortung.

Am Ende der Aussprache stimmte er aber wie auch alle anderen Gemeinderäte für die Herausnahme der Vorranggebiete Eschgrund/Ellengrund und Hofstetter Eck. Die Ablehnungsgründe sind die negative Wahrnehmbarkeit der Windräder am Horizont und ein geringer Abstand zu den Haslacher, Steinacher und Hofstetter Ansiedlungen.

Schaeffer betonte aber, dass er schon gespannt sei, wie die Diskussion und Abstimmung über den Urenkopf verlaufen werde. Hier sollte dann seiner Meinung nach beispielsweise nicht die Nachbarschaft zum Aussichtsturm als Hinderungsgrund für eine Ausweisung gelten. Über die Frage, ob auf dem Urenkopf ein oder mehrere Windräder gebaut werden soll, wird auf einstimmigen Beschluss der Räte zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Zur Kenntnis nahmen die Bürgervertreter den vom Reginolverband vorläufig zurückgestellten Teilbereich Katzenstein/Hoheck. Zudem registrierten sie, dass auf der Gemarkung Haslach drei Vorranggebiete für Naturschutz und Landschaftspflege vom Regionalverband ausgewiesen werden. Die Gebiete sind die Waldkomplexe Stümmel und Stricker sowie der Urenwald. Über diese wird im Rat ebenfalls noch diskutiert.