Vor allem das Angebot an Naturseifen aus heimischen Zutaten sorgte beim Landfrauenmarkt am Samstag für Aufsehen. Foto: Störr

Drei Märkte ziehen Besucher nach Haslach

Gleich drei Märkte haben die Besucher am Samstag ins Haslacher Städtle gelockt. Im Mittelpunkt standen die heimischen Produkte der Landfrauen, die sich auf ihren sommerlichen Markt mit einem breiten Angebot vorbereitet hatten.

Haslach. Ein Marktbesuch lohnte sich in besonderer Weise. Zu dem üblichen vielfältigen Angebot des Wochenmarkts hatten sich die Landfrauen von der Sparkasse bis zum Alten Kaufhaus positioniert und bewiesen eindrucksvoll ihre Kreativität. Duftende Sommergestecke und –kränze, Naturseifen aus heimischen Zutaten oder Blütenschmuck aus getrockneten Sommerblumen waren dabei besondere Hingucker.

Gefilztes und Genähtes aus eigener Herstellung rundeten das Angebot ab. Nebenan wurden beste landwirtschaftliche Produkte verkauft, die Marktbesucher wurden gerne zu einem "Versucherle" bei Bratwurst, Käse oder Likör eingeladen. Auf Nachfrage zur Auswirkung des derzeitigen Eier-Skandals erklärte Petra Isenmann vom Oberharmersbacher Breigenhof: "Die Leute fragen generell danach, wo unsere Produkte herkommen. Jetzt fragen sie gezielt danach, wie die Eier produziert werden. Generell lässt sich eine höhere Nachfrage feststellen."

Ähnlich sahen es alle Anbieter des Landfrauenmarkts. Auf dem Wochenmarkt war am Stand des Geflügelhof Zapf zu erfahren: "Trotz der höheren Nachfrage kann nicht mehr produziert werden. Ein Huhn legt schließlich keine zwei Eier, nur weil gerade ein Skandal aufgedeckt wurde."

Für die sommerlich frischen Kuchen und Torten am Vereinseigenen Stand der Landfrauen wurden dann auch garantiert Fipronil-freie Eier heimischer Hühner verwendet. Die Auswahl war dort sehr groß und so manch ein Marktbesucher stand vor der Qual der Wahl für das süße Stück zum Kaffeenachmittag.

Vom Alten Kaufhaus bis hinauf zum Haslacher Pfarrplatz hatten sich am Samstag außerdem die Flohmarkthändler positioniert und boten dort von Geschirr über Möbel bis hin zu landwirtschaftlichen Gerätschaften ihre Relikte der Vergangenheit an. Was für den einen eher als Krims-Krams deklariert wurde, sorgte beim nächsten für Begeisterung. Und so fand am Ende ein Teil der Besucher genau das Stück, nach dem er schon lange Ausschau gehalten hatte.

INFO

Der Fipronil-Skandal

Der Fipronil-Skandal ist ein im Sommer 2017 aufgedeckter, mehrere Staaten betreffender Lebensmittelskandal um mit dem Insektizid Fipronil belastete Hühnereier und Ei-Produkte. Von den zuständigen Behörden wurde spät und unzureichend informiert; behördliche Informationen über das Ausmaß des Skandals wurden nur sukzessive bekannt gegeben. Das Insektizid Fipronil, ein Kontaktgift gegen Hautparasiten, wurde vermutlich von einem belgischen Hersteller dem zur Verwendung in der Hühnerzucht und -produktion zugelassenen Desinfektions- und Reinigungsmittel zur "Produktverbesserung" und gelangte über das Hühnerfutter, Haut und Federn in die Nahrungskette.