Die Fusion soll zum 1. Januar 2017 erfolgen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Suche nach neuem Vorsitzenden bleibt ergebnislos / Zusammenschluss bietet Perspektive

Die Sozialstation der Raumschaft Haslach betreut seit mittlerweile 41 Jahren kranke und pflegebedürftige Menschen. Das bleibt weiterhin so – auch wenn sie im kommenden Jahr mit dem Caritasverband Kinzigtal verschmilzt, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Haslach. Der Vorsitzende Hans-Jürgen Neumaier erklärte dies bei der Hauptversammlung. Die ergebnislose Suche nach einem neuen Vorstand habe dazu geführt, dass am Nikolaustag eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt wurde. Auch mit dem Caritasverband wurden Gespräche aufgenommen und Verträge auf den Weg gebracht, teilte Neumaier mit.

"Alle Beteiligten sind sich einig, dass das der einzig richtige Weg ist. Auch um die Sicherung der Sozialstation zu erreichen", so Neumaier. Sozialstation und Caritasverband seien beide kirchliche Vereine mit gleicher Aufgabenstellung. Pfarrer Helmut Steidel sagte: "Ich bin der Überzeugung, dass auch im kirchlichen Bereich Betriebe nur noch professionell geführt werden können".

Bürgermeister Heinz Winkler bedauerte, dass sich niemand für den Posten des Vorsitzenden finden lasse. "Es wird etwas fehlen, denn ein Vorstand hat auch die Aufgabe, die Verbindung mit der Bevölkerung zu halten", gab Fischerbachs stellvertretende Bürgermeisterin Mechthilde Eisenmann zu bedenken. "Die Sozialstation ist etwas Besonderes und es tut weh, wenn man solche gewachsenen Dinge verändern muss", räumte Eckhard Schmieder ein.

Positiver Ausblick auf die Zukunft

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bruno Prinzbach betonte: "Wir haben eine hohe Verbundenheit mit der Sozialstation und mussten deshalb unsere Gefühle beiseite schieben. Ich bin überzeugt davon, dass diese Fusion gelingen kann, wenn die Bevölkerung spürt, dass alles wie gewohnt weiterläuft." Die Steinacher Pfarrgemeinderätin Gerlinde Brucker sprach noch einmal die Identifikation der Sozialstation mit dem Haslacher Weihnachtsmarkt an. "Wir wollen die Sozialstation mittragen. Wir ticken gleich, haben den gleichen Auftrag und verfolgen die gleichen Ziele", blickte Caritas-Geschäftsführer Detlef Kappes positiv in die Zukunft.

Auf Nachfrage des SchwaBo informierte Neumaier gestern, dass die Fusion im Laufe des Jahres 2017 erfolgen soll. Sie tritt dann rückwirkend zum 1. Januar 2017 in Kraft. Über die Hauptversammlung berichten wir in der morgigen Ausgabe weiter.

 INFO

Statistik

> Hausbesuche des ambulanten Diensts bis September 2016: 43 409 (Vorjahr gesamt 60 539)  

> Im Durchschnitt sind bis September 2016 pro Monat 469 Klienten (Vorjahr gesamt 439) besucht worden. Diese werden von 59 Vollzeitmitarbeitern (Vorjahr 56) betreut.

 > 83 Klienten erhalten Essen auf Rädern (vier Mitarbeiter), 211 ambulante Altenpflege (31 Mitarbeiter), zehn Demenzbetreuung (sieben Mitarbeiter), 149 Pflegeberatung und 16 Personen Tagespflege (14 Mitarbeiter). Drei arbeiten in der Verwaltung.

 > 24 Familien und 46 Kinder werden momentan durch die Dorfhilfe betreut. Bis Oktober haben dort vier Mitarbeiter 2756 Einsatzstunden geleistet.