Landtagsabgeordnete informiert sich über neuesten Stand / Sorge um Rückhalt in Bevölkerung

Die Vorstellung der neuen Pläne zur B 33-Umfahrung war keine 24 Stunden vergangen, da hat die Stadt Haslach diese schon in Richtung Landespolitik getragen. Sie war das beherrschende Thema beim Besuch der Landtagsabgeordneten Marion Gentges.

Haslach. Die CDU-Abgeordnete für den Wahlkreis Lahr wurde bei ihrem Gemeindebesuch zunächst von einer großen Abordnung aus Kommunalpolitik und Verwaltung begrüßt. Gut eineinhalb Stunden lang hörte sie sich Wünsche und Nöte der Stadt Haslach an.

Seitens der Gemeinderatsfraktionen waren die Vorsitzenden Joachim Prinzbach (Freie Wähler), Herbert Himmelsbach (SPD) und Martin Schaeffer (Grüne) dabei, für die CDU Michaela Vetter in Vertretung für Karla Mahne. Kämmerin Gisela Ringwald, Andreas Cziep vom Bauamt, Hauptamtsleiter Adrian Ritter, Kulturamtsleiter Martin Schwendemann und die "Doppelspitze" der Stadtwerke Hans-Peter Falk und Ralf Rösch komplettierten die Runde um Bürgermeister Heinz Winkler und Gentges.

Zunächst setzte der Bürgermeister die Landtagsabgeordnete über die Ergebnisse der optimierten Planung ins Bild. Wie bereits in der gestrigen Ausgabe berichtet, liegt nun eine optimierte Planung der oberirdischen B 33-Umfahrung Haslachs vor.

Nicht erreicht, so Winkler, habe die Stadt ihre Forderung, die Straße unter das Niveau des Hochwasserdamms zu bauen. Das sei zu teuer, auch der Lärmschutz sei bei einer solchen Bauweise schlechter zu bewerkstelligen.

Mit zwei Brücken kein positiver Beschluss seitens des Stadtrats

Bei der Querung im Osten sei allerdings "Land in Sicht", berichtete der Bürgermeister. Die Planer hätten den Auftrag erhalten, eine Unterführung zu planen. Allerdings sei es zwingend notwendig, dass für eine solche Trassenführung Argumente geliefert würden, denn sie sei teurer als eine Brücke an dieser Stelle. In Stuttgart sei man sich aber sicher, dass eine Lösung gefunden werde. Zumal der Gemeinderat hinter der Aussage stehe, dass es mit zwei Brücken – im Westen wird es wie berichtet einen Brückenschlag geben – keine Zustimmung zur oberirdischen Planung gebe. "Insgesamt zeichnet sich ab, dass es eine Mehrheit geben kann. Aber nur, wenn wir die Unterführung bekommen", sagte Winkler und appellierte an Gentges, sich für diese einzusetzen.

Schaeffer wiederholte im Kern die Bedenken, die er bereits im Gemeinderat vorgetragen hatte. Er hinterfragte jedoch Winklers Bemerkung, die Ablehnung der oberirdischen Umfahrung in dieser Form sei eine Minderheitenposition. Er merkte an, dass die Bevölkerung skeptisch sei. Die Bündeltrasse werde durchs Überschwemmungsgebiet geführt, die Fachplaner der Wasserwirtschaft hätten jedoch nie in Haslach Rede und Antwort stehen müssen. "Sie sagen, sie haben das Problem im Griff, aber das wird ihnen nicht geglaubt." Winkler entgegnete, die Fachplaner hätten vor einigen Jahren in einer öffentlichen Ratssitzung belegt, dass der Schutz vor einem hundertjährigen Hochwasser bei einer dreistreifigen Trasse gewährleistet sei. Schaeffer kritisierte zudem erneut die "Massierung" an Brückenbauwerken im Westen. Auch 200 Meter seien ein gewaltiges Bauwerk – "das wird die Landschaft negativ beeinflussen".

Für die Freien Wähler sprach Prinzbach erneut die Forderung nach einer Visualisierung der nun vorliegenden Pläne an. Das sei wichtig, um die Bevölkerung in dieser Frage "mitzunehmen". Zudem hinterfragte er, ob bei der geforderten Lösung im Osten wirklich von einer Unterführung gesprochen werden könne. Immerhin handle es sich um eine Länge von 600 Metern – "wir reden von einer Teiluntertunnelung".

Ihre Hoffnung auf eine gemeinsame Lösung drückte Vetter aus. In Richtung Schaeffers Bedenken, was den Rückhalt aus der Bevölkerung betraf, meinte sie: "Die, die dagegen schreien, sind besonders laut." Ihrem Eindruck nach seien die meisten Bürger zufrieden, wenn es endlich eine Lösung gäbe.

Winkler bat die Landtagsabgeordnete schließlich um "Flankenschutz", was die Planung im Osten betraf. Gentges begrüßte, dass eine Lösung der Umfahrungsfrage in greifbare Nähe rückt. "Sie ist für die ganze Region von erheblicher Bedeutung. Haslach hat die Lösung für ein regionales Problem in der Hand", sagte sie. Sie habe aber auch Verständnis für die Forderung nach einer vertretbaren Lösung für die Anlieger.

Anschließend diskutierte Gentges mit den Angehörigen der Verwaltung über verschiedene Punkte wie sozialen Wohnungsbau, Flüchtlinge oder Überhand nehmende Regulierungen. Wir berichten in der nächsten Ausgabe.