Jeder ist frei, ihre Kunst so aufzuhängen oder zu interpretieren, wie er mag: Catharina Müllendorfer-Brulot stellt derzeit im Haslacher "Balu" aus. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Catharina Müllendorfer-Brulot präsentiert Werke im "Balu" / Bilder regen zum Nachdenken an

Eine Ausstellung mit den Werken von Catharina Müllendorfer-Brulot ist derzeit im Haslacher Geschäft "Balu – Kunst und Mode" zu sehen. Vor Ort erklärte sie jetzt, was hinter ihren Werken steckt.

Haslach. "Jeder sieht in meinen Bildern etwas Anderes", sagt die Künstlerin, die in Allmannsweier lebt. Ihre Kunst basiere auf Therapie, erklärt sie: "Ich bin einmal sehr schwach gewesen und musste aufgrund einer Rückenerkrankung meinen Beruf aufgeben." In dieser Phase habe sie begonnen, sich intensiver mit der Malerei zu beschäftigen. Das habe ihr sehr gut getan, resümiert Müllendorfer-Brulot.

Die Künstlerin malt grundsätzlich abstrakt. Immer mit Struktur, aber so, dass der Interpretationsraum für den Betrachter völlig offen bleibt. "Ich schreibe beispielsweise nicht vor, wie herum die Bilder aufgehängt werden müssen. Das entscheidet jeder selbst", sagt Müllendorfer-Brulot, deren Bilder beispielsweise in Arztpraxen ausgestellt sind.

Dort hängen die Gemälde überwiegend in Wartezimmern, berichtet die Künstlerin. Das aber nicht vornehmlich, weil sie schön anzusehen wären – das sieht Müllendorfer-Brulot ohnehin sehr locker: "Man muss diese Bilder nicht schön finden", sagt sie. Es geht ihr tatsächlich darum, dass die Patienten im Wartezimmer etwas haben, mit dem sie sich beschäftigen können. "Wer zum Arzt geht, sitzt meistens mit Ängsten im Wartezimmer. Das Nachdenken darüber, was auf dem Bild zu sehen sein könnte, lenkt ab", weiß die Künstlerin. "Und sorgt sofort für Gesprächsstoff, wenn der Patient dran ist. Auch wenn er dann zum Arzt kommt und sagt ›Was hast du denn da für ein hässliches Bild‹, schafft das schon eine bessere Stimmung." Sie lacht.

"Die Farben wähle ich so, wie ich mich fühle", informiert Müllendorfer-Brulot. Weiß, die Farbe der Hoffnung, komme oft zum Einsatz, ebenso wie lebensbejahende Rottöne. Die Kunst hat sie sich selbst beigebracht und malt inzwischen seit 16 Jahren. Das ist für die Autodidaktin aber noch lange nicht genug. Sie fertigt auch Skulpturen, Schmuck, betreibt sogenanntes Upcycling beispielsweise mit Handtaschen, Schuhen oder verschönert Schutzhüllen für Handys.

Doch egal, in welchem Medium die Künstlerin sich gerade austobt: Mit ihren Werken wird die Welt ein wenig bunter – und ein wenig fröhlicher.

Die Werke von Catharina Müllendorfer-Brulot sind bis Jahresende zu den normalen Öffnungszeiten im Haslacher "Balu – Kunst und Mode" zu sehen. Das Geschäft befindet sich in der Hauptstraße 43.