Elfimeß: "Kasperle" und "Krokodil" stellen sich als potenzielle neue Bürgermeister vor / Glocke ist zurück

Die "Odyssee" einer gewissen Glocke ist das Einstiegsthema der gestrigen Haslacher Elfimeß im "Kraie" gewesen. Der Büttel, mit ihr glücklich wieder vereint, nahm außerdem die Bürgermeisterwahl aufs Korn.

Haslach. Ein reichhaltiges Frühstück mit Nutellabrot und dazu die Zeitung – der Freitagmorgen hätte nicht besser anfangen können, erzählte Büttel Tobias Rauber. Doch dann habe er in der Zeitung ausgerechnet seine Glocke gesehen. Und in der Überschrift stand: "Vergesslich"!

Da hätte jeder Leser schwarz auf weiß sehen können, dass er nach dem Rathaussturm die Glocke beim Schwabo habe liegen lassen. Das Problem allerdings: "Ich war gar nicht beim Schwabo." Die Schelte mussten Andere einstecken: Da fiele eine Verfehlung der beiden Zunftmeister, denen er sie ausgeliehen hatte, auf ihn zurück. Auf die Frage, warum er die Glocke überhaupt aus der Hand gegeben habe, antwortete er: "Das musste ich tun. Da hatte ich noch Respekt vor der Obrigkeit, aber den habe ich nun verloren." Die Glocke dagegen glücklicherweise nicht, diese kehrte in der vergangenen Woche recht schnell zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurück.

Auch die anstehende Bürgermeisterwahl blieb bei der Elfimeß natürlich nicht unerwähnt. Rauber schlüpfte in die Rolle zweier Kandidaten. Als "Kasperle" erklärte er, als er gehört habe, dass Heinz aufhören wolle, wollte er gleich selbst kandidieren. Dem versammelten Narrenvolk rappte "Kasperle" vor, weshalb er die perfekte Wahl für den Posten im Rathaus sei. Schlagendstes Argument: "Ich bin euer Kandidat und liebe Rahmspinat".

Das "Krokodil" dagegen berichtete davon, wie schnell es passieren kann, "dass man sich einfach mal vergoogelt". Es sei auf gewissen Internetseiten nur durch Zufall gelandet, habe aber dann feststellt, dass sich mit solchen Seiten offenbar viel Geld machen lasse. Und warum es auf einer Seite gegen eine Moschee in Graz eine Unterschift geleistet habe? "Die Lage gefiel mir nicht. Was weiß ich denn, ob es in Haslach eine Moschee gibt?" Auch der Ebay-Shop mit Fetischkostümen und Ähnlichem sei ja gar nicht seiner. "Ich unterstütze den nur, deswegen steht mein Name im Impressum. Aber es hat schon was, wochenends im Catwoman-Outfit zu bügeln."

Das Catwoman-Outfit erregte offenbar die Fantasie der Anwesenden, denn mehrmals kamen Redner – oder Zwischenrufe – auf das Stichwort zurück.

Von seiner Hochzeitsreise nach La Réunion und seinen Erlebnissen im Flieger und am Flughafen erzählte Rauber in bester Stand-Up-Comedy-Manier. Zehn Stunden im Flugzeug mit einer störrischen Toilettentür – da lässt sich das Verhalten anderer Fluggäste an ebendieser natürlich bestens beobachten: Scheitern sie oder nicht?

Das Narrenvolk wurde außerdem daran erinnert, dass der Haselnarro "keine Vitrine" sei, lernte in einer (offenbar nicht ganz korrekten) Berechnung, dass einige wenige Freibadbesucher dort genug Geld für eine Lokalrunde einsparten und hörten davon, wie Yves Falks Geldbeutel in Straßburg gestohlen wurde – und wie egal das der Polizei zunächst war.

Mitten in seinen Ausführungen wurde der Büttel übrigens von einem Telefonanruf unterbrochen. Der Hausacher Narrenvater sei am anderen Ende der Leitung, hieß es. Und dann verkündete der Büttel: "Das Hausach-Verbot ist aufgehoben!" Ob davon Gebrauch gemacht wurde, dürfte sich in der heutigen Elfimeß ab 11.11 Uhr im "Liung Tschang" klären.