Bürgermeister Philipp Saar (Mitte) überreichte zum 30-jährigen Bestehen ein Präsent an den stellvertretenden Vorsitzenden des Haslacher Wado-Ryu Karateclubs Meik Bächle (links) und den Vorsitzenden Tobias Himmelsbach. Foto: Wölfle

"Wado-Ryu" feiert 30-jähriges Bestehen / Zahlreiche Vorführungen begeistern Publikum

Der Wado-Ryu Karate Club Haslach hat mit einem Tag der offenen Tür sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Viele Gäste waren am Samstagnachmittag in die Eichenbachsporthalle gekommen, um gebannt die unterschiedlichen Karate-Vorführungen zu verfolgen.

Haslach. Gegründet hatte Franz Bangratz den Verein am 16. Juni 1987. "Unser Verein zählt seit Jahren kontinuierlich zwischen 80 und 90 aktive Mitglieder. Unsere acht Coaches bieten insgesamt neun Trainingseinheiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie spezielle Einheiten wie Hochstufentraining, Frauen-SV und Kampftraining an", informierte Ekki Meyer, der gekonnt durch das Programm führte.

"Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Vorführung, bei welcher es sich nicht um eine Show mit Knalleffekten handelt, sondern bei der die Trainingsinhalte unserer Sportart widergespiegelt werden sollen", erklärte Meyer. Nach der traditionellen Karate-Angrüßung demonstrierte die Unter- bis Oberstufe unter Anleitung von Kinder- und Jugendtrainer Amadeus Schillinger mit lautstarken Kampfschreien gespickt unter anderem Techniken mit Faust, Knie und Ellenbogen. Wichtig waren dabei das Herantasten des Abstands zum Gegner, das Abstoppen der Techniken, Geschwindigkeit, Kraft, Körperhaltung und Konzentration. Mit aneinander hängenden Abwehr- und Angriffstechniken gegen einen oder mehrere imaginären Gegner begeisterten Melissa und Samuel.

Die langsam und schnell durchgeführten "Kumites" erläuterte Meyer bis ins kleinste Detail, so dass das Publikum immer genau wusste, was die Kämpfenden gerade machten. "Wenn der Schmerz eintritt, klopft der Unterlegene am Boden ab", erklärte er. Schwarzgürtelträger Franz Bohnert und Stefan Bilharz waren dann mal Gegner, mal Opfer. Sie beendeten die gut 30-minütige Demonstration äußerst spannend, interessant und amüsant mit der freien Form von Karate. Ihre unkontrollierten Angriffe mit effizientem Konter wurden vom begeisterten Publikum mit großem Applaus belohnt. Nach dem "Abgruß" nahmen die Gäste im Foyer Platz, wo Kaffee und ein großes Kuchenbuffet auf sie warteten. Bürgermeister Philipp Saar überreichte dem Verein ein Präsent.

"Unser ältestes Mitglied ist 60, das jüngste erst vier Jahre alt", sagte der stellvertretende Vorsitzende Meik Bächle. Im Kinderbereich werde das Erlernen von Karate spielerisch praktiziert, im Jugendbereich stünden Koordination, aber auch Gleichgewicht und Krafttraining im Fokus. "Die Fortgeschrittenen versuchen dann diese Art von Selbstbehauptung und Selbstverteidigung koordinativ, mental und technisch zu perfektionieren", erklärte Bächle.

INFO

Karate

Das japanische Wort "Karate" bedeutet "leere Hand". Bei dieser Kampfsportart trägt der Übende keine Waffen, er trainiert nur seinen Körper und seinen Geist. Das "leer" bezieht sich auf die innere Haltung, der Geist soll offen sein, konzentriert und aufmerksam. Nicht Sieg ist das Ziel, sondern die charakterliche Weiterentwicklung.