Essen genießen fast wie früher

Das erste Mal seit November hatten am Donnerstag die Restaurants wieder geöffnet – und zwar nicht nur mit Liefer- und Abholdienst, sondern wieder ganz "normal" im Gasthaus zum Hinsetzen. Redaktionsmitglied Aline Fischer hat am ersten Öffnungsabend in der Kanone in Haslach einen Tisch reserviert und sich angeschaut, wie viel los war.

Reservierung ist nicht notwendig: Eine Terminreservierung ist eigentlich nicht notwendig, wir haben aber dennoch einen Tisch vorbestellt, um sicher zu sein. Als wir ankommen, merken wir aber: Das wäre gar nicht nötig gewesen, außer uns sind nur noch zwei weitere Tische belegt, die in dem ersten Gastraum stehen. Die Tische im hinteren Raum sind komplett leer.

Am Eingang müssen die Hände desinfiziert werden, dann zeigt uns die Bedienung unseren Tisch. Nachdem wir uns hingesetzt und die Speisekarte überreicht bekommen haben, müssen wir unseren Nachweis vorzeigen. Gut, dass die Stadthalle zuvor für einen Test geöffnet hatte. Außerdem müssen die Kontaktdaten von jedem Gast angegeben werden. Das Ein- und Auschecken geht auch über die Luca-App, dann kann man zumindest in diesem Punkt auf die Dokumentation in Papierform verzichten.

Die Auswahl fällt schwer: So ungewohnt die Situation noch ist, vergisst man fast die Auswahl des Essens. Die Karte bietet zahlreiche Schmankerl, regionale Weine und saisonales Essen wie Bärlauch. Am Ende fällt die Auswahl aber eher auf Altbewährtes: Schweinefilet mit Spätzle und ein Rumpsteak mit Pommes für die Begleitung. Beim Anstoßen mit Sekt und Bier fühlt es sich schon fast wieder normal an, als ob keine sieben Monate vergangen wären, in denen man nicht im Gasthaus sitzen durfte.

Beim Gang auf die Toilette muss aber die Maske getragen werden. Auch die Plastikscheiben auf den gegenüberliegenden Tischen erinnern noch an die Pandemie, ebenso wie die Bedienungen, die weiterhin ihre Maske tragen müssen.

Gute Stimmung, aber noch wenig los: Angesprochen auf die Öffnung, erzählt die nette Bedienung, wie sehr sie sich freut. "Ich habe in der Gastronomie meinen Traumjob gefunden und deshalb die Gäste wirklich sehr vermisst. Umso schöner ist es jetzt für mich, endlich wieder bedienen zu dürfen, Menschen am Tisch sitzen zu sehen und mich mit ihnen zu unterhalten", sagt sie. Auch ihre beiden anderen Kolleginnen wirken froh darüber, trotz dass am ersten Abend noch nicht viele Gäste im Lokal sind. Inhaberin Christa Sütterlin berichtet, dass viele noch vorsichtig sind und erst einmal abwarten. "Am Wochenende haben wir dann aber deutlich mehr Reservierungen, da gehen die meisten Leute essen", erzählt sie. Umso wichtiger sei für die Gastronomie auch die Testmöglichkeit an Samstagen und Sonntagen (siehe Info).

Service zum rundum Wohlfühlen: Weil aber am Donnerstagabend noch wenig los war, genoss jeder Gast viel Aufmerksamkeit von den Bedienungen. Sie fragten mehrmals, ob alles passt und das Essen schmeckt. Das erste Essen im Restaurant nach sieben Monaten schmeckte wirklich ausgezeichnet und auch die Gäste an den anderen Tischen schienen ihre Speisen sichtlich zu genießen.

Alles in allem hat sich der Besuch im Restaurant mehr als gelohnt und das Sitzen am Tisch ist nach einigen Minuten fast schon wieder zur Normalität geworden. Das Gefühl der Sicherheit war immer da, die Tische standen weit genug auseinander und jeder hat sich an die Hygieneregeln gehalten. Nun müssen nur noch fleißig Gäste in die Gasthäuser kommen, damit sich die Öffnungen am Ende auch für sie bezahlt machen.

Tests auch am Wochenende möglich

Ein negativer Schnelltest ist Voraussetzung für den Besuch im Restaurant, sofern man nicht geimpft oder genesen ist. Für den Pfingstmontag bietet das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach am Sonntag kostenlose Testmöglichkeiten von 8 bis 17 Uhr mit und ohne Anmeldung an. In Haslach gibt es ab Sonntag ein Zelt in der Rathausvorhalle (Arkaden), in dem täglich von 13 bis 18 Uhr kostenlos getestet wird.