Der Bau eines Bypasses soll künftig den Abfluss von 4,2 Kubikmeter Wasser sichern, über den Talbach werden 4,5 Kubikmeter abfließen können. Foto: Störr

Ingenieure stellen Pläne für Bollenbach vor. Einbahnstraße notwendig. Behelfsbrücke während Arbeiten.

Bollenbach - Die Umsetzung der Hochwasser-Schutzmaßnahmen am Bollenbacher Talbach wird Einschränkungen für die Bewohner mit sich bringen. Entsprechend gut besucht war am Dienstagabend die Info-Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus.

Ortsvorsteher Andreas Isenmann sowie Stefan Rapp und Arno Kohler vom begleitenden Büro Wald und Corbe informierten die Zuhörer.

Neben den bekannten Vorhaben aus Aufweitung des Durchfluss-Querschnitts "Neumatt", dem Anlegen eines Bypasses, dem Neubau von zwei Brücken und hölzernen Fußgängerstegen und der teilweisen Erhöhung von Ufermauern stellte Rapp die Nutzung des Dorfplatzes als "neueste Geschichte" vor. "Dort könnte ein sicherer Fußweg verlaufen und drei Stellplätze entlang des Bachs geschaffen werden", erklärte der Ingenieur. Die Zufahrt soll über die Dorfstraße möglich werden, die Abfahrt über die Bollenbacher Straße.

Einbahnstraße notwendig für linksseitiges Parken

"Bollenbach bekommt eine verkehrsberuhigte Einbahnstraße", führte Andreas Isenmann auf Nachfrage aus den Zuhörer-Reihen aus. Laut Straßenverkehrsordnung dürfe linksseitig nur in Einbahnstraßen geparkt werden, was die Regelung notwendig mache. Der Grundgedanke sei das Parken und sichere Abfahren gewesen, ohne dass Wendemanöver notwendig werden sollten.

Um den Dorfplatz trotzdem noch ein wenig aufzuwerten, soll auf einen möglichen vierten Stellplatz verzichtet und dafür eine Sitzgelegenheit angebracht werden. Auch das Kopfsteinpflaster werde beibehalten, um die Geschwindigkeit zu senken, soweit es gehe. Isenmann musste sich die Frage gefallen lassen, ob eine Einbahnstraße wirklich nötig sei - ein bisschen Dorf-Mittelpunkt sollte beibehalten werden.

Wie Rapp ausführte, wird die Umsetzung der Maßnahmen in drei Bauabschnitten erfolgen. Die Bevölkerung wird über Verkehrsbehinderungen frühzeitig informiert. Im ersten Bauabschnitt soll zunächst das Kombi-Bauwerk für den Bypass gebaut werden. Da zunächst die Arbeiten oberhalb der Brücke ausgeführt werden, bleibt diese für die drei bis vier Monate dauernde Bauzeit befahrbar.

Autos können über Behelfsbrücke fahren

Allerdings werde die Dorfstraße beim zweiten Bauabschnitt mit den eigentlichen Brückenarbeiten für etwa drei Monate abgeschnitten. In dieser Zeit werde eine Behelfsbrücke aufgebaut, die allerdings nur für Autos befahrbar wäre. "Für diese Zeit hat ein Privateigentümer seinen Weg zwischen der Dorfstraße und der Bollenbacher Straße zur Nutzung frei gegeben", informierte Rapp. Da allerdings weder Lkw noch Müllfahrzeug durch die Dorfstraße kämen, werde der Müll durch die ausführende Baufirma eingesammelt.

Im dritten Bauabschnitt werde schließlich der Bypass gebaut, was in etwa zwei Monate dauern werde und die Zufahrt deutlich beeinträchtige. "Bollenbach-West wird über die B 33 und die Ausfahrt Steinach angefahren, Bollenbach-Ost über Haslach", erklärte der Ingenieur.

"Wir planen für die Ausführung mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren", informierte Stefan Rapp. Im Februar werde die Ausschreibung erstellt, Ende April soll die Ausführungsplanung samt Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten abgeschlossen sein. Auf den 11. Mai dieses Jahres ist der Baubeginn terminiert, danach beginnt das Beweissicherungs-Verfahren für sechs Hausbesitzer. Bis November 2021 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, die Kosten liegen mit Planung bei etwa 1,5 Millionen Euro. "Der genaue Bauablauf ist Sache der ausführenden Firma. Diese wird auch genaue Aussagen über die Umsetzung der einzelnen Bauabschnitte treffen", betonte der Ingenieur.