Der "Dauerbrenner" B 33 lässt Haslach nach wie vor nicht los. Nachdem die Tunnellösung vom Tisch ist, prüft das Regierungspräsidium Freiburg derzeit eine oberirdische Lösung. Die Kommune sitzt auf heißen Kohlen: Wie weit sind die Planungen? Foto: Archiv

SPD-Abgeordnete Annette Sawade und Johannes Fechner diskutieren über Stand der Dinge.

Derzeit wird die Teilunterführung der B 33 vom Regierungspräsidium geprüft. Aber wie lange noch? Bei einem Besuch im Rathaus haben sich SPD-Bundestagsabgeordnete Annette Sawade und Johannes Fechner mit Vertretern der Stadt ausgetauscht.

Haslach. Fechner hatte Parteikollegin Sawade als Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur nach Haslach geladen. Eine politische und keine bürokratische Lösung muss gefunden werden, um die Planungen für die Ortsumgehung der B 33 zu prüfen. "Es ist wichtig, dass sich die Kollegen in Berlin vor Ort ein Bild machen", betonte Fechner. Sawade sei zum zweiten Mal in Haslach und müsse seine "nervigen Daueranfragen" bezüglich der B 33 ertragen, so der SPDler.

SPD-Abgeordnete setzen sich für die Teilunterführung ein

Die Ortsumfahrung sei ein "Dauerbrenner", der sowohl Kommunal- als auch Bundespolitik lange beschäftigt, führte Fechner aus. "Ich finde, dass wir eine gute Entwicklung haben", betonte er. Die Umfahrung wurde im vergangenen Jahr in den sogenannten vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen.

"Wir haben heftig dafür gekämpft, das Projekt in die Planung zu bekommen", sagte Sawade. Die von vielen Haslachern favorisierte Tunnellösung sei auf Grund zu hoher Kosten von 79 Millionen Euro nicht möglich. Derzeit prüft das Regierungspräsidium die oberirdische "Bündeltrasse" (wir berichteten, siehe Infokasten).

Wenn es nach Sawade gehe, müsse man das Planungsverfahren nun beschleunigen. "Wir haben jetzt das Geld, günstige Zinsen, aber es fehlt an Personal für die Umsetzung", erklärte sie unter anderem in Hinblick auf Ingenieure. "Das Nerven ist schon wichtig", bestätigte sie ihrem Abgeordneten-Kollegen Fechner.

Pläne für Ortsumgehung werden derzeit in Freiburg geprüft

Die Pläne liegen beim Regierungspräsidium also vor und es wird geprüft – aber wie lange noch? Laut Bürgermeister Phillipp Saar müsse Haslach sich noch bis 2018 gedulden. Er sieht vor allen Dingen die Bürokratie als enorme Hürde. "Das Geld ist vorhanden, doch das Regierungspräsidium steht auf der Bremse", sagte der Bürgermeister. Das sei völlig unzufriedenstellend für alle. "Alles wird bürokratisch angegangen, dabei soll doch eine politische Lösung angestrebt werden", so Saar.

Martin Schaeffer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, machte die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes deutlich: "Wir sprechen laufend von der Trasse, die aber im Überschwemmungsgebiet der Kinzig liegen würde." Er stellte die Frage, ob der Hochwasserschutz trotz Ortsumgehung gewährleistet sei. Dies sollte durch das Regierungspräsidium gleichzeitig geprüft werden. Dem pflichteten Bürgermeister Saar sowie die weiteren Fraktionsvorsitzenden zu.

Joachim Prinzbach, Bürgermeisterstellvertreter und Fraktionssprecher der Freien Wähler, sagte, dass die Teilunterführung die einzige Option sei. Ihm fehlten jedoch auch konkrete Auskünfte des Regierungspräsidiums zum Stand des Planungsverfahrens. "Wir brauchen ausführliches, digitalisiertes Infomaterial, um die Bevölkerung zu informieren", betonte er.

Sawade versprach, dass sie beim Regierungspräsidium bezüglich des aktuellen Sachstands nachfragen und dies zusammen mit der Frage nach dem Hochwasserschutz verbinden werde. Fechner setzte noch einen oben drauf und betonte, dass beide "Dampf machen wollen", damit es voran geht.

INFO

Der vorläufige B33-Plan

Die Fahrbahn soll 11,50 Meter breit und zweispurig sein. Im Westen soll eine 200 Meter lange neue Brücke gebaut werden. Die Trasse soll auf Höhe des bestehenden Hochwasserdamms geführt werden. Eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand in Richtung Schnellingen ist geplant. Unklar ist jedoch derzeit noch, ob im Osten eine weitere Brücke oder eine Unterführung entstehen soll. Fechner und Sawade setzen sich für die Unterführung der Trasse sein. "Dadurch wird auch nicht das Landschaftsbild zerschandelt." Derzeit prüft das Regierungspräsdium Freiburg die Planungen.