Diese Schüler begrüßen den Gast mit dem "Hardter Lied".  Foto: Weißer Foto: Schwarzwälder Bote

Kinder: Künftiger Bürgermeister Michael Moosmann steht in der Schule und im Kindergarten in der Pflicht

Das ging ja fix: Michael Moosmann, Bürgermeister in spe, hat bereits seine ersten beiden Wahlversprechen eingelöst – obwohl er noch nicht einmal im Amt ist.

Künftiger Bürgermeister spendiert Eis und spaziert mit Kindergartenkindern

Hardt. Zugegebenermaßen werden noch schwierigere Aufgaben als Bürgermeister auf ihn zukommen, aber immerhin: Den Grundschülern spendierte er ein Eis, mit den Kindergartenkindern ging er auf einen Spaziergang.

In der Kindertagesstätte St. Elisabeth nahm Moosmann auf einem für ihn viel zu kleinen Stuhl Platz und wurde von den Kindern herzlich begrüßt. Bereits vor der Bürgermeisterwahl war Moosmann zu Gast im Kindergarten. Damals hatte er versprochen, dass er nach einem Wahlsieg wieder kommen und mit den Kindern einen Spaziergang machen werde.

Zuvor wurde er in einem Stuhlkreis von den Regenbogenkindern, die demnächst in die Schule kommen, mit Fragen gelöchert. "Warst du auch mal im Kindi?", fragte beispielsweise Simone. "Ja klar. In Sulgen im Wittum war das. Das ist beim Hallenbad", sagte Moosmann.

Eine weitere Frage lautete, wie das Gefühl sei, zum Bürgermeister gewählt worden zu sein. "Sehr schön. Es war eine Riesenfreude, als die ganzen Leute nach der Bekanntgabe des Ergebnisses gejubelt haben", so der künftige Bürgermeister.

"Was macht ein Bürgermeister?", lautete eine weitere Frage. Er sollte schauen, dass im Rathaus alles funktioniert und alle zufrieden sind – von Alt bis Jung. Sehr schwierig dürfte das manchmal sein, sagte Moosmann, aber dann müsse man gute Kompromisse finden.

Auch er hatte eine Frage an den Nachwuchs: "Wer möchte später einmal Bürgermeister werden?". Sofort schnellten viele Hände in die Höhe. Ab einem Alter von 25 Jahren gehe das, sagte Moosmann aus eigener Erfahrung. Etwas Geduld brauche es also noch.

Anschließend gab er sich als sprichwörtlicher "Bürgermeister zum Anfassen", nahm Kinder an die Hand und ging mit den Erzieherinnen Gerlinde Haberstroh, Conny Blum und Simone Klausmann auf den Spaziergang. Mit dabei war übrigens auch Nora, die Enkelin von Bürgermeister Herbert Halder, sodass sich ein Kreis schloss.

Im Kindergarten erstellten die Kinder bereits eine Schautafel mit Wünschen für und an den neuen Bürgermeister. "Dass er nicht aus dem Rathausfenster fällt", lautet einer der vielen Wünsche.

Ein weiteres Verlangen ist ein Schwimmbadbau – natürlich direkt neben dem Kindergarten. Er solle ganz lange Bürgermeister bleiben, so ein weiterer Wunsch der Kinder.

Sein zweites Wahlversprechen erfüllte Moosmann in der Grundschule, wo er jedem Kind ein Eis spendierte. Und das kam so: Referendarin Dorina Waller hatte vor kurzem eine Prüfung im Klassenzimmer abzulegen. Wenn alles gut gehe, gebe sie ein Eis aus, versprach sie. Es ging gut und die Belohnung kam.

Daran erinnerte sich Selina Flaig, als sie Michael Moosmann unmittelbar vor der Wahl vor dem Nah- und Gut-Markt traf. Sie sprach Moosmann an, ob die Schüler auch ein Eis bekommen, sollte er gewählt werden. Moosmann stimmte zu.

Am Wahlabend ging sie nach der Bekanntgabe des Ergebnisses zu ihm hin und erinnerte ihn ganz forsch an sein Versprechen. Ehrensache, dass er sich da nicht lumpen lassen wollte.

Auf dem Schulhof hieß es dann "Jo, uff em Hardt, do ischs halt schee". Der Text des "Hardter Liedes" dürfte Michael Moosmann so langsam geläufig sein, war es doch auch am Dorffest oft zu hören.

Bislang geht Moosmann noch seiner Tätigkeit im Schramberger Rathaus nach, die er bis Ende August ausüben wird. Am Montag, 3. September, tritt er dann sein Amt als Hardter Bürgermeister an.